Kystriksveien FV 17 – Die Küstenstraße zu den Lofoten
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Kystriksveien FV 17 – Die Küstenstraße zu den Lofoten
Zwischen Steinkjer im Trøndelag und Bodø in Salten führt der Kystriksveien – oder offiziell Fylkeveien 17 – durch die gigantische Küstenlandschaft zwischen Meer und Berg.
Küste, Straße und Berge
Kystriksveien FV 17 – Die Küstenstraße zu den Lofoten
Vier wunderschöne Wochen war ich in Schweden unterwegs und bin vom Südzipfel entlang der Sandstrände Hallands und der Schärenküste Bohuslän nach Norden gefahren. Ich habe Karlstadt und den Vänern besucht, habe die wundervolle Landschaft in Dalarna erforscht und kam schließlich in den Spätwinter Jämtlands. Dann überquere ich die Berge und fahre hinüber nach Norwegen. Auf der Küstenstraße möchte ich nach Norden fahren bis zum Ziel meiner Wohnmobiltour – den Lofoten.
Küstenstraße FV17
Fakten über die Küstenstraße
Der Kystriksveien ist eine gut 630 km lange Straße durch die Fylkes Trøndelag, Helgeland und Salten. Hinzu kommen sechs Fährfahrten, ohne die man nicht weiter kommt. Die Straße ist gut ausgebaut und asphaltiert, je weiter man nach Norden kommt, desto schmaler wird sie allerdings. Entlang der Strecke gibt es kleinere und größere Orte, so dass man nicht groß auf Tankstellen noch auf Lebensmittelvorräte achten muss. Bekannt ist die Küstenstraße vor allem als Nationale Touristenroute Helgelandkysten, die 420 km der Küstenstraße umfasst.
Auf der Küstenstraße durchs Trøndelag
Kommt man von Süden durchquert man auf der E6 das Städtchen Steinkjer und kann sich hier noch einmal mit Lebensmitteln und Vorräten eindecken. Einige Kilometer später führt die KV17 ab von der E6 und man fährt in Richtung Küste. Hier im Süden ist noch einiges an Verkehr, denn hier liegen noch einige Örtchen und Städte. Steinkjer ist selbst einen Besuch wert, vor allem eine Wanderung auf den Oftenåsen mit dem weltgrößten Campingstuhl. Auch Namsos auf dem Weg ist ein nettes Städchen. Dann wird es ruhiger. Die Fahrt geht vorbei an der Küste, kleine Inseln sind im Blick, Buchten, Fischerdörfer. Die Insel Leka ist ein Abstecher wert, vor allem für Naturliebhaber, Wanderer und Kanufahrer. Mehr zur Küstenstraße im Trøndelag
Einmal durch Helgeland
Mit Erreichen Helgelands werden die Berge höher, die Fjorde tiefer und die Inseln häufiger. Erster Stopp für viele ist der Torghattan, der Berg mit Loch. Etwas weiter kann man die Sieben Schwestern bewundern, eine Bergkette mit sieben schneebedeckten Gipfeln. Ein Abstecher führt beispielsweise nach Vega, der Insel mit dem UNESCO Welterbestatus, denn hier ist nicht nur die Landschaft gigantisch, die Einwohner haben sich auch in besonderer Weise mit den heimischen Eiderenten arrangiert. Ein weiter Abstecher führt nach Mo i Rana, der Hauptstadt Helgelands mit einem tollen Altstädtchen und vielen Einkaufsmöglichkeiten. Mehr zur Küstenstraße in Helgeland
Gipfel in Salten
Mit der Fähre verlässt man Helgeland und überquert den Polarkreis. Eine kleine Weltkugel an Land markiert den erhebenden Moment. Im Sommer gibt es sogar eine Durchsage an Bord. Auf der anderen Seite hat man das Gefühl, die Berge sind wieder ein Stück höher geworden. Die Küstenstraße ist kleiner, schmaler, der Verkehr geringer und die Blicke fantastisch. Zumindest bei gutem Wetter. Man kommt vorbei am Gletscher Svartisen, der hier bis fast in den Fjord reicht. Jetzt führt die Küstenstraße manchmal wirklich ganz nah am Wasser vorbei, auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite der Berg. Nächstes Highlight ist der Saltstraumen, der größte Gezeitenstrom der Welt. Ein tolles Freizeitgelände lädt zum Grillen, Spazieren und Bewundern ein. Wer will kann hier auf den deutlich weniger frequentierten Kulturveien abbiegen. Ansonsten ist das Ende der Küstenstraße erreicht und es ist nur noch ein Katzensprung nach Bodø. Mehr zur Küstenstraße in Salten.
