Torghattan – Die Bergwanderung durchs Loch
per person
Torghattan – Die Bergwanderung durchs Loch
Der Berg Torghattan ist der „Berg mit dem Loch“ – steile Aufstiege, fantastische Blicke und eine beeindruckende Höhle sind das Ziel!
Torghattan – Die Bergwanderung durchs Loch
Eine Woche sind wir jetzt schon entlang der Küstenstraße KV17 unterwegs durch das beeindruckende Trøndelag. Es ist meine erste Station in Norwegen, nachdem ich davor in Schweden in Dalarna und dem Jämtland unterwegs war. Die letzten Tage war ich natürlich viel im Auto unterwegs, machte aber tolle Stopps in Steinkjer und auf der Insel Leka. Von dort konnte man den Torghattan schon sehen, der meine erste Station in Helgeland ist.
Der Torghattan
Der 258m hohe Berg steht auf der kleinen Insel Torget und ist durch seine beeindruckende Form weit zu sehen. Man kann ihn von der Festlandküpste erkennen, aber genauso von der Insel Leka.
Durchzogen ist er von einem Loch, das 35 m hoch und 160 m lang ist. Vermutlich wurde es vom Meer während der letzten Kaltzeit ausgespült.
Die Sage rund um den Torghattan und die Helgelandküste
Einst lebte ein Trollkönig an der Küste, er hatte sieben Töchter, eine wilder als die andere. Um sie erziehen zu lassen, schickte er sie zur Jungsfrau Lekamoya. Ein Königssohn aus dem anderen Teil der Küste kam und verliebte sie ausgerechnet in Lekamoya und wollte sie rauben. Die Damen flüchteten, die sieben Schwestern aber präsentierten sich stolz dem Königssohn, doch er hegte weiter der Jungsfrau nach und wollte sie zur Not mit einem Pfeil an der Flucht hindern. Der König eilte zu Hilfe und war einen Hut in die Bahn des Pfeils. Da ging die Sonne wieder auf und alle versteinerten – Aus dem Hut wurde Torghattan, aus Lekamoya die Steinsäule auf Leka und die sieben Schwestern werden wir noch sehen….
Wandern auf Torghattan
Unterhalb des Berges gibt es gleich mehrere Wanderparkplätze, die Tour ist im Sommer sehr beliebt bei Touristen und Einheimischen. Heute steht nur ein einsames Wohnmobil auf dem Platz (Camping verboten). Der Wetterbericht hatte recht und ich darf ein paar trockene Stunden genießen.
Es gibt mehrere ausgezeichnete Runden um den Berg. Die einfache Tour führt auf 6,5 km einmal um den Berg. Tolle Blicke und recht einfache Wege gibt es hier als Belohnung.
Die harte Tour führt einmal auf den Berg bis zum Gipfel hinauf. Sie wird als schwierig angesetzt.
Die mittlere Tour führt einmal ins Loch, wer dann will, kann einen schwierigeren Abstieg in die andere Richtung wagen und erreicht dann die Rundtour um den Berg. Insgesamt 3 km – das sollte ich doch schaffen.
Aufstieg
Also packe ich meine Sachen, es geht ein eiskalter Wind, aber es ist tatsächlich trocken. Am Wanderparkplatz erklären einige Infoschilder die Wegrouten, ein kurzer Blick darauf und es geht los. Der Weg führt erstmal harmlos durch ein Wäldchen, wird aber schnell steiler. Das erste Mal komme ich durcheinander, als der Weg zum Bach wird und ich nicht sicher bin, wo es hingeht. Leider wurde komplett vergessen, den Weg zu markieren. Nur in der Höhle geben rote Flecken an, wo man laufen soll… Aber unterwegs nicht – warum auch immer. Ich spaziere dann doch durch den Bach, es ist der richtige Weg.
Die Höhle im Torghattan
Schnaufend geht es treppauf, als ich mal dazu komme, den Kopf zu heben. Zwanzig Meter über mir erhebt sich der Höhleneingang. Und er ist gigantisch! Ein riesiges Tor liegt zwischen dem Felsen und er ist wirklich beeindruckend. Ich fühle mich sehr klein in diesem Moment. Maxi scheint das nichts auszumachen und wir laufen weiten. Kurz darauf bin ich am Höhleneingang und staune. Nein, man kann den Ausgang nicht wirklich sehen, die Höhle ist lang, 160 m kommen einem vor, wie eine Ewigkeit. Ich drehe mich um und staune erneut. Der Blick geht bis zum Festland, im Hintergrund die weißen Berge und vorne fährt ein Frachter vorbei. Er wirkt so winzig.
