Gamla Uppsala – Ein Besuch der Königsgräber
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Blick auf die Kirche
Gamla Uppsala – Ein Besuch der Königsgräber
Wir sind seit ein paar Tagen im
Uppland, waren auf der
Insel Gönso und beim
Jetset in Öregrund. Natürlich waren wir auch auf dem
Upplandsleden wandern. Seit vielen Monaten geht die
Wohnmobiltour Lofoten nur durch
Norwegen und
Schweden, bis hinauf zu den
Lofoten und in den
Abisko Nationalpark. Nach einer sehr langsamen Fahrt an der
Ostseeküste hinab und einem Besuch in der
Hohen Küste war nur
Uppland an der Reihe.













Die Königsgräber
Das einstige Zentrum Schwedens
Gamla Uppsala ist nicht irgendeine historische Altstadt, so wie man sie in vielen schwedischen Städten finden kann. Erinnern wir uns an
Gammelstad, der historischen Kirchstadt von
Luleå oder erst vor kurzem der wunderhübschen Altstadt von
Gävle. Gamla Uppsala war einst das Zentrum Schwedens, die Hauptstadt, der Vorläufer des heutigen
Stockholms. Erkennbar ist das nicht nur aus zahlreichen Sagen und Geschichten, sondern auch an den Hügelgräbern, deren Größe in Schweden einmalig ist.





Wege zwischen den Hügeln
Von Königen und Göttern
Gamla Uppsala lag einst am Meer. Um 500 n Chr. war es ein pulsierendes kleines Städtchen, kulturell, religiös und verwaltungstechnisch das Zentrum des kleinen besiedelten Schwedens. Noch waren wenige Menschen in den Norden gefahren und viel weniger kamen wieder zurück. Ein Königsgeschlecht herrschte hier von einer kleinen Burg aus, so ist die Überlieferung. Doch… wirkliche Geschichtsschreibung gab es damals noch nicht und so verschwimmen Sagen und Realität immer wieder.
So ist in der einen Geschichte zu hören, dass in den drei Königsgräbern die Herrscher der damaligen Zeit liegen. In anderen ist von Thor, Freja und Odin die Rede.

Das Museum Gamla Uppsala
Ein Besuch in Gamla Uppsala
Der kleine Museumsberg ist schon an der Autobahn ausgeschildert und gut zu finden. Ein großer Parkplatz ist auch als Übernachtungsplatz für Wohnmobile ausgeschrieben und kostenlos. Sogar Schatten hat es hier. Auf einer Infotafel werden die zahlreichen Möglichkeiten beschrieben, man kann nicht nur den Museumsberg anschauen, sondern auch mehrere thematische Wege erwandern. Ich spaziere zum Museum, das im Sommer geöffnet hat. Für 100 Kronen Eintritt bekommt man eine Menge Informationen und Fundstücke präsentiert.

Blick auf die Könige
Die Königsgräber von Gamla Uppsala
Ich folge dem kleinen Pfad und stehe beeindruckt vor drei mächtig großen Hügeln – den Königsgräbern. Sie sind beizeiten nicht die einzigen Hügelgräber, denn bis an den Horizont setzt sich die Reihe Gräber fort. Doch sie sind die ältesten und beizeiten die größeren. So hat sich die Sage durchgesetzt, es handelt sich um Königsgräber, obwohl das niemand wirklich weiß. Da alles, was ins Grab kam einem heftigen Feuer ausgesetzt wurde, ist auch nicht viel verwertbares zu finden. Klar ist nur, die kleineren Gräber sind jünger und stammen aus der Wikingerzeit.

Die alte Kirche
Zum Opferplatz und zur Kirche
Ich laufe um die Hügelgräber herum, man kann aus vielen Wegmöglichkeiten wählen. Es sind dann doch einige Menschen unterwegs. Hinter den Hügeln eröffnet sich ein weiter Blick. Einst lag hier das Meer und sprudelte heran. Gamla Uppsala war ein wichtiger Hafen. Doch – Skandinavien hebt sich aus dem Meer empor und das fand als erster ein gewisser Anders Celsius heraus, Physiker,Astronom und Bewohner der nahen Kirche. Zuvor komme ich jedoch an einem Opferstein vorbei, denn lange vor der Kirche war das hier ein heiliger Ort. Hier wurden Ziegen geopfert und andere Rituale begangen. Ich bin froh, dass ich keine Ziege bin und dass die Zeiten vorbei sind und laufe zur Kirche.

Die Domkirche Gamla Uppsala
Die Domkirche von Gamla Uppsala
Lange Zeit stand auf dem Hügel ein Tempel, in dem heidnische Götter verehrt wurden. 1164 hatte das ein Ende, als die Domkirche gebaut wurde, Gamla Uppsala wurde Bischoffssitz und damit erst einmal mächtigster Kirchensitz Schwedens. Doch schon 1240 brannte die Kirche ab und der Bischoff verlegte seinen Platz ins neue Uppsala. Die neue, deutlich kleinere Kirche entstand im 15. Jahrhundert und besteht aus dem Hauptgebäude und dem Kirchturm ein paar Meter weit weg. Sie ist gut zu besichtigen und recht schlicht im Inneren, Ein Blick an die Decke zeugt vom Alter.

Das kleine Restaurant
Die Odinsburg und Abschluss
Von der Kirche ist man recht schnell wieder am Parkplatz, außer man biegt zur
Odinsburg ab. Was so schön historisch klingt, ist ein schmuckes Holzgebäude aus dem Ende des 19. Jahrhunderts und die Gaststätte des Museumsberges. Obwohl noch nicht einmal Mittag ist, sind viele Leute hier. Zuvor kommt man aber tatsächlich am Schlosshügel vorbei. Einst stand hier eine kleine Burg oder ein Schloss – Sitz der Könige. Nur eine Infotafel weißt heute darauf hin.

Dann bin ich wieder am Parkplatz. Das ehemalige Zentrum
Schwedens ist natürlich einen Besuch wert und sehenswert. Dennoch bin ich froh, als ich wieder raus aus der Stadt komme. Das kann ja heiter werden, denn Morgen will ich besuchen und dann geht es weiter nach
Stockholm. Erst auf der Fahrt nach
Gotland habe ich wieder mehr Natur um mich….



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