Mit dem Wohnmobil über die Küstenstraße – ein paar Tipps
Wer mit dem Wohnmobil über die Küstenstraße fährt braucht vor allem Zeit. Die Strecke ist in drei Tagen gut zu bewältigen, wenn man die Küstenstraße aus dem Auto heraus entdecken will. Die Fähren fahren regelmäßig hin und her, eine Vorbestellung ist nicht nötig (meist auch gar nicht möglich). Es kann schon mal eine Baustelle geben und dann verpasst man die nächste Fähre. Wer dazu die Zeit nicht hat, der darf hier nicht fahren. Doch auch drei Tage werden der Straße nicht gerecht, denn entlang der Straße gibt es so viel zu sehen. Vor allem, wenn man noch ein kleines Stückchen abfährt und ein paar Kilometer zur nächsten Insel reist. Dann gibt es Wanderungen, Inselträume, Buchten und unglaublich einsame Plätze.
- Zeit: 3-7 Tage Minimum
- Geübte WoMo-Fahrer
- Campingplätze gibt es einige, oft mit einfacher Ausstattung
- Mit 50 km/h Durchschnitt rechnen
Die Frage – E6 oder Küstenstraße
Bei der Planung einer Tour nach Norwegen in den Norden, sei es auf die Lofoten oder sogar ans Nordkap, stellt man sich immer wieder die Frage, ob man die E6 oder die Küstenstraße nach Norden nehmen soll. Die Antwort wird bei jedem sehr unterschiedlich ausfallen. Die wichtigste Frage ist die Zeit – Auf der E6 rauscht du rund doppelt so schnell nach Norden, wie auf der Küstenstraße – die Fähren noch nicht einmal eingerechnet. Wer also schnell auf die Lofoten oder ans Kap kommen will – der bleibt besser auf der E6. Die Küstenstraße kann man nicht „mal schnell mitnehmen“. Dazu ist sie zu langsam, es gibt zu viel zu sehen und die Fähren bremsen enorm. Nur wer wirklich 3 oder deutlich mehr Tage einrechnet, wird auf der Strecke die Landschaft genießen können. Wenn ich ehrlich bin, die Küstenstraße ist einen eigenen Urlaub wert.
Mehr Informationen
Der Kystriksveien wird inzwischen von den Gemeinden zentral beworben. Jedes Jahr wird ein Büchlein herausgegen mit vielen Informationen. Und natürlich viel Werbung. Kurz werden die wesentlichen Highlights beschrieben, es gibt Übernachtungstipps für Wohnmobile und für alle anderen, es gibt Tipps für Ausflüge, Sport und Essen. Das Büchlein findet man in den Touristinformationen, online oder auf der Fähre nach Leka.
Wie läuft das mit den Fähren
Heute sind noch sechs Fähren auf der Küstenstraße zu bewältigen. Die Fährzeiten sind im Infoheft verzeichnet, aber grundsätzlich braucht man sich um nichts zu kümmern. Man genießt die Ruhe am Fähranleger, bis die nächste Fähre kommt, fährt dann einfach drauf, wobei das Nummernschild gescannt wird und ein halbes Jahr später erhält man eine Rechnung. Je nach Größe des Fahrzeugs sind die Kosten überschaubar. Wer sparen will, oder noch mehr Fähren auf seiner Fahrt durch Norwegen nutzt, der beantragt sechs Wochen vor der Fahrt die Ferkjekoord. Nach der Bestellung muss man 300 € überweisen, sozusagen als Prepaid (schwere WoMos deutlich mehr!). Dann halbiert sich der Fährenpreis in etwa und die Kosten werden direkt vom Guthaben abgezogen. Bei Kündigung erhält man sein Restguthaben zurück. Der BroBizz oder ähnliches ist hier oben nicht nötig! Mehr dazu unter Fähren in Norwegen
Urlaub auf der Küstenstraße
Ich habe meinen Besuch auf dem Kystriksveien FV 17 sehr genossen und unglaublich schöne Momente erlebt. Wobei ich die Fahrt auf der Straße gar nicht so toll fand. Viel schöner war es, die umgebenden Inseln, die Berge und Landschaften zu erleben. Ich hatte dazu drei Wochen Zeit, was toll aber noch lange nicht ausreichend war. Mein Highlight war sicherlich die Insel Leka. Auch der Torghattan war beeindruckend und die tollen Dörfer abseits der Hauptstrecke. Ich nahm von Bodø dann die Fähre auf die Lofoten. Auf der weiteren Strecke besuchte ich die Vesterålen und Senja. Über Narvik ging es dann zurück nach Schweden.
Ein paar Tipps für Reiseführer
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kleine Karte des FV17
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