Flossenbürg ist eine Gemeinde und ein Pfarrdorf im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Der staatlich anerkannte Erholungsort liegt im Oberpfälzer Wald an der Grenze zu Tschechien, wo sich die Nachbargemeinde Lesná befindet. Die erste gesicherte Nennung des Ortes erfolgte im Jahr 948. In Flossenbürg befand sich von 1938 bis 1945 das Konzentrationslager Flossenbürg der Nationalsozialisten.
Mein Ochse
Der Campingplatz
Flossenburg selbst besitzt keinen Wohnmobilstellplatz, auf dem ich übernachten könnte. Also überlege ich mir auf den Campingplatz Gaisweiher zu fahren, der herrlich an einem See gelegen ist und sich über mehrere Terrassen erstreckt. Der Campingplatz Gaisweiher ist ein ganzjährig geöffneter, terrassenförmig angelegter Campingplatz mit 200 Stellplätzen. Er liegt an der gleichnamigen ca. 11 Hektar großen Naturbadestelle Gaisweiher im Gaistal und ist ca. 1 km von Flossenbürg entfernt. Alle Plätze haben Stromanschluss. Ruder- bzw. Schlauchboote sind erlaubt. Auf dem Campingplatz gibt es eine herrliche Badelandschaft, einen Jugendzeltplatz mit Grillhütte und ein Restaurant . Neben einem großen Badebereich im großen See gibt es noch einen kleinen wunderschön gestalteten Teich für kleine Kinder und ganze Familien. Zum Campingplatz…
Der Oberpfälzer Wald ist ein Wanderparadies, das habe ich in den letzten Tagen schon erfahren können. Es gibt so viele wunderschöne Wanderwege und Wanderpfade, es macht einfach nur Spaß hier unterwegs zu sein. Auch heute bei unserem Wohnungswochenende Flossenburg sind wir auf vielen Pfaden unterwegs und freuen uns ein gutes Netz an ausgebauten Wanderwegen und Pfaden bewundern zu dürfen. An vielen Wanderparkplätzen gibt es Übersichtskarten, die Wanderwege gut erklären. Ein besonders schöner Weg, der hier durch die Region Flossenburg führt, ist der Nurtschweg, der sich entlang der tschechisch-deutschen Grenze hangelt und über viele wunderschöne Pfade führt.
Wieder auf dem Nurtschweg
Der Nurtschweg
Der Nurtschweg ist ein Prädikatswanderweg zwischen Waldsassen und Waldmünchen. Er verläuft durch den Oberpfälzer Wald entlang der deutsch – tschechischen Grenze. Der 133 km lange Nurtschweg zählt zu den bedeutendsten Fernwanderwegen des Oberpfälzer Waldes und ist ein wichtiges Teilstück des Europa-Wanderweges E6 von der Ostsee bis zur Adria. Der Nurtschweg ist ein aussichtsreicher Fernwanderweg und gilt als einer der wichtigsten Weitwanderwege im Oberpfälzer Wald. Er ist ein Genuss für erfahrene und ambitionierte Wanderer und belohnt die Wanderer mit wunderbaren Landschaftsbildern auf dem Weg vom Oberpfälzer in den Bayerischen Wald
Die erste Wanderung, die wir gemeinsam unternehmen, führt uns zur Naabquelle und zum Kreuzfels. Die Waldnaab ist wahrscheinlich eine der bekanntesten Flüsse der Oberpfalz und schlängelt sich durch die Norden bis in den Süden an die Donau. Sie bildet einen wunderschönen Tal, das man herrlich erwandern oder mit dem Fahrrad fahren kann. Da ist es doch klar, dass wir gerne die Quelle besuchen wollen, die in der Region rund um Flossenbürg liegt. An der Silbermühle starten wir unsere Tour, spazieren gemütlich zur Quelle, die sich leider als eine Trockenquelle herausstellt. Von dort geht es wieder über den herrlichen Nurtschweg in Richtung Kreuzfels, der einen Grenzübergang zwischen Deutschlandund Tschechien darstellt. Eine erste kleine wunderschöne Wanderung, die wir völlig einsam und alleine durchführen können. Mehr zur Wanderung zur Naabquelle
Aussichtspunkt
Wanderung zur Burg Schellenburg und zum Brotfelsen
