Die bekannteste Sehenswürdigkeit im Kemeri Nationalpark etwas westlich von Riga in Lettland ist der Wanderpfad auf Stegen durch das wunderbare Kemeri Moor.
Das wunderschöne Kemeri Moor
Das Große Kemeri Moor
Einige Tage habe ich in Rigaverbracht und die Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt. Nach einem Stopp in der gemütlichen Urlaubsstadt Jurmala meldet sich ein sichtlich vernachlässigter Hund und verlangt wieder einige Wandertouren. Also lenke ich meine Wohnmobiltour durchs Baltikum in den Kemeri Nationalpark.
stille Seen
Der Kemeri Nationalpark
Die ersten Schutzgebiete im heutigen Kemeri Nationalpark entstanden bereits Ende des 19. Jahrhunderts, als vor allem die großen Seen im Norden zu Vogelschutzgebieten erklärt wurden. Auch die Moore waren bald geschützt. Schritt für Schritt wurde er erweitert und 1997 zum heutigen Naturschutzgebiet erklärt.
Neben der fantastischen Natur, dem Mooren und den Seen, ist das Gebiet für eine lange kulturelle Geschichte bekannt. Die Fischerdörfer an der Bucht von Riga haben einen besonderen Statur. In Kemeri gibt es schwefelhaltige Quellen und eines der ersten Sanatorien des Landes.
Wenn die Sonne aufgeht
Das große Kemeri Moor
Das 5000 qm große Moosmoor ist eines der größten Lettlands und besteht aus einer unglaublichen Anzahl kleiner Seen. Es ist ungefähr 8000 Jahre alt. Zwischen den Seen stehen Akazien, kleine Kiefern und die bekannten Moorpflanzen. Ein herrlicher Geruch liegt in der Luft.
Der Wanderparkplatz
Ich erreiche am Abend den großen Wanderparkplatz des Moors und bin erstaunt über dessen Größe und wie viele Autos hier stehen. Ein junger Mann kommt auf mich zu und nimmt mir 2 € Parkgebühren ab, was mich noch mehr erstaunt. Bei kaum einem Wanderweg im Baltikum habe ich mehr als eine Handvoll Menschen getroffen und hier steppt der Bär sogar Ende Oktober. Vermutlich ein Resultat des erneuten Corona-Lockdowns in Lettland. Auch in Deutschland waren aus der Not alle Menschen plötzlich Wanderfreunde! Immerhin darf ich gerne hier übernachten und muss die zwei Euro auch nur einmal zahlen.
Hier gehts lang
Aufbruch in der Frühe
Der Wetterbericht hat Sonnenschein vorausgesagt, was bedeutet, dass es genauso gut regnen kann. Doch als mein Wecker klingelt, leuchten Sterne und der Mond über mir vom wolkenlosen Himmel. Also breche ich mitsamt meinem Kameragedöns auf und spaziere los in Richtung Moor. Maxi findet das super und da niemand unterwegs ist, darf er nach Herzenslust schnuppern. Übrigens ein Tipp fürs ganze Baltikum – Wenn du Sehenswürdigkeiten allein genießen willst, starte einfach früh am Morgen. Vor 10, 11 Uhr kommt kein Balte auf die Idee zu Wandern oder eine Burg zu besichtigen!
Die große und die kleine Runde
Nach 5 Minuten teilt sich der Weg und ich werde nach links geleitet. Grob ist der Wanderweg wie eine 8 aufgeteilt und man kann einen kleinen Kreis (ca. 1,4 km und einen großen Kreis ca. 3,8 km) absolvieren. Oder die ganze 8 laufen, dann kommt man auf 4,3 km. Definitiv lohnt sich der große Rundweg, denn so erreicht man den Aussichtsturm und kommt an einigen fantastischen Seen vorbei.
Wenn am Morgen die Sonne aufgeht
Sonnenaufgang
Ich bin schon eine Weile unterwegs, da linst die Sonne das erste Mal am Horizont hervor. Innerhalb Sekunden wird sie größer und größer und ist in ihrer vollen Pracht erschienen. Hier im Moor ein unglaubliches Erlebnis und durch den mageren Bewuchs auch herrlich zu beobachten. Als die Sonne richtig aufgegangen ist, erreiche ich den Aussichtsturm und bewundere die ganze Pracht des Moors. Jetzt habe ich schon einige Moore auf meiner Tour besucht, den Mammadaba Tirumnieki Trail in Lettland oder die Tour durch Viru Raba Moor nahe Tallinn. Alle waren beeindruckend, aber vielleicht war das Kemeri Moor das beeindruckendste.
Rückkehr
Selbstverständlich lief meine Kamera unterwegs heiß und musste ununterbrochen Bilder schießen. Es war einfach auch zu schön hier. Da störte es mich auch nicht, dass ein junges Pärchen zum joggen durch das Moor hüpfte. Maxi wäre gerne mitgerannt, mein Fotografentempo war ihm zu langsam. Dann erreichte ich wieder den Wald und es ging die letzten Meter zum Parkplatz zurück. Es war inzwischen halb 10 und noch kein Auto da. Als um halb 11 das erste Auto kam, war auch mein junger Parkwächter wieder an der Arbeit.
Zu den Konik-Pferden und dann weiter
Im Kemeri Nationalpark gibt es noch ein paar andere Sehenswürdigkeiten. Zuerst mache ich mich auf die Suche nach den halbwild lebenden Koniks, einer einheimischen Pferderasse. Sie leben auf den Dunduri-Wiesen im Süden. Für einige andere Wanderungenhabe ich dann leider keine Zeit mehr, denn ich möchte weiter in Richtung Kap Kolka, dem nächsten Höhepunkt in Lettlandauf meiner Wohnmobiltour durchs Baltikum.
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Ein paar Tipps für Reiseführer
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Galerie
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Morgenwaldnebelstimmung
zurück in den Wald
Erste Sonnenstrahlen
Hier gehts lang
Wenn am Morgen die Sonne aufgeht
Fantastische Morgenstimmung
Der kleine Turm im Moor
Wenn die Sonne aufgeht
Seenlandschaft im Moor
Blick vom Aussichtsturm
fantastischer Weg
stille Seen
Download GPX der Tour
Die GPX ist aus technischen Gründen als ZIP gepackt.
Auf dem Wanderparkplatz am Start der Wanderung kann man wunderbar eine Nacht stehen. Toiletten und Müllentsorgung sind vorhanden. Die Parkgebühr kostet einmalig 2 €,