Die Inselwelt der Schären Westschwedens
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Die Inselwelt der Schären Westschwedens
Zwischen Göteborg und Norwegen erstreckt sich Bohuslän, eine Landschaft mit tausenden von Inseln, Schären und malerischen Fischerdörfern.
Die Inselwelt der Schären Westschwedens
Wir sind seit einer Woche auf unserer Wohnmobiltour zu den Lofoten unterwegs. Die erste Woche verbrachten wir im wunderschönen Halland, dank der milden Temperaturen und den ewigen Stränden auch schwedische Riviera genannt. Nach einer Rundfahrt durch Göteborg kommen wir nach Bohuslän, dem Küstenabschnitt Westschwedens mit zahllosen Inseln, den Schären, und malerischen Fischerdörfern.
Bohus – namensgebenden Festung
Vielen Schwedenreisenden ist die Festung Bohus von der Durchfahrt auf der Autobahn bekannt. Trutzig thront sie auf einem kleinen Hügel und bewacht die Göta. Die Burg aus dem 17. Jh wurde vom norwegischen König gebaut, um sein Land gegen Schweden und Dänemark zu verteidigen. Damals stellte die Göta die Grenze dar. Die Burg kann man in den Sommermonaten besichtigen oder von einigen Aussichtspunkten aus bewundern.
Inselwelt und Fischerdörfer
Die Region Bohuslän ist geprägt von zahllosen kleinen und größeren Inseln, den Schären. Sie sind geformt aus Granit, mal in grau und manchmal in rosa. Einst waren sie alle bewaldet, doch der Mensch rodete sie. Denn nachdem die Pest gut die Hälfte der Bevölkerung dahingerafft hatte und die Landwirtschaft unter Klimaveränderungen zu leiden hatte, verlegten sich die Einwohner vermehrt auf den Fischfang. Zahlreiche Heringsschwärme durchschwammen Nord- und Ostsee. Für die Schiffe wurde viel Holz benötigt und später wurde nicht mehr aufgeforstet. Dafür entstanden wunderschöne, kleine Fischerdörfer, die sich malerisch in die Felsenwelt einschmieren. Damals zum Schutz vor Wind und Wetter, heute um die zahllosen Touristen in Verzückung zu versetzen. Längst ist der Tourismus in der Region mindestens so wichtig, wie der Fischfang. Wer allerdings außerhalb der Saison kommt, findet einsame und ruhige Orte vor, die genauso malerisch sind.
Marstrand
Meinen ersten längeren Stopp lege ich in Marstrand ein, dem kleinen Städtchen auf einer Insel inmitten der Schären nicht weit von Göteborg. Es behauptet von sich selbst, „schönste Stadt Schwedens“ zu sein. Es ist zumindest nah an der Wahrheit, denn wer mit der kleinen Fähre in das Städtchen übersetzt, wird mit einem tollen Dorf belohnt. Noch schöner fand ich die Wanderung um die Insel herum, denn die wunderschönen Felsen, die kleinen Leuchttürme und das blaue Meer sind so schön, dass man es zwischendurch mal herausschreien muss. Mehr zu dem tollen Ort und der Wanderung unter Ein Traumtag in Marstrand.
Pilane Skulpturenpfad
Wer im Sommer kommt, sollte einen Abstecher nach Pilane machen. Dort ist jedes Jahr ein Skulpturenpfad zu sehen, der inzwischen weit über die Grenzen Schwedens bekannt ist. Zahlreiche renommierte Künstler lassen Werke aufstellen, die man nur für wenige Monate bewundern kann. Zwei Rundwege zwischen 4 und 6 km sind möglich, die alleine schon aufgrund der tollen Landschaft sehenswert sind. Es lohnt sind. Mehr zu Pilane…
Lysekil
Etwas weiter nördlich ist das kleine Fischerdorf Lysekil zu finden. Als sich einst eine Fischkonservenfabrik ansiedelte, begann der Aufstieg des kleinen Dorfes. Noch heute findet so manche Fischkonserve den Weg auf deutsche Esstische.
Rund um den Nordhafen findet sich die Altstadt aus bunten Holzhäusern. Ein Spaziergang lohnt sich. Noch mehr allerdings ein Spaziergang um die Felsen des Südhafens mit Blick auf zahllose Schären im sanften rosa. Hier kann man mehrere zwischen 2 und 4 km lange Touren unternehmen, die fantastische Blicke ermöglichen. Auf alle Fälle muss man die paar Schritte zum Südhafen laufen, wo die typischen Fischerhäuschen stehen und rot leuchten. Dahinter geht es in den rosa Granit hinein. Wundervolle Felsen, Inseln, kleine Leuchttürme, jeder Blick ist unbezahlbar. Lysekil ist wunderschön!
