Gotland – eine Runde um die schönste Insel Schwedens

Wir sind auf Gotland angekommen, der letzten Station meiner Wohnmobiltour Lofoten. Nach sechs Monaten unterwegs in Schweden und in Norwegen, nach wundervollen Momenten von Dalarna bis zu den Lofoten, vom Abisko Nationalpark bis Stockholm. Am Ende habe ich aus gutem Grund noch eine Woche Gotland gelegt, zu gern habe ich die wunderschöne, einsame und beeindruckende Insel in der Ostsee.

Seit meinem ersten Besuch auf Gotland liebe ich die wunderschöne Insel. Nirgendwo sonst kann man so einsame und ruhige Nächte verbringen, sieht raue, steinige Natur und daneben liebliche Fischerdörfer. Trifft Strände und Steilküste, kleine Bauernhöfe und die beeindruckende Hansestadt Visby, die zum UNESCO Welterbe gehört.

Gotländer sagen oft – Gotland gehört nicht zu Schweden, zumindest vom Charakter stimmt das. Gotland ist ein bisschen wie eine Schwäbische Alb im Meer. Vielleicht fühle ich mich deshalb da so zu Hause. Eine steinige, raue Landschaft, die Raukare und die kleinen Dörfer.

Beginnen wir unsere Fahrt über die Insel im Uhrzeigersinn. Von Visby nehmen wir die Straße hinaus nach Norden. Schnell wird die Straße leerer und ruhiger. Knapp 15 km durch den tollen Küstenwald erreichen wir eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Gotland – die Höhle von Lummulunda. 5 km ist sie tief und die zweitgrößte Höhle Schwedens. Natürlich mache ich eine Führung mit und erwandere aber auch zusätzlich den kleinen Lehrpfad rund um die Höhle, vorbei am Mühlbach, kleinen Stränden, einem Grillplatz und dem natürlichen Höhleneingang. Mehr zu Lummulunda.

Hier im Nordwesten findet sich der Klintkustleden. Inzwischen führt er gut 50 km entlang der beeindruckenden Küste Gotlands. Durch den Küstenwald, vorbei an traumhaften Aussichtsfelsen und kleinen Fischerdörfern treffen wir auch auf den größten aller Raukare auf Gotland – der Jungfrau. Ein wunderschöner Wanderweg, auf dem wir eine Etappe erwandern, deren Rückweg wir mit dem Bus machen können. Ein toller Tag – mehr zum Klintkustleden.

Im Norden schließt sich die kleine Insel Fårö an Gotland an. Die Fähre verkehrt im Halb-Stunden-Takt und ist kostenlos. Fårö ist noch steiniger und noch rauer als Gotland selbst. Wir besuchen den alten Hafen, die Steinküste im Norden mit zahlreichen Raukaren. Wir wandern zum Wrack der Autora, einem deutschen Frachter, der vor Fårö liegt. Ebenfalls liegt der Leuchtturm im Nordosten auf unserem Weg und auch der längste Sandstrand der Insel. Eine wunderschöne und beeindruckende Tour – mehr zu Fårö…

Der zweite Wanderweg, den wir auf Gotland besuchen, ist ein Projekt eines Vereins. Der Östkustleden führt inzwischen über fast 80 km an der Ostküste entlang. Es geht entlang der endlos langen Strände, durch Küstenwälder und durch raue Steinwüsten. Tolle Blicke und wundervolle Momente gibt es zusätzlich. Zwei Fischerdörfer besuche ich auf meiner Runde, die über die kleine Halbinsel führt. Eine beeindruckende und tolle Wanderung im Wind der Ostsee. Mehr zum Östkustleden.

Der Süden und der Südwesten sind die Gebiete, in denen ich die meisten Touristen treffe. Vielleicht liegt es an der wunderschönen Küstenstraße, auf der man an der Steilküste entlangfahren kann. Wohnmobilfahrer scheinen ungern ihr Mobil zu verlassen. Schöner allerdings ist es, die Straße mit dem Fahrrad zu machen, so kann man an den zahlreichen kleinen Sehenswürdigkeiten anhalten und genießen. Ganz im Süden liegt ein kleines Felsmassiv, mit tollen Blicken und dem „alten Mann“ – einem Raukar mit Knubbelnase. Mehr zum Süden.

Wir beenden unsere Runde über Gotland in der kleinen Hauptstadt Visby. Eigentlich nur ein Kleinstädtchen aber doch mit Hafen, Krankenhaus und Flugplatz. Am beeindruckendsten ist die Altstadt, die komplett zum UNESCO Welterbe gehört. Umgeben von einer fast 5 km langen Stadtmauer mit 44 Türmen, die fast vollständig erhalten ist. Dahinter finden sich kleine Gassen mit hübschen Holzhäusern, ein botanischer Garten, 15 Kirchenruinen und ein wunderschöner Dom, kleine Mussen, zahllose Restaurants und Cafés, einen Park am Hafen und dem wunderschönen Stora Torget. Für mich eine der schönsten Städtchen, die ich je gesehen habe. Mehr zu Visby…

Jetzt geht meine Wohnmobiltour Lofoten nach etwa 12000 Kilometern in 6 Monaten zu Ende, Ich habe unendlich viele wunderschöne Momente erlebt, Schweden und Norwegen bereist und die Lofoten gesehen. Nirgendwo lieber als auf den Klippen Gotlands darf diese Reise zu Ende gehen. Und Gotland lässt sich nicht lumpen und schickt mir einen der schönsten Sonnenuntergänge der Tour. Ein Traum geht zu Ende und wird ein Traum bleiben.