Erlebnislehrpfad Prackendorfer Moos

Maxi und ich sind unterwegs in der Oberpfalz und haben viele schöne Wanderwege und Momente genossen. Wir haben die Tirschenreuter Teichpfanne und Tirschenreut besucht, Flossenbürg und das Waldnaabtal besucht. Wir waren wandern im Lerautal und auf dem Golderlebnispfad. Nach der spannenden Grenzerlebnisrunde kommen wir in Richtung Neunburg vorm Wald, wo wir ein wunderschönes kleines Wohnmobilwochenende verbringen wollen. Am Morgen machen wir uns auf, den kleinen Moor-Erlebnis, den Erlebnislehrpfad Prackendorfer Moos zu besuchen.

Das größte Moor des Oberpfälzer Waldes liegt ein wenig nordöstlich von Neunburg vorm Walde. Man muss ein wenig über die kleinen Straßen durch die einzelnen Dörfer fahren, um den kleinen Wanderparkplatz zu erreichen. Als ich heute Morgen heranfahren möchte, erreich ich nicht nur eine Straßensperre wegen Baumfällarbeiten. Wir sind wirklich vorm Walde. Am Parkplatz erwartet uns nicht nur einige schattige Plätzchen, sondern auch eine große Hütte und ein paar Bänkchen mit Infotafeln. Hier würde es sich zur Not auch mal eine Nacht aushalten lassen.

Das Prackendorfer Moos ist ein bei Dieterskirchen gelegenes Moorgebiet im oberpfälzischen Landkreis Schwandorf. Es ist seit 1987 ein Naturschutzgebiet mit einer Fläche von 80 ha. Das Moor ist ein wichtiger Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Die mechanisierte Torfgewinnung reicht mindestens 200 Jahre zurück und beschäftigte 100 bis 200 Menschen.

Unsere kleine Wanderung ist knappe drei Kilometer lang und führt einmal durch das Prackendorfer und Kulzer Moos. Der größte Teil des Weges ist Naturschutzgebiet, deswegen darf Maxi natürlich an die Leine. Doch zu Beginn gibt es noch einige Strecken, wo er freispringen darf. Heute Morgen ist noch niemand unterwegs und so machen sich Maxi und ich gemütlich auf die Socken. Es geht entlang eines großen Forstweges vorbei, an einem See, an einem Fischteich mit Hütte und durch den kleinen Wald. Dann entlang des Waldrandes und einmal quer über eine große Wiese. Wir stehen vor dem Schild Naturschutzgebiet und betreten den Birkenmooswald des Kulzer Moos.

Der schönste Teil des Wanderwegs führt nun über einen ungefähr 350 Meter langen Steg quer durch das wunderschöne Moor. Es stehen einige Infotafeln links und rechts des Weges und man blickt in eine Torfabbaugrube und zu verschiedenen wunderschönen kleinen Blicken ins Feuchtgebiet. Die Sonne lacht durch die Birkenwälder und Maxi und ich kommen gut voran. Nur eins fehlt bisher und das ist das eigentliche Erlebnis.

Wir haben die Halbzeit und erreichen den Goldsteig, der auch hier vorbei führt. Immer wieder sehen wir, dass der Goldsteig an tollen Stellen vorbei kommt. Hier möchte uns allerdings den Rückweg entlang einer ziemlich breiten Forststraße quer durchs Moorgebiet hindurch. Das ist nicht allzu schön, aber die Blicke sind es dafür, denn hier haben wir einen wunderschönen Blick auf die Birkenwälder im Moor. Überall glitzert das Wasser und man sieht, hier sind wir im richtigen Moorgebiet. Wie ich mich an die Moore zum Beispiel in Lettland oder Estland erinnere, nicht ganz so schön beeindruckend wie das tolle Kemeri Moor, aber auch wirklich schön hier.

Schneller als gedacht haben wir das kleine Moorgebiet schon wieder verlassen und spazieren wieder über einen etwas breiteren Forstweg, dann über einen Wiesenweg in Richtung Parkplatz. Schnell haben wir die ersten Meter wieder erreicht und spazieren vorbei einem kleinen Fischteich mit Hütte zurück zum Parkplatz.

Ein schönes Erlebnis oder nicht?

Es war ein wunderschöner, gemütlicher kleiner Vormittagsspaziergang, den Maxi und ich heute im Prackendorfer Moor bewältigt haben. Höhenmeter gibt es hier so gut wie keine, dafür die einen oder anderen schönen Blick und gemütliche Einsamkeit im Wald Unterwegs haben wir einige Infotafeln getroffen, aber ein wirkliches Erlebnis habe ich hier nicht gefunden. Warum muss heute jeder Lehrpfad ein Erlebnisleerpfad sein, obwohl er es gar nicht ist? Ich denke an den beeindruckenden Walderlebnispfad, den wir bei Eschenbach gemacht haben. Hier war wirklich Action und Erlebnis angesagt. Oder auch der toll gemachte Moorlehrpfad am Huvenhoopsmoor mit tollen Stationen. Davon ist dieser langweilige Wanderweg weit entfernt. Beeindruckend ist aber dennoch die wunderschöne Natur und das größte Moor des Oberpfälzer Waldes.

Maxi und ich sind nun schon drei Wochen unterwegs auf der Wohnmobil-Tour durch die Oberpfalz und haben so einiges erlebt. Unsere Reise durch diese wunderschöne Region, die uns beiden sehr gut gefallen hat, geht nun langsam dem Ende zu. Doch zuvor wollen wir noch ein Wohnmobil-Wochenende in Neunburg vorm Wald genießen mit einigen wunderschönen Erlebnissen. Es geht noch zur Geister- und Ritterwanderung. Wir wollen den  Moorner Seeweg gehen und schließlich in Richtung Regensburg fahren. Noch einige Highlights auf unserer Wohnmobil-Tour.