Die Grenzerlebnisrunde bei Stadlern
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Die Grenzerlebnisrunde bei Stadlern
Wir erwandern die Grenzerlebnisrunde bei Stadlern, finden die Ruine Reichenstein, den Böhmerwaldturm und das ehemalige Dorf Bügellohe.
Die Grenzerlebnisrunde in Stadlern
Maxi und ich sind schon seit einiger Zeit unterwegs auf der Wohnmobiltour durch die Oberpfalz. Wir haben wunderschöne Wanderungen erlebt, wie in die Teufelsküche bei Tirschenreuth, entlang der Waldnaab oder durch das Lerautal. Auch besuchten wir die interessante Stadt Flossenbürg und den Walderlebnisweg bei Eschenbach. Jetzt kommen wir langsam in Richtung des Bayerischen Waldes, übernachten in Stadlern und machen uns auf die Grenzerlebnisrunde zu einigen sehenswerten Punkten.
Der Wohnmobilstellplatz in Stadlern
Ich komme am Nachmittag des vorigen Tages in das kleine Städtchen Stadlern direkt unterhalb der Höhen des Oberpfälzer Waldes. Hier soll es einen Wohnmoblistellplatz geben, der direkt an einem kleinen Badeweier liegt. Und tatsächlich habe ich Glück, denn keiner der drei Plätze ist aktuell belegt. Hinter dem Stellplatz befindet sich ein kleiner Freizeitbereich mit Wolleballplatz, Grillplatz, Sitzbänken und einem kleinen Badesee mit angeschlossenem Duschhäuschen. Zwar liegt der Wohmobilstellplatz direkt an einer kleinen Straße, aber nachts ist es recht ruhig. Der Stellplatz bietet Strom und einige Mülleimer und bittet nur um eine Spende. Nach einer Nacht, die zwar relativ früh dann zu Ende war, als die ersten Autos im Berufsverkehr starteten, trinke ich meinen Kaffee und Max und ich machen uns auf zur Grenzerlebnisrunde
Start am Wanderparkplatz am Skizentrum
Es gibt einige Wanderparkplätze, von denen man aus auf diese Runde starten könnte. Nach einigen Überlegen entscheide ich mich für den großen Parkplatz am Skizentrum, denn dadurch habe ich eine kleine Zeit auf Ebene, habe ich ein kleines Stück auf der Ebene, um mich etwas warm zu lösen, bevor es dann in den Aufstieg zu den Gipfeln geht. Der Parkplatz ist autoleer und direkt daneben startet ein kleiner Baumleerpfad, über den Max und ich spazieren. Er führt zwar oberhalb der Straße entlang, ist aber herrlich ruhig und Maxi darf hier springen. Nach einigen Metern erreichen wir Stadlern.
Durch Stadlern zum Hochfels
Auf der Grenzerlebnisrunde muss man einmal durch das kleine Städtchen Stadlern, das ist nicht allzu schlimm, denn es besteht nur aus einigen Häusern. Max und ich spazieren entlang der kleinen Straße bergauf und kommen auch schon bald am anderen Ende des Städtchens heraus. Hier steht ein großer Fels, der Hochfels genannt wird. Der Hochfels bei Stadlern bildet eine markant aus der Umgebung herausragende Felsrippe aus „Cordierit-Sillimanit-Gneis“. Zahlreiche Blöcke – Zeugen der Verwitterungs- und Abtragungsvorgänge während des Pleistozäns – umgeben die Felsen.
Aufstieg zum Reichenstein
Hinter dem Felsen führt der Wanderweg Nummer 41, so wird die Grenzerlebnisrunde genannt. Über viele schöne Pfade windet sich unser Weg nach links und rechts und schlängelt sich immer steiler empor. Gleich auf dem ersten Kilometer haben wir über 100 Höhenmeter zurückzulegen, zu überwinden. Je höher wir kommen, desto einsamer wird es, habe ich das Gefühl. Und als plötzlich einige Mauern im Wald auftauchen, habe ich schon die Ruine Reichenstein erreicht.