Eine zweite Wanderung wollen wir stattfinden lassen, die in einem wunderschönen Wanderparkplatz mit großem Spielplatz, Hütte und Brunnen beginnt. Von hier aus wandern wir wieder über den Nurtschweg in Richtung der Burg Schellenburg. Einer einsam gelegenen Burg inmitten des Waldes, die aber einen herrlichen Blick über die ganze Region bis hinüber nach Tschechien bietet. Vom Parkplatz aus laufen wir ein ganzes Stückchen auf einem etwas breiteren Weg, bevor es dann herrlich über einen einsamen Pfad immer steil bergauf führt. Gute 100 Höhenmeter müssen wir zurücklegen, bis wir die Burg Schellenburg einsam im Wald finden. Sie liegt auf einigen Granitfelsen und ist nur mit ein klein wenig Kletterei zu erreichen. Dann kann man auf den Aussichtsturm gehen und hat die gesamte Umgebung wunderschön im Blick. Von hier aus sieht man auch herrlich zur Flossenburg, die gemeinsam mit der Burg Schellenburg eine ganze Reihe an Burgen durch die Region bildet. Weiter führt uns der Weg zum Brotfelsen, einen weiteren beeindruckenden Felsen inmitten der Landschaft. Von hier aus spazieren wir langsam wieder zurück, man könnte die Tour auch deutlich erweitern. Mehr zur Wanderung zur Burg Schellenberg
Hauptgebäude KZ Flossenbürg
Das Konzentrationslager Flossenbürg
Das kleine Städtchen Flossenbürg wird immer mit einem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte verbunden bleiben, denn auf seinem Gebiet entstand Ende der 30er Jahre das Konzentrationslager Flossenburg. Es war ein Zentrallager und von hier aus wurden alle kleineren Lager der Umgebung organisiert und mit Gefangenen versorgt. Heute ist hier eine Gedenkstätte zu finden, die ich natürlich auf meinem Wohnmobilwochenende Flossenbürg auch besuchen möchte. Der Eintritt ist frei und ich bin wieder einmal erstaunt und erschrocken über die gewaltigen Dimensionen eines solchen Konzentrationslagers. Nachdem man das Verwaltungshaus durchschritten hat, befindet man sich schon fast auf dem riesigen Appellplatz. Man sieht noch, wo die verschiedenen Baracken der Gefangenen standen, wo der riesige Appellplatz ist und wo die Menschen gearbeitet haben. Zu Beginn mussten die Gefangenen in den nahen Granitsteinbrüchen arbeiten, später mussten sie in der Waffenindustrie der ganzen Umgebung mithelfen. Hinter den Verwaltungsgebäuden findet sich das Tal des Todes, so nannten die überlebenden Gefangenen bei der Eröffnung der Gedenkstätte, dem Park und dem Friedhof, der im Hintergrund des Konzentrationslagers Flossenburg entstanden ist. Hier liegen gut 20.000 der 30.000 Todesopfer des Konzentrationslagers begraben.Zur Infoseite der Gedenkstätte
Blick durchs Fenster
Die Burg Flossenbürg
Nach diesem dunklen Kapitel machen wir uns zurück ins Dorf. Dieses ist nicht allzu sehenswert, hat zwar ein kleines Kirchlein und einige kleine Gässchen, es ist aber geschichtlich nicht allzu interessant. Dagegen ist es die hohe Burg auf dem auf dem zentralen Berg rund um Flossenburg schon. Also lassen wir Wohnmobil Günther auf dem Parkplatz stehen und spazieren zur Burg. Die Strecke ist gerade mal 300 Meter lang, allerdings muss man auch knappe 100 Höhenmeter nach oben zurücklegen, denn die Burg sitzt wirklich ganz oben auf einem beeindruckenden Felsen. Dort ist sie nicht nur überraschend, ist auch ihre Größe, denn nachdem wir am Vorturm vorbeilaufen und durch das große Tor sehen wir wie weit nach oben doch der Burgfried geht und wie weit er auf diesem weiteren wunderschönen Felsen steht. Es geht über kleine Treppen bergauf, eine gewisse Trittsicherheit ist vonnöten um bis nach oben zu kommen. Hat man aber den Burgfried erreicht und ist oben angekommen, wird man mit einer grandiosen Aussicht über die halbe Oberpfalz belohnt. Bis an den Parksteinkann man hier blicken, aber auch bis in viele andere Regionen nach Tschechien hinüber, in den Bayerischen Wald zum großen Arber oder über die gesamte Oberpfalz. Auch das Fichtelgebirgeist von hier aus gut zu sehen.
