Riga – beeindruckende Hauptstadt von Lettland
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Riga – beeindruckende Hauptstadt von Lettland
Riga ist die größte Stadt des Baltikums und Hauptstadt Lettlands. Ich genieße einen herrlichen Spaziergang durch die Altstadt und finde viel mehr als nur Jugendstil!
RIGA – die Hauptstadt Lettlands
Ich erreiche endlich die dritte Hauptstadt auf meiner Wohnmobiltour durchs Baltikum – das lettische Riga. Vilnius in Litauen beeindruckte mich mit prunkvollen Bauten, Schlössern und einer tollen Universität. Tallinn dagegen mit mittelalterlichem Charme, kleinen Gässchen, tollen Blicken und einer wunderbaren Stimmung. Riga gilt als die Hauptstadt des Jugendstils – viele große Bauwerke aus dieser kurzen Epoche sind hier zu finden. Ich bin gespannt.
Mit dem Wohnmobil nach Riga
Zuerst stellt sich für Wohnmobil-Touristen die Frage, wo man übernachten soll. Riga macht es einfach, denn es gibt gleich ein paar Angebot, die alle zentral und gut gelegen sind.
In der Hauptsaison gibt es Riga City Camping oder Camping & Yachts, beides recht gut auf der kleinen Insel in der Daugava gelegen. Bis Ende Oktober kann man noch im Hafen Rigaportmarina übernachten, der Stellplatz ist zwar nicht schön, aber sehr zentrumsnah und der Hafenmeister ist unglaublich hilfsbereit!
Die Stadt Riga
Mit 630000 Einwohnern ist Riga die größte Stadt des Baltikums, jeder dritte Lette wohnt in der Hauptstadt. Gut die Hälfte des Bruttoinlandprodukts des ganzen Landes wird hier erwirtschaftet. Jedes Jahr kommen gut 2 Mio. Touristen nach Riga, um diese pulsierende Hauptstadt zu besuchen.
Riga liegt nicht direkt an der Rigaer Bucht, sondern ein paar Kilometer weiter an der Daugava. Der große Fluss schneidet heute durch die Stadt und teilt sie in Altstadt und den großen Türmen der Banken.
Riga war lange Zeit unter der Herrschaft des Deutschen Ordens und Sitz des Bischoffs von Riga. Doch Riga ereilte eine wechselvolle Geschichte mit unterschiedlichen Herrschern- mal russisch, mal deutsch, mal unabhängig. Große Teile Rigas wurde immer wieder durch Krieg und Unglücke zerstört, so dass die Bausubstanz deutlich jünger und unterschiedlicher ist, als beispielsweise in Tallinn.
Spaziergang durch Vecriga
Ich beginne meinen Besuch von Riga in der Altstadt, von meinem Stellplatz in der Marina nur 5 Minuten mit dem Fahrrad und schon stehe ich vor dem Schloss. Das ist heute wieder Sitz des Präsidenten und wird fleißig von einer Ehrenwache geschützt.
Auf holprigem Kopfsteinpflaster geht es durch Vecriga. Ich lasse also das Fahrrad stehen und spaziere zum Domplatz. Die große Kirche von 1211 ist das Zentrum des größten Platzes in der Altstadt. Da hier keine Autos fahren, ist er Treffpunkt von Alt und Jung. Der Dom ist berühmt für seine Orgel, immer wieder werden Konzerte angeboten!
Gegenüber steht die Rigaer Börse, deren Gebäude an die Renaissance in Venedig erinnern soll. Inzwischen ist hier ein Kunstmuseum untergebracht.
Zum Schwarzhäupter-Haus
Ich spaziere durch die kleinen Gassen der Altstadt. Cafes und Restaurants landen zum Verweilen ein, im Sommer muss es hier wunderbar sein. Nach kurzem Spaziergang stehe ich auf dem Rathausplatz. Auf der einen Seite das beeindruckende Rathaus und auf der anderen das weltbekannte Schwarzhäupterhaus. Das Gebäude gehörte einst der einflussreichen Schwarzhäupter-Gilde, zu der nur unverheiratete Kaufleute gehören durften. Ihr Schutzheiliger war der dunkelhäutige König der Heiligen Drei und wurde hier stolz gezeigt. Das Haus wurde während des zweiten Weltkriegs geplündert und zerstört und erst 1999 wieder originalgetreu aufgebaut.
Die Bremer Stadtmusikanten
Ich spaziere weiter und finde einige wunderschöne kleine Häuschen, die sehr mittelalterlich wirken. Ich erinnere mich ein wenig wehmütig an Tallinn, bin aber weiter begeistert von Riga! So erreiche ich die St. Petrikirche, deren spitzer Turm von vielen Stellen in der Stadt entdeckt werden kann. Die Barockkirche bietet einen tollen Aussichtspunkt über die ganze Stadt (unbedingt Turm besteigen). Hinter der Kirche steht eine Statue mit den Bremer Stadtmusikanten, Geschenk der Partnerstadt von Riga. Die Schnauzen sind abgegriffen, denn wer die Schnauze anfasst, hat Glück. Je höher man kommt, desto glücklicher wird man sein. Ich komme immerhin bis zur Katze.