Einige Informationen zu Burg Reichenstein
Die Ruine der Gipfelburg liegt auf dem Gipfel des Reichensteins, eine Erhebung im Oberpfälzer Wald bei Stadlern. Sie liegt auf 874 Meter über Normalnull. Die Burg wurde vermutlich im 12. bis 13. Jahrhundert aus einem frühen Siedlungsmittelpunkt erbaut und befand sich im 13. Jahrhundert im Besitz der böhmischen Herren von Hostau. 1333 kam sie durch Kauf an die Landgrafen von Leuchtenberg und wurde am 28. Januar 1366 mit Schönsee an den Landgrafen Johann von Leuchtenberg verkauft. Im Jahre 1431 eroberten die Hussiten den Reichenstein. Herzog Johann von Neunburg erreichte durch Belagerung am 14. September 1432 die Rückgabe der Burg ¹. Heute zeigt die geheimnisumwitterte Ruine außer geringen Mauerresten noch den Stumpf des runden Bergfriedes.
Auf dem Weg zum Böhmerwaldturm
Maxi und ich trennen uns wieder von der Ruine Reichenstein, spazieren ein paar Meter hinab bis zu einem Wegkreuz, wo uns ein Wegweiser sagt, wir sollen den Runde Nummer 41 bewegen. Uns sagt ein Wegweiser, wir sollen Runde Nummer 41 und dem Nurtschweg folgen, in Richtung des Böhmerwaldturms. Nur die Entfernungsangabe ist deutlich übertrieben, denn es ist nur etwas mehr wie ein Kilometer dorthin. Wir sind jetzt übrigens wieder auf dem Nurtschweg, dem herrlichen Wanderweg, auch schon weiter im Norden, auf den Wanderungen zur Waldnaaab und zur Ruine Schellenberg gefunden habe. Ein herrlicher Pfad, der immer in der Grenznähe verläuft. Ein echter Tipp. Auch hier ist es wieder ein wunderschöner Pfad, der uns langsam aber sicher immer weiter bergauf führt. Aber es ist nicht mehr so steil wie bisher. An einer weiteren Wegkreuzung erreichen wir einen etwas breiteren Forstweg, der uns dann steil bergauf führt. Mit jedem Schritt kommen wir dem Böhmerwaldturm näher. Doch zuvor gibt es noch ein neues Naturkino, ein paar Sitzbänke, von denen man herrlich bis ins Tal blicken kann.
Einige Informationen zum Böhmerwaldturm
Der Böhmerwaldturm steht an der Grenze zur Tschechischen Republik auf dem Weingartenfels. Aussichtspunkt/-türme für Gruppen, für Familien, Eintritt frei. Von der Aussichtskanzel hat man einen herrlichen Blick auf den Oberpfälzer Wald, den Böhmerwald und den Bayerischen Wald. Der Turm besteht aus einer massiven Holzkonstruktion auf einem Betonsockel. 142 Stufen führen zu einer 50 Quadratmeter großen, rundum verglasten Aussichtskanzel, welche mit zwei Fernrohren ausgestattet ist. Von einer Sprechanlage können Erläuterungen über die Landschaften und Orte im Sichtfeld abgerufen werden.
Weiter zum verlassenen Dorf Bügellohe
Maxi und ich haben uns satt gesehen und die Drohne steigen lassen. Zur Belohnung geht es jetzt weiter, wieder eine kurze Etappe auf einem etwas breiteren Forstweg, bis wir in Richtung des kleinen ehemaligen Dorfes Bügellohe abbiegen. Das liegt umgeben von der Tschechischen Republik, in einem kleinen kleinen Bereich. Und noch heute ist ein restliches Haus zu finden, in dem eine interessante Ausstellung zu sehen ist.
