Leka – Trauminsel für Wanderer, Geologen und für mich!
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Leka – Trauminsel für Wanderer, Geologen und für mich!
Wer sich auf der Küstenstraße Fv17 die Zeit nimmt abzubiegen der findet echte Perlen. Die Insel Leka ist ein Traum, steile Berge, einsame Wanderungen und eine fantastische Natur!
Leka – Trauminsel für Wanderer, Geologen und für mich!
Ich bin unterwegs auf der Küstenstraße Fv17 durch das Trøndelag, war auf dem Oftenåsen bei Steinkjer, besuchte kleine Städtchen wir Namsos und fand den Rynesset Kulturstig. Zuvor war ich in Schweden unterwegs und hatte Östersund besucht. Jetzt biege ich wieder einmal von der eigentlichen Hauptroute ab und finde eine echte Perle im Nordmeer – Leka.
Leka – ein Stück Amerika
Die kleine Insel Leka ist ein Geheimtipp, Tourismus ist hier noch in den Kinderschuhen und wirklich viele Besucher hat sie nicht. Bekannter ist sie bei Geologen, denn sie bietet eine einmalige Besonderheit. Die Insel ist in Wahrheit ein Teil von Amerika. Das ist kein Witz, tatsächlich gehört Leka zum amerikanischen Kontinent. Vor Millionen Jahren stieß dieser mit Europa zusammen, seitdem entfernen sich die beiden Kontinentalplatten wieder. Doch Leka blieb an Europa hängen. Bis heute. Und bietet damit Gesteine und Formationen, wie nirgendwo sonst in Europa.
Zusätzlich hat sich die Insel – vermutlich im Ablöseprozess – einmal gedreht. Statt, dass die Erdschichten immer älter werden, je tiefer du gräbst, verläuft diese Veränderung jetzt bei einer Fahrt einmal über die Insel. Spannend. Mit jeden Schritt durchläufst du tausende Jahre.
Die Anfahrt
Ich komme vom Inselhüpfen und biege nur wenige Kilometer vor der Küstenstraße 17 ab in Richtung Leka. Von der KV17 sind es knapp 20 km bis zur Fähre. Die haben es aber in sich, denn der Weg ist eine Katastrophe. Die kleine Landstraße ist so schon schlecht in Schuss. Alle paar Hundert Meter ist besteht sie nur aus Schotter, Schlaglöcher inklusive. Ja, Leka macht es einem nicht leicht…
Die Fähre fährt ca. alle 90 Minuten an Werktagen, für die 20 Minuten zahlt man ca. 7 €, bzw. mit der Fährenkarte deutlich weniger. Man erreicht die Insel im Hauptort, auch wenn dieser nur aus ein paar Häusern besteht. Ungefähr 500 Menschen leben dauerhaft auf der Insel, es gibt zwei Supermärkte, eine Kirche, einen Campingplatz und ein Museum.
Willkommen auf Leka
Die Insel fesselt mich schon beim Anblick von der Fähre aus. Ein Bergkamm mit mehreren Gipfeln, nach Norden ein langgegangenem flaches Stück und rundum ein grüner Küstenstreifen mit einzelnen Häusern. Eine ca. 30 km lange Straße führt einmal um die Insel. Auf ihr kann man alle Sehenswürdigkeiten erreichen – bzw. von ihr. Denn meist muss man das Auto stehen bleiben und laufen. Auf herrlichen Wanderrouten, die perfekt ausgeschildert und liebevoll gepflegt sind. Toll. Die kleine Straße ist besonders perfekt für eine Radtour. Ein etwas anstrengender Berg ist zu überqueren, sonst geht es im leichten Auf und Ab über die Insel.
Wandern auf Leka
Über 50 Wanderrouten sind auf der kleinen Insel vorhanden. Diese sind in leicht – mittel – schwierig und sehr schwierig aufgeteilt. Schon die mittlere besticht mit alpinen Abschnitten, also die Beschreibungen bitte ernst nehmen. Überall entlang der Hauptstraße sind kleine Parkplätze, von denen man gut auf die Touren starten kann.
Wer auf Zack ist, schnappt sich schon auf der Fähre die tollen Wegbeschreibungen, die man mitnehmen kann. Auch in der Touristinfo im Hafen direkt neben der Fähre kann man sich damit eindecken. Jeweils eine kleine Wanderkarte und wichtige Details sind auf jeder Beschreibung.
Die bekannteste Touren
- Herlaugsløypa – die beeindruckendste Rundtour über den höchsten Gipfel der Insel. Sie gilt als eine der schönsten Wanderungen Skandinaviens und ist als schwer eingeschätzt. Für die knapp 10 km werden 6 h veranschlagt, was ich durchaus ernst nehmen würde. Bei meinem Besuch war die Tour wettertechnisch nicht machbar, schade.
