Ich verbringe einen traumhaft schönen Tag in Marstrand zwischen den Schären Bohusläns und entdecke Inselpfade und ein idyllisches Städtchen.
Die Fähre nach Marstrand
Ein Traumtag im Inselstädtchen Marstrand
Die Hafenmeile
Ich bin unterwegs auf meiner Wohnmobiltour auf die Lofotenund habe Hallandund die Stadt Göteborg hinter mir gelassen. Auf meinem Weg entlang der Westküste Schwedens erreiche ich damit Bohuslänund den großen Schärengarten an der Westküste. Kleine Fischerdörfer, eine idyllische Inselwelt und traumhafte Blicke soll ich hier finden. Mein erster Weg führt nach Marstrand.
Die Festung Bohus
Von Göteborgkommend trifft man auf die von Weitem sichtbare Burg Bohus, Namensgeberin der ganzen Region. Diese wurde einst vom norwegischen König gebaut, um sein Land gegen Schweden und Dänemark zu verteidigen. Sie wurde 14 Mal belagert und niemals eingenommen.
Heute zeigt sie mir den Weg an die Küste, denn hier muss ich die Autobahn verlassen und die kleine Landstraße nach Marstrand nehmen. Zuvor verbringe ich noch einen Ruhetag im Hinterland. Knappe 20 km sind es von der Festung nach Marstrand und je näher ich komme, desto ruhiger wird es.
Die schönen Häuser von Marstrand
Das Städtchen Marstrand
Kommen Sie in das schönste Städtchen Schwedens
So steht es auf der Website Marstrands. Ob sie da nicht den Mund zu voll nehmen, frage ich mich. Und stelle Wohnmobil Günther auf einem großen Parkplatz ab. So ganz passt er nicht in den Parkplatz. 7 Kronen kostet das Parken pro Stunde, in der Hochsaison sogar 10. Es führt kein Weg vorbei, denn ein paar Meter weiter endet jede Straße. Eine Fähre bringt die Besucher in das Hauptörtchen. Dieses hat ca. 400 Einwohner, eine Kirche, eine Burg und endlos viele Bootsanleger. Marstrand ist Eldorado für Segelfreunde.
Haus an der Hafeneinfahrt
Die Fahrt ins Glück
Ich kaufe mir ein Ticket für die kleine Fähre (35 Kronen), Maxi lacht mich aus, er darf kostenlos mit. Die Fähre pendelt ununterbrochen und ist alle paar Minuten wieder am Hafen. Gemütlich ruckeln wir durch den Hafen und werden im Örtchen wieder ausgelassen.
Es ist wunderschön, kaum ein Mensch unterwegs. Zwischen bunten Holzhäuschen und Villen kreischen die Möwen, die Sonne lacht und die Segelboote wackeln panisch im heftigen Wind. Was für ein traumhafter fünfter April. Maxi und ich spazieren glücklich entlang der Hafenmauer, die Kameras klicken ohne Pause. Schnell haben wir das Ende des Dörfchens erreicht.
Wandertour um Marstrand
Marstrand ist ohne Frage ein wunderschönes Dörfchen, aber das Highlight des Tages steht erst jetzt an. Einmal um die Insel verläuft ein unglaublich schöner Wanderweg. Gute 5 km lang, mit leichten und schwierigen Abschnitten und mit fantastischen Blicken.
Die kleine Grotte auf der Insel
Wir beginnen den Weg am Ortsende und spazieren erst einmal den Berg hinauf. Es geht idyllisch durch die krummen Strandkiefern. Oben erreichen wir die Sankt Eriks Grotte, eine gar nicht so kleine Höhle im Granit der Schären. Uns zieht es schnell zurück an die Sonne und so spazieren wir zurück auf den Hauptweg.
