Der Kulturveien – kleine Rundfahrt in die Einsamkeit

Wir sind in Salten angekommen auf unserer Wohnmobiltour zu den Lofoten. Am Saltstraumen bewundern wir die Kraft der Natur. Doch bevor es weiter nach Bodo und die Lofoten geht, wollen wir den Gastank füllen und müssen nach Fauska. Ein toller Zufall, denn so fahren wir über den Kulturveien.

Die kleine Straße ist gerade mal 70 km lang und verbindet die Küstenstraße in etwa vom Saltstraumen mit der E6 kurz vor Rognan. Heute wird versucht, sie als weitere Touristenstraße zu vermarkten, doch ich merke deutlich, hier ist es viel ruhiger als auf dem letzten Abschnitt der bekannteren Küstenstraße KV17. Wunderbar!

Die kleine Straße führt im Süden des großen Fjords entlang und verbindet dort die kleinen Dörfer und Städtchen. Sie ist gut ausgebaut und meistens breit genug für zwei Fahrtzeuge. Die Blicke sind fantastisch, denn es geht immer wieder hinauf und dann hinab. So blickt man über den Fjord, sieht grüne Wiesen, Landwirtschaft und viel Natur. Kommt man in den Osten, dann muss man über die Berge. Jetzt im Mai wechselt die Farbe von grün auf weiß. Ab 200m liegt noch jede Menge Schnee. Auf den höchsten Punkten um die 400m ist noch tiefster Winter und man könnte Langlaufen. Dann geht es wieder hinab in das Tal zur E6.

Die Angebote sind vielfältig. Ich treffe meine ersten Rentiere, schlafe an herrlichen Bergseen, genieße kleine Wanderungen wie auf den Store Sandoya und fantastische Fotospots. Menschen trifft man nur in den kleinen Dörfchen und Städtchen. Viele Parkplätze bieten Platz für Wanderungen und Fotosessions.

Immer wieder treffe ich auf dem Weg auf die Hinweistafeln des Kulturveien. Er ist viel besser ausgeschildert als die Küstenstraße. Kulturdenkmäler, Kunst, Kirchen und Wanderungen sind oft schon an der Straße durch einen Hinweise beschildert. Und wem das nicht reicht, der schaut sie die Karte auf der Website an, die ist richtig gut!.

Ich bin tatsächlich begeistert, denn der Kulturveien bietet einen ganz anderen Charme als die Küstenstraße. Gerade in Salten sind dort viele Wohnmobile unterwegs, die Landschaft ist geprägt von hohen Bergen, Getschern, Tälern. Der Kulturveien ist lieblicher, bietet mehr Ausblicke und einsame Parkplätze. Hier kann man Städtchen besuchen, ohne von tausenden Touristen begleitet zu werden. Tatsächlich eine entspannte Touristenstraße. Sie führt aber in eine andere Richtung, ist also nur bedingt eine Alternative.

Ich habe leider nicht so viel Zeit für den Kulturveien, wie ich möchte. Doch ich sehe einiges. Dann geht es nach Fauska an die LPG Tankstelle und weiter nach Bodo über die E6. Dort besteige ich den  Keiservarden, den Hausberg der Stadt. Und natürlich besichtige ich die kleine Metropole im Norden und bin beeindruckt. Erst dann geht es mit der Fähre auf die Lofoten, dem Ziel meiner Wohnmobiltour.