Smögen
Ein paar Kilometer weiter nördlich findet sich das malerische Dorf Smögen auf einer kleinen Insel vorgelagert. Man erreicht es über eine große Brücke. Wer im Hafen spazieren geht, entdeckt schnell die bunte Häuserreihe aus kleinen Fischerhütten, die inzwischen wohl weltbekannt sind. Der Holzsteg vor dem Hütten zieht sich gut 1000 m durch den Hafen, mit unglaublich vielen schönen Blicken. Links und rechts des Hafens kann man auf Felsen klettern und noch schönere Blicke genießen. Im Sommer ist es hier rappelvoll, jetzt im April ist es fast leer. Dafür haben die zahlreichen Restaurants auch nicht geöffnet. Mehr zu Smögen…
Wandern rund um Smögen
Die Region ist ein kleines Wanderparadies, denn über viele Insel verlaufen wunderschöne Wanderwege in allen Längen. Meist mit guten Wanderparkplätzen, auf denen man tagsüber stehen darf. Die Touren verlaufen meist entlang der traumhaften Küste mit sagenhaften Blicken. Und wer gerne Geocachen geht, hier finden sich auch viele Runden in herrlicher Landschaft. Mehr zur Wanderung bei Smögen…
Fjällbacka
Wohl zu den bekanntesten Örtchen an der Westküste gehört das kleine Fjällbacka. Seit Jahrzehnten ein beliebter Urlaubsort wurde er durch eine Kriminalromanreihe noch bekannter. Auch die Verfilmungen haben zum Bekanntheitsgrad beigetragen. So ist heute im Sommer kaum ein ruhiges Örtchen zu finden. Spaziert man im April durch die farbigen Holzhäuser, dann hat man das Dorf fast für sich allein.
Besonderheit des Örtchens ist sicher der dicke Fels „Vetteberget“, der sich hinter der Stadt auftürmt. Unten schmiegen sich die kleinen Häuser eng an den Fels, oben bietet er eine grandiose Sicht über den Ort und all die Schären drumrum. Hochzukommen ist nicht einfach, es geht viele Holzstufen bergauf und abenteuerlich durch eine Schlucht. Hier wurde Ronja Räubertochter gedreht. Dann noch einmal steile Stufen bergauf und man hat die Aussicht erreicht. Vorsicht, der Aufstieg ist nicht ganz einfach und gute Schuhe sind sinnvoll!
Die Felsritzungen von Tanum
Nicht weit von Fjällbacka liegt die Region Tanum mit fast 600 Fundorten von Felszeichnungen. Die Spuren der Bronzezeit sind einmalig in dieser Häufung und zeigen Schiffe, Menschen, Krieg und Frieden. Vor 3000 Jahren wurden sie vermutlich am rauschenden Meer in den Fels geritzt. Heute gehören sie zum UNESCO Weltkulturerbe. Am größten Fundort ist ein Museum aufgebaut und man kann die Funde bewundern.
Einige Kilometer weiter finde ich einen Wanderweg, der liebevoll angelegt, aber doch versteckt zu fünf weiteren Fundorten führt. Gemütlich geht es auf naturnahen Wegen durch die herrliche Landschaft, mal am Feld, mal im Wald und mal am Bach entlang. Am Ende darf man einen kleinen Berg erklimmen und die Aussicht genießen. Ein toller Weg, der gemütlich am Mittag zu machen ist.
Ein Wort zum Camping
Wer sich die Schären von Bohuslän anschauen will, der sollte das gut planen. Vor allem, wenn er mit dem Wohnmobil anreist. Denn zwischen Juni und September ist hier alles voll. Gäste aus Schweden, Norwegen, Dänemark, Deutschland und ganz Europa. Aber auch sonst, ist es nicht ganz einfach, denn die Schären sind wunderschön, aber der Platz darauf ist begrenzt.
Wer von wildem Camping an den Schären träumt, sollte schnell aufwachen. Überall entlang der Küste ist das Übernachten inzwischen verboten. Dazu benötigt es keine Schilder an den einzelnen Parkplätzen, man wird mit großen Tafeln darauf hingewiesen, wenn man die Region erreicht. Es gibt aber zahlreiche Campingplätze und vor allem viele Parkplätze, auf denen Camping erlaubt ist. Was dann aber natürlich kostet. Wem die 20 € Parkgebühren zu viel sind, der muss ins Hinterland fahren, dort finden sich eher Möglichkeiten. Aber Achtung, im Sommer ist es auch hier rappelvoll. Darum… Planen!
Weiter nach Schweden oder Norwegen
Wer die Schären verlässt, kann wählen – Der Autobahn folgen und nach Oslo in Norwegen fahren und in Schweden bleiben und an den Vänern fahren. Da ich den schwedischen Norden kennenlernen will, nehme ich die Route an den größten See Schwedens, den Vänern. An der Küste fahre ich hinauf bis nach Karlstadt.
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