
CCC und Brücke in der Morgensonne
Karlstad – die Sonnenstadt am Vänern
Wir sind auf unserer
Wohnmobiltour zu den Lofoten ganz im Norden des Vänern angekommen. Tolle Wanderungen durch das
Naturschutzgebiet Yttre Bodane und am kleinen
Sävsjön liegen hinter uns. Jetzt kommen wir nach Karlstad, größte Stadt am
Vänern und Zentrum des Värmlandes.

Rathaus und Friedensdenkmal
Karlstad
Die Metropole an der Mündung des größten schwedischen Flusses Klarälven in den
Vänern hat heute gut 60.000 Einwohner. Sie ist Bischofssitz und Hauptstadt des Värmlandes. Aber vor allem ist sie kulturelles und wirtschaftliches Zentrum einer großen, sonst hauptsächlich ländlichen Region rund um den Vänern.
Hier in Karlstad kreuzen sich mehrere Autobahnen und Zugstrecken, sie ist auch verkehrstechnisch die Metropole.

Die Kanäle von Karlstad
Start in die Stadt
Dank eines guten Parkleitsystems finden wir ohne Probleme einen Parkplatz. Gut, es ist Karfreitag und in der Stadt ist wirklich nicht viel los. Außer der obligatorischen
„Easypark App“ kann man auch am Automaten ein Ticket ziehen. Ich lasse Günther und Maxi allein und spaziere entlang des Kanals durch die Stadt. Schnell fällt mir auf, wie viele Menschen hier Spazierengehen und wie viele Hunde sie dabei haben.
Ebenfalls fällt mir schnell auf, wie weit die Abstände zwischen den Häusern sind und wie viel Grün dazwischen zu einem Spaziergang einlädt. 1865 brannte fast die gesamte Innenstadt ab. Bei anschließenden Neuaufbau wurde auf Abstände, große Plätze und Feuerschutz geachtet.

Die tolle Brücke in der Morgensonne
Die Östra Bron und das CCC
Wir spazieren entlang des Prämkanalen, der den gleichen Baumeister hat wie der Dalskanal, den wir neulich bei Haverud angeschaut hatten. Im Sommer fahren auf den Kanälen und Flussarmen
Busboote, die man zum normalen Tarif des ÖPNV nutzen kann – perfekt für eine Stadtrundtour!
Ich erreiche den großen Seitenarm des Klarälven, der rund um Karlstad in den Vänern mündet. Die große Östra Bron fällt sofort ins Auge – sie ist die größte Steinbrücke Schwedens und hat 12 Bögen. Sie strahlt eine Altersseriosität aus, wie man sie sonst nirgendwo in der Stadt findet. Direkt daneben steht das topmoderne CCC, ein Glaspalast und das Congress-Centrum der Stadt. Die gegensätzlichen Gebäude passen ausgesprochen gut zusammen – finde ich.

Das Värmland-Museum
Die Museumshalbinsel
Entlang des Klarälven erreichen wir die Museumshalbinsel, wie ich sie genannt habe. Hier auf dem letzten Zipfel der Innenstadt liegen gleich mehrere Parks und Museen. Das bekannteste ist das
Värmlandmuseum, eines der meistbesuchte Museen Schwedens. Hier findet man nicht nur alles über die Region Värmlandes, sondern auch wechselnde Kunstausstellungen und ein spezielles Kindermuseum. Direkt gegenüber das
„Sandgrund-Museum“, das dem Künstler Lars Lerin gewidmet ist. Mir ist er völlig unbekannt, er soll aber wohl erfolgreich mit Wasserfarben hantiert haben.

Osterschmuck auf dem Stora Torget
Stora Torget
Gemütlich geht es gerade in Richtung des zentralen, großen Platzes – dem Stora Torget. Alles ist sehr rechtwinklig in dieser Stadt, Ergebnis des geplanten Neuaufbaus nach dem Brand. Der Stora Torget ist so ein sehr großer Platz im Zentrum der Stadt – An einer Seite steht das Rathaus, an der anderen das altehrwürdige Gymnasium. Auf dem Platz, der einer der größten in ganz Schweden ist, finden Märkte, Feste und Konzerte statt, aber auch der Busbahnhof ist hier integriert. Und die große Friedensstatue steht hier, die man sich unbedingt anschauen muss.
Die Domkirche
Vom Platz aus kann man die Domkirche schon erkennen, die etwas erhöht über die Stadt wacht. Sie hat den Brand unbeschadet überstanden und ist typisch schwedisch in weiß gehalten. Sie ist Sitz des Bischofs von Karlstad. Da Karfreitag ist, spaziere ich lieber nicht in die Kirche, obwohl sie offen ist.

Die Sola – Sonnenschein in Karlstad
Sola – das sonnige Gemüt Karlstads
Hinter dem Rathaus steht ganz zierlich und klein die Statue der Sola. Denn Karlstad ist nicht nur einer der sonnenreichsten Orte Schwedens, die Bewohner haben auch ein besonders sonniges Gemüt, so sagt man. Sola ist die Verkörperung des sonnigen Gemütes und stellt eine der vielen Bedienungen in den Karlstädter Lokalen dar. Toll finde ich das Karlstädter Wappen – eine liebevoll lächelnde Sonne von Kinderhand gezeichnet. Das Wappen entdeckt man an allen Ecken der Stadt, die Einwohner sind stolz darauf.

Blick über den Klarälven
Lohnt sich ein Besuch in der Stadt?
Verglichen mit Städten wie
Stockholm,
Göteburg oder auch
Halmstad fällt sofort auf, dass Karlstad über keine historischen Gebäude verfügt und selbst der Stadtplan am Reißbrett entstand. Bei einem Spaziergang fehlt das natürlich und so überrascht es nicht, dass als Top Sehenswürdigkeiten eher die Naturschutzgebiete außerhalb der Stadt aufgeführt werden, als Gebäude innerhalb der Stadt. Aber ein Spaziergang oder eine Tour mit dem Busboot lohnt sich auf alle Fälle. Und die Einkehr auf einer Terrasse der zahlreichen Cafes und Restaurants. Und wer in den Norden will, der findet in Karlstad noch einmal alle Geschäfte, um sich auch mit besonderer Ware einzudecken.
Weiterfahrt
Unsere
Wohnmobiltour Lofoten führt jetzt steil nach Norden. Wir folgen dem Klarälven in die Wälder
Dalarnas und an den bekannten
Siljan See. Aber auch die Städte
Mora und
Falun bekommen einen Besuch ab.