Leuchtturm
Blick, schöner Blick, traumhafter Blick
Es geht noch ein gutes Stück durch die Strandkiefern und plötzlich erreichen wir eine Granitplatte, die etwas höher liegt. Und dann … breitet sich vor uns die gesamte Nordsee im Sonnenschein aus. Endlos die Felsküste mit wundervollen kleinen Inseln, roten Schwedenhäuschen und kleinen Booten. Am Ende der Insel liegt der Leuchtturm Skallen und etwas weiter hinten der Leuchtturm Pater Noster,
Die Kiefern sind hier nicht mehr und so kurvt der Weg zwischen Granitfelsen, Steinplatten und kleinen Seen oder Meeresbuchten umher. Nach jeder Kurve beginne ich innerlich zu jubeln, manchmal muss ich es auch herausschreien. Diese Insel ist so wunderschön, dass man es kaum aushält. Gut, bei Nebel und Dauerregen wäre ich wohl etwas gelassener geblieben, aber heute…
Ein Meerestraum auf Marstrand
Ich hatte mir vorher überlegt, ob ich wirklich bis zum Leuchtturm wandere, denn der Wind ist beißend kalt. Ich habe es trotzdem gemacht und es war die perfekte Entscheidung. Denn der Weg wird immer schöner. Es geht über kleine Brücklein, über Felsen und kleine Täler im Schlingerkurs um den Leuchtturm herum. Und dann wieder zurück. Zwischenzeitlich verliere ich den Weg, denn Wegmarkierungen gibt es keine – ein paar Wanderkarten, aber keinerlei Markierung. Schade. Letztendlich habe ich ja eine Karte und bin schnell wieder auf dem Weg. So erreiche ich nach einer weiteren Traumtour die Ausläufer der Stadt.
Burg Carlsten auf Marstrand
Burg Carlsten
Auf der höchsten Stelle der Insel thront die Burg Carlsten. Im 17. Jahrhundert vom schwedischen König gebaut, sollte sie den Hafen von Marstrand schützen. Damals gab es Göteborg noch nicht und Marstrand war einziger Nordseehafen Schwedens. Die Burg wechselte häufig den Besitzer, gehörte zu Schweden, Dänemark, Norwegenund wieder Schweden. Später wurde sie als Gefängnis benutzt. Heute kann man sie in den Sommermonaten besuchen und auch die Innenräume anschauen. Jetzt im April darf man die äußere Burg und den Blick bestaunen.
Marstrand-Panorama von der Burg
Zurück ins Dorf
Nach einem Vesper in der Sonne spazieren Maxi und ich wieder ins Dorf zurück. Gemütlich tingeln wir am Rathaus und der großen weißen Kirche vorbei. Die Prachtvillen aus Holz mit ihren bunten Fassaden beeindrucken mich. Manche sind schief und sehen schon etwas wacklig aus. Dann sind wir im Hafen zurück und der Weg zur kleinen Festung Strandverket ist mir durch eine Baustelle verweht. Heute finden dort Ausstellungen statt. Die Cafes der Stadt sind jetzt im April noch geschlossen, also nehmen wir die nächste Fähren und fahren zurück.
Ein Ort der Superlative
Auch jetzt ein paar Stunden danach bin ich noch geflashed von diesem beeindruckendem tollen Tag. Was für fantastische Blicke über die Granitfelsen und die Nordsee. Der rosa Schimmer des Steins erinnert sanft an die Küste von Ploumanach auf der Bretagne. Die Wanderung hier war aber so wunderschön, dass ich überlegen muss, wann ich das letzte Mal so begeistert war. Vielleicht nach der Wanderung im Sonnenaufgang durchs Kemeri-Moor in Lettland?
Marstrand hat die Latte hoch gelegt für weitere Erlebnisse an der Schärenküste im Bohuslän. Wir werden weiter nach Norden fahren und noch so manche schöne Stelle erreichen. Vor allem die Wanderung bei Smögen und der Besuch in Fjällbacka sorgen für Vorfreude.. Wie die Wohnmobiltour Lofoten wohl weitergeht?
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