Zur Oper und zum Freiheitsdenkmal
Hinter der Kirche geht es durch ein paar herrliche Innenhöfe und an Mauerresten vorbei in den Stadtpark. Der Grüngürtel umfasst das Gelände vor der ehemaligen Stadtmauer und ist liebevoll angelegt. Zuerst stolpere ich über die Oper, die über eine weltbekannte Akustik verfügen soll. Die Fassade ist ein tolles Fotomotiv, außer sie ist so radikal zugestellt wie heute. Etwas frustriert spaziere ich weiter und über die große Brücke vor dem Freiheitsdenkmal. Die große Säule erinnert an die Unabhängigkeit Lettlands. Die drei Sterne auf der Spitze stehen für die drei Regionen des Landes. Einen tollen Blick auf die Säule hat man aus dem Park!
Zum Pulverturm und den drei Brüdern
Über die Straße erreiche ich den Pulverturm. Letzter verbliebener Wachturm der einst mächtigen Stadtmauer. der Turm von 1330 wurde mehrmals neu aufgebaut und zeitweise als Lagerstätte des Schießpulvers benutzt.
Durch die kleinen Sträßchen erreiche ich die nächste Kirche und gegenüber die bekannten drei Brüder. Als Gegenstück zu den drei Schwestern in Tallinn haben die drei Häuschen aus unterschiedlichen Epochen diesen Namen erhalten. Tatsächlich erinnern sie mich sehr an ihre „Schwestern“.
Kurz darauf erreiche ich wieder das Stadtschloss, inzwischen haben sich mehr Wachen eingefunden, der Präsident ist wohl anwesend.
Das Jugendstilessemble
Weltbekannt ist Riga als Hauptstadt des Jugendstils. Nirgendwo sonst soll es so viele Gebäude aus dieser Epoche geben. Einige stehen in der Altstadt, die bekanntesten aber im Viertel um die Elisabethen- und Albertastraße. Rund ein Drittel des Stadtzentrums Rigas soll aus Jugendstil bestehen. Ich erreiche das Viertel nach einem kleinen Spaziergang von meinem WoMoStellplatz und durch den Park. Hohe Häuser mit vielen verschnörkelten Details erwarten mich. Die meisten bereits renoviert und strahlend. Ein Haus mit zwei Kleopatras vor der Tür fällt mir besonders auf. Und die Filmteams, die die halbe Straße abgesperrt haben, denn hier wird eine lettische Folge von „Emergency Room“ gedreht. Ich drehe auch, und zwar um. Klar die Häuser sind beeindruckend, so zwischen Straßenverkehr die Häuser anzustarren…
Die Markthallen von Riga – der Zentralmarkt
Hinter dem Bahnhof liegt der Zentralmarkt. Eines der größten und ältesten Märkte Europas. Fünf große ehemalige Zeppelinhallen bieten viel Platz für Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Kleidung. Jedes Gebäude hat ein anderes Thema. Toll finde ich, es handelt sich wirklich um einen Markt, der von der Bevölkerung genutzt wird. Hier findet man alles was man braucht zu günstigen Preisen. Touristenzeug gibt es weniger. Ein Bummel durch die Hallen ist nicht nur sehr lecker, sondern bunt und sehenswert. Und wer wissen will, was die Letten so lieben – hier findet man es.
Aber Achtung, die Markthallen sind auch beliebtes Ziel für Taschendiebe und Bettler, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann.
Die Skyline von Riga
Links und rechts der Daugava kann man die Skyline der Stadt genießen. Je nachdem, auf welcher Seite man steht, schaut man auf die spiegelnden Neubauten des Bankenviertels oder auf die Skyline der Altstadt. Fotoapparat mitbringen und auf Sonnenauf- oder -untergang warten. Ein Spaziergang entlang des Flusses auf beiden Seiten der Daugava ist schön und bietet jeweils einen tollen Blick auf die andere Seite. Zu Fuß ist der Spaziergang gefahrlos möglich (siehe unten – Verkehrslage), mit dem Fahrrad wird’s auf der Brücke eng!
Mein Resümee
Riga hat mich schwer beeindruckt, es ist viel schöner als ich erwartet hatte. Gut, Radwege gibt es nicht und eigentlich haben es nur Autos gut. Doch die Altstadt ist immerhin fast autofrei und so kann man einen Spaziergang herrlich genießen. Da viele Gebäude in den Kriegen und Unglücken zerstört wurden, ist die Altstadt ein Durcheinander an Epochen. Aber ich finde so viele lauschige Plätze, gemütliche Ecken und beeindruckende Blicke, dass ich Riga zu lieben gelernt habe. Ein Besuch, der sich lohnt!
Ein Wort zur Verkehrslage
Riga ist eine Großstadt und hat den ganz normalen Verkehr. Zusätzlich hat Riga aber ein das schlechteste Verkehrskonzept, dass ich kenne. Lastwagen fahren Tag und Nacht durch die Innenstadt, rumpeln auf Kopfsteinpflaster derart laut, dass man unweigerlich an einen Weltkrieg denkt. Besonders übel ist die Lage für Fußgänger und Radfahrer. Radwege gibt es kaum, Gehwege sind in üblem Zustand, hören an der Straße auf oder sind so eng, dass man kaum aneinander vorbei kommt. Einen gemütlichen Spaziergang mit Hund oder mit Oma? – In Riga lebensgefährlich!
Weiterfahrt
Von Riga aus führt mich meine Wohnmobiltour durchs Baltikum nach Jurmala, so etwas wie dem lettischen Gegenstück zu Pärnu! Endloser Strand, viele Möglichkeiten für Urlaub und ein tolles Meer. Dann geht es auch weiter in den Kemeru Nationalpark und in die Richtung von Kap Kolka. Ich freue mich!
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Ein paar Tipps für Reiseführer
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Galerie
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Die Tour auf Komoot
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