Durch die Höhle zu gehen ist nicht einfach, denn sie ist voller Fels. Doch die roten Markierungen helfen hier weiter und wir kommen gemütlich voran. Die steilste Stelle wird mit einer langen Treppe überbrückt. Hund Maxi hat heute einen superbraven Tag und läuft die ganze Tour wie eine eins. Ich bin beeindruckt.
Der zweite Ausgang und der Abstieg
Ganz langsam erreichen wir den hinteren Ausgang. Begleitet von zahlreichen Fotos auf dem Weg und viel Gestaune. Besonders als wir am Ausgang stehen, denn der Blick ins Tal und in die Schärenwelt ist fantastisch. Was für ein traumhafter Tag!
Nur mühsam trennen wir uns von dem Blick und ich entscheide, den Abstieg zu wagen. Tatsächlich finde ihn nicht schlimmer, als den an der anderen Seite und irgendwo muss man ja runter. Nur die Wanderstöcke habe ich wieder einmal vergessen, die wären perfekt gewesen. Ganz langsam stiefel ich Schritt für Schritt den Berg hinunter. Zu Beginn ein haariger Abschnitt mit vielen Felsen. Dann wird es flacher und hat weniger Steine. Als ich mich schon auf das Ende des Abstiegs einstelle, kommt noch ein felsiger und Steiler Abstieg. Dann stehen wir im Wald.
Der Bauernhof
Unterhalb des Torghattan liegt ein kleiner Bauernhof. Ein weißes und ein rotes Haus. Und das passt wie herbestellt. Garantiert gehört der Hof zu den meistfotografierten Motiven Norwegens. Doch… der Besitzer ist da und zwei Autos stehen vor der Tür. Ich ärgere mich und fühle mich an das bekannteste Motiv der Bretagne erinnert: Das Haus zwischen den Felsen. Auch da stellt die Besitzerin absichtlich ein Auto vor die Tür…
Ich erreiche den Wanderweg, der um den Berg führt. Und nehme den Weg in die falsche Richtung. Was für ein Glück, denn ich stehe plötzlich hinter dem Bauernhof. Von einer Brücke hat man einen traumhaften Blick auf den Berg. Davor leuchtend und hingezaubert der Bauernhof. Und dahinter der mächtige Berg mit dem leuchtenden Loch in der Mitte. Und kein Auto weit und breit – steht ja auf der anderen Seite.
Der Rückweg
Meine Kameras haben ihren Dienst getan und wir laufen zurück. Unterwegs leiste ich dem armen Bauernhofbesitzer Abbitte, er hat doch richtig geparkt. Noch besser wäre es, jemand schenkt ihm eine schöne Garage…
Ganz gemütlich geht es über geschotterte und gut markierte Wege zurück. Unterwegs stößt der Wanderweg vom Gipfel zu uns und wir laufen alle zusammen zurück zum Parkplatz. Dort wartet noch eine ärgerliche Begegnung mit einem norwegischen Wohnmobil-Hundebesitzer, aber dazu mehr unter „Mit Hund nach Norwegen“.
Weiterfahrt
Ich ziehe mich schnell trocken an und setze mich ans Steuer. Jetzt geht die Tour entlang der Helgelandküste richtig los, Norwegen hat noch viel zu bieten und die Wohnmobiltour auf die Lofoten ist noch lang. Der Spaziergang durch das nahe Bronnoysund fällt aus, weil es dort nicht viel zu sehen gibt. Nach einem Stopp an der Entsorgungsstation fahre ich weiter auf der Küstenstraße 17 zur nächsten Fährstation und nehme den Umweg auf die Insel Vega. Sie gehört zum UNESCO Welterbe und ich will wissen, warum!
Ein paar Tipps für Reiseführer
* Affiliate Links – Werbung! Mit dem Kauf eines Artikels unterstützt du diesen Blog – für dich kostet es keinen Cent mehr. Danke!
Galerie
Zum Starten einer Diashow einfach auf ein Bild klicken, zurücklehnen und genießen!
Die Tour auf Komoot
Download GPX der Tour
Die GPX ist aus technischen Gründen als ZIP gepackt.
Download “Torghattan.zip” Torghattan.zip – 427-mal heruntergeladen – 1,92 kB
Interaktive Landkarte & Tipps
Bleib uns verbunden!
2-3 h
3 km+ Age
Destination
Departure
BronnoysundDeparture Time
SommerDress Code
gute Wanderschuhe, Windschutz, Wanderstöcke