Der Mittelpunkt Europas
Kleine Ziele rund um Flossenbürg
Rund um das kleine Städtchen Flossenburg gibt es auch noch viele kleine Ziele, die man zu Fuß oder mit dem Auto erreichen kann. Ein wenig versteckt ist hinter dem Campingplatz der Mittelpunkt Europas versteckt. Ein großer Platz und ein Gedenkstein erwarten die wenigen Besucher, die sich hierher verirren. Lang und breit wird auf der Infotafel erklärt, wie dieser Mittelpunkt errechnet wurde. Ob es da einen Rechenfehler gab, überlege ich, denn nur ein paar Kilometer gibt es einen weiteren Mittelpunkt Europas. Und noch einen habe ich vor einiger Zeit besucht, der ist tausende Kilometer entfernt in Litauen, nicht weit weg von Vilnius… Fragen über Fragen.
Ein lauschigeres Ziel ist der Sieben-Insel-See, dessen Name von selbsterklärend ist. Vom Parkplatz (auf dem ich eine Nacht geschlafen habe) bis zum See ist ein ein kleiner Spaziergang. Wunderbar lag er da im Abendlicht und bot einen wunderschönen stillen Abend ohne jedes Geräusch. Herrlich. Selbstverständlich führen von hier aus die Wanderwege durch das ganze Tal.
Der Sieben-Insel-Weiher
Unser Besuch auf dem Wohnmobilwochenende Flossenbürg
Unser kleiner Besuch in Flossenbürg neigt sich schon wieder dem Ende zu. Wir haben viel gesehen, viel erwandert und viel besucht und sind nicht nur geschichtlich ein ganzes Stück gebildeter, sondern auch der Natur ein wenig näher gekommen. Vor allem die zwei Burgen, die Burg Flossenbürg und Burg Schellenburg sind zwei beeindruckende Burgen, deren Besuch sich sehr lohnt. Auch das Konzentrationslager sollte man auf seine Liste unbedingt setzen, auch wenn es nicht unbedingt ein erfreulicher Ausflug ist. Insgesamt ist Flossenburg ein schönes Städtchen umgeben von wunderschöner Natur, das zu fantastischen Wanderungen und einem kleinen Urlaub einlädt. Nur der Campingplatz ist ein sehr traditioneller Campingplatz, der nicht jeder mag, aber es gibt zur Not in der Umgebung den einen oder anderen Wohnmobilstellplatz , den man mit in einigen Minuten mit dem Auto gut erreichen kann.
Unsere Wohnmobiltour durch die Oberpfalz
Nach unserem Besuch in Flossenbürg wollen wir noch eine wunderschöne machen und fahren in Richtung Frankenfeld. Von hier aus führt unsere Reise langsam nach Süden und wir besuchen die und anschließend einige wunderschöne Wanderungen in der mittleren Oberpfälzer Wald durchführen zu können. Wir haben noch viel vor auf unserer Reise durch die Oberpfalzund freuen uns schon darauf, zum Beispiel ein Wohnmobilwochenende in Neunburg vorm Walde oder eine tolle Wanderung durch die Hölle!
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