Einige Informationen über das Dorf Bügellohe
Bügellohe ist eine verlassene Siedlung im deutsch-tschechischen Grenzgebiet bei Stadlern, Stadt Schönsee im Oberpfälzer Wald in Bayern. Die Bewohner der böhmischen Ortschaft Wenzelsdorf mussten nach dem 2. Weltkrieg ihre Heimat verlassen. Elf Familien siedelten sich auf ihren Grundstücken auf bayerischer Seite in der Bügellohe an. Dabei bestand immer die Hoffnung, bald wieder in die Heimat zurückkehren zu können. Die direkt an der tschechischen Grenze gelegene Wüstung Bügellohe im Oberpfälzer Wald ist ein trauriger Ort mit trauriger Geschichte. Man spürt sie, sieht sie förmlich, die Schwermut, die über diesen Ruinen wabert.
Unsere Tour auf der Grenzerlebnisrunde
Wir verlassen Bügellohe wieder, müssen ein paar Meter zurücklaufen und erreichen den Wanderweg. Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten, wie man läuft, wir verlassen die Nummer 41 und nehmen den Pfad mit der Bezeichnung Sau-Treiber-Pfad, er läuft direkt auf der Grenze und ist ein wirklich wunderbarer Pfad: Ganz klein, schlängelt sich immer hin und her und befindet sich direkt auf der Grenze, denn links und rechts des Weges stehen jeweils die Grenzposten der unterschiedlichen Länder. Ein echter Tipp, diesen Wanderweg zu nehmen und nicht auf dem eigentlichen Weg Nummer 41 zu bleiben. nach einiger Zeit wieder einen etwas breiteren Wanderweg.
Abschied vom Nurtschweg und Rückkehr
Jetzt ist es eigentlich nur noch ein Katzensprung, denn es geht jetzt auf größeren Wegen schnell in Richtung Straße und weiter zu unserem Parkplatz. Zuvor müssen wir uns vom Nurtschweg verabschieden, der nun weiter gen Norden führt. Wir laufen allerdings eher nach Süden zur Straße. Ein Traktor überholt uns und wir merken, dass hier ordentlich Waldarbeiter zuwerke gehen. Mit diesen Gedanken erreichen wir den kleinen Parkplatz und überqueren die Straße, wo wir ein Stück auf einem geteerten Sträßchen neben der eigentlichen Straße entlanglaufen müssen. Das ist tatsächlich der am wenigsten schönste Abschnitt, aber trotzdem ist es immer noch ohne jeglichen Verkehr. Getroffen habe ich übrigens bisher nur ganz wenige Menschen. Der Oberpfälzer Wald ist nicht unbedingt ein beliebtes Wandergebiet, was mich sehr überrascht.
Fazit des Grenzerlebnisrunde
Was für eine erlebnisreiche und abwechslungsreiche kleine Wanderung, die wir heute unternehmen durften. Es ging vorbei an einem überdimensionalen Felsen, es ging vorbei an einer Burgruine, an einem riesigen Aussichtsturm und an einem verlassenen Dorf. Es ging über herrliche Pfade wie den Sau-Treiberweg oder den wunderschönen Nurtschweg. Maxi und ich haben diese Tour sehr genossen, denn sie war wirklich wunderschön, voller Aussichten und wunderschöner Wege. Nach wie vor kann ich nicht verstehen, dass so wenige Menschen in der Oberpfalz beim Wandern sind und so wenige Menschen hier ihren Urlaub verbringen. Es ist eine wunderschöne Region und sie bietet so viele tolle Möglichkeiten.
Weiterfahrt auf der Wohnmobiltour durch die Oberpfalz
Unser Weg führt nun steil nach Süden in Richtung Waldmünchen, wo wir ein Wohnmobilwochenende verbringen wollen. Hier kann man so einiges erleben, man kann Drachen besiegen, man kann hübsche Wanderungen unternehmen oder einfach nur auf dem Campingplatz eine Weile sich ausruhen. Vorbei ein Furth im Wald geht es dann wieder ein wenig zurück in die Richtung Oberpfalz, bevor Regensburg unser Abschluss unserer Wohnmobiltour ist.
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