Wohnmobiltour durch die Bretagne
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Wohnmobiltour durch die Bretagne
Fünf Wochen führte meine Wohnmobiltour durch die Bretagne, durch das Innenland bis nach Crozon und die ganze West und Nordküste wieder zurück. In fünf Wochen durfte ich so viele einsame und ruhige Wälder, violette Heidelandschaft, traumhafte Strände und wunderschöne Plätze besuchen, dass es mit noch heute ein begeistertes Lächeln auf die Lippen zaubert.
Wohnmobiltour durch die Bretagne
Es ist Frühsommer 2020 und das erste vermaledeite Coronajahr. Immer wieder überlege ich mir ein Programm für die Sommerferien und verwerfe es wieder. Da erinnere ich mich an den begeisterten Bericht meines Bruders über seinen Urlaub in der Bretagne und wie viele Wohnmobile dort unterwegs sind. Einige Youtube-Videos später und mein Reiseziel steht fest – ich werde fünf Wochen durch die Bretagne reisen
Ich mache mich an die Vorbereitungen und täglich wächst meine Begeisterung. Die Bilder sind zu schön! Heute weiß ich, das sie noch lange nicht so schön, wie die Realität waren. Wie ich eine so lange Wohnmobiltour plane, welche Medien ich nutze und welche Ziele ich mir setze, kannst du unter „So plane ich eine Wohnmobiltour“ nachlesen.
Nach einigen Vorbereitungen habe ich meine Tour in vier Abschnitte unterteilt – zuerst besuche ich das Binnenland und fahre bis auf die kleine Halbinsel Crozon mit der wunderschönen Heidelandschaft. Anschließend fahre ich die Westküste nach Norden und besuche die Côte des Légendes, also die nordwestliche Ecke im Finistère. Dann folge ich der Küste des rosa Granits und der Smaragdküste immer nach Osten, bis ich am Mont Saint Michel ankomme.
Für die Fahrt in die Bretagne nehme ich mir zwei Tage Zeit und verzichte auf die mautpflichtigen Autobahnen. Das geht dank Nationalstraßen überraschend gut, wie du in meinem Bericht über die Anfahrt nachlesen kannst.
Durch das Binnenland nach Westen
Nach zwei Tagen Anfahrt erreiche ich die Bretagne und mache meine erste Station nahe des Etang de la Cantache, einem wunderschönen Stausee. Ich bin gleich mal begeistert, wunderschön begrüßt mich die Bretagne, es ist fast menschenleer und die Natur einfach gigantisch. An Rennes fahre ich vorbei und besuche den Wald von Paimpont und treffe das erste mal auf König Artus und seine Spuren. Dann stoße ich das erste Mal auf den Nantes-Brest-Kanal, der mich mit seinem idyllischen Verlauf und den liebevoll gepflegten Schleusenstationen verzaubert. Immer entlang des Kanals geht es bis in den Wald von Huelgoat, der natürlich wunderschön ist, wenn auch völlig überlaufen. Außer in Huelgoat und in Paimpont ist im Binnenland kaum was los an Tourismus und ich kann die erste Woche meiner Tour wunderbar entspannen und genießen. Über die Monts de Arrée geht es schließlich an die Pont de Terenez und fahre auf die Halbinsel Crozon.
Die Halbinsel Crozon
Nach zwei Wochen im Hinterland der Bretagne bin ich auf der Straße durch Crozon erst einmal geschockt von den vielen Fahrzeugen. Das bin ich wirklich nicht mehr gewöhnt. Nach zehn Tagen auf der kleinen Halbinsel ist mir klar, warum so viele Menschen diese kleine Halbinsel besuchen, sie ist einfach nur gigantisch wunderschön! Tramhafte Heidelandschaft zieht sich bis an die Steilküsten, dazwischen wunderschöne blaue Strände, wie der kleine Strand an der I’le de Vierge, der zu den schönsten Stränden Europas zählt. Die vielen Kaps kann man auf den tollen Wanderungen entlang des GR34 besuchen, wie zum Beispiel die tolle Tour am Pointe de la Tavelle. Die wenigen Ortschaften auf Crozon sind ziemlich überlaufen, aber entlang der Wanderwege wird es ruhiger. Auch auf dem Nordteil der Insel habe ich einen ruhigen Campingplatz gemacht und konnte eine tolle Tour zum Fort de Capucins machen. Selten habe ich eine so traumhafte Gegend gesehen, wie es Crozon ist. Aber selten habe ich auch so viele Wohnmobile und Touristen auf einem Haufen gesehen, die sich auf der kleinen Halbinsel ziemlich drängeln müssen.
Die Westküste und die Cote de Legendes
Nachdem ich an Brest vorbeigefahren bin, beginnt die Zeit der wunderschönen Leuchttürme an der Westküste. Am Phare de petit Minou versuche ich mit einer ganzen Anzahl anderer Fotografen ein hübsches Bild zu erwischen und im Sommersturm, wandere ich den GR34 beim Phare de Saint Mathieu. Immer wieder fahre ich entlang wunderschöner Küstensträßchen, genieße kleine Wanderungen und fantastische Blicke auf das Meer. Die absoluten Highlights fehlen in dieser Region, dafür ist es ruhig und entspannt, viel weniger Wohnmobile und Touristen verirren sich in diese Gegend des Finistere. Tolle kleine Geocaching-Touren wie auf der grünen Halbinsel Kermorvan oder wunderbare Flusstouren wie das Vallee der Arber Wrath sind Ziele, die ich nicht vergessen werde.
Die Küste des rosa Granits und die Smaragdküste.
Zunehmend werden die Stellplätze wieder voller und die Felsen am Strand färben sich rosa. Ich habe auf meiner Wohnmobiltour durch