- Lekamøya – eine kurze Tour zur bekanntesten Steinsäule der Insel. Die Jungfrau war leider unglücklich verhandelt und starb an dieser Stelle, wo du sie heute noch erwandern kannst. Ich spaziere von Haug zur Säule, was gerade einmal 800m waren – Luftline. Durch die vielen Serpentinen sind es in Wahrheit gut 1,5 km pro Strecke, die man als alpin einordnen kann. Felsen, Wasser, Seen und Bäche darf man überqueren um eine Steinsäule in wilder Umgebung zu finden. Spannend.
- Skeisnesset – die Genusstour. Im Norden der Insel findet man einen Wanderparkplatz, von dem 4 Touren starten. Die Familientour ist nur 2 km lang, die harte Tour 6,5 km. Und man bekommt eine beeindruckende Landschaft zwischen Meer und Berg zu sehen. Die Familientour ist geschottert und mit unglaublich viel Liebe, Bänken, Hütten und Brücken gestaltet und ein echter Traum. Die Blicke sind fantastisch, man kann die schneebedeckten Berge des Festlandes sehen, den Berg mit Loch und natürlich die Berge von Leka. Die lange Tour ist ungleich wilder und anspruchsvoller, dafür wandert man in Einsamkeit und der rauen Natur bis an den Nordzipfel der Insel.
- Paddeltouren – Leka ist bekannt für seine Paddeltouren, die in den geschützten Buchten verlaufen und echte Genusstouren sind. Infos gibt es dazu auf allen Infotafeln und natürlich in der Touristinfo.
- Angeln – Bekannt ist Leka vor allem bei Anglern, denn die Insel gilt als Angelparadies. Da ich keine Ahnung vom Angeln habe, weiß ich auch nicht warum… Ist aber so.
- Solsemhula – auf der Insel ist eine bekannte Höhle zu finden, in der Felszeichnungen aus der Bronze-Zeit zu finden sind. Erinnert mich an die Felszeichnungen von Lekum… Die Höhle ist mit Führer zu besichtigen – Infos gibt es auf der Website der Insel Leka.
Die gelbe Wand im Westen
Wer über die Insel fährt, sieht wie sind die Landschaft ändert. Ist sie im Osten ganz wie man es von Norwegen gewohnt ist, verändert sich das im Osten komplett. Die Berge und die Steine haben eine gelb-orangene Färbung und es wächst eigentlich nichts mehr. Zerklüftete Felsen ragen auf und man fühlt sich wirklich wie im Grand Canyon…
An der Ostseite findet man auch einen Hinweis auf eine tragische Geschichte, denn am 3.5.1932 wurde ein 3 1/2 jähriges Mädchen Opfer eines Verbrechens. Ein Adler schnappte sie beim Spielen und trug sie 2 km weit auf einen kleinen Berg. 7 Stunden suchten die Helfer bis sie gefunden wurde. Wohlbehalten.
Camping auf Leka
Wer mit dem Wohnmobil nach Leka kommt, hat nicht sie viele Möglichkeiten. Es ist zwar nicht sehr viel los, doch es gibt auch nicht viele Übernachtungsplätze. Wer gerne frei stehen möchte, kann sich nur auf die kleinen Parkplätze entlang der Ringstraße stellen. Die beiden großen Parkplätze am Skeisnesset und am Badestrand sind verboten. Besser ist es am Campingplatz der Insel abzusteigen. Hier gibt es großzügige Plätze mit weitem Blick. Und man ist direkt an der Ringstraße und kann mit dem Fahrrad losfahren.
Leka – meine Trauminsel
Zwei Tage war ich auf der kleinen Insel und ich habe mich völlig verschossen. Leka ist eine wunderschöne und ganz besondere Insel. Die Natur ist fantastisch und ganz besonders, die Blicke überall gewaltig und es ist herrlich still. Überall sind Wanderungen im Angebot, die mit viel Liebe hergerichtet wurden. Pausenplätze, Bänke, Badeplätze, Hütten und Parkplätze sind überall zu finden. Ob Radfahren, Wandern, Paddeln oder ins Museum – alles ist hier möglich. Und gleichzeitig ist Leka noch völlig unberührt vom Tourismus, ganz natürlich und rau wie die Menschen hier eben leben. Mal eine Woche abschalten – auf Leka eine tolle Möglichkeit.
Weiter auf der Küstenstraße 17
Was ich gelernt habe – das Abzweigen von der Küstenstraße ist lohnenswert, die echten Perlen liegen nicht an der Straße und warten dort. Doch jetzt geht es tatsächlich auf der Straße ein Stück nach Norden. Helgeland wartet mit seiner wunderschönen Küste und dort zu allererst der Torghattan – der bekannte Berg mit Loch. Eine kleine Wanderung darum ist für morgen geplant und dann geht es immer der Küste nach Norden, schließlich bin ich unterwegs aus der Wohnmobiltour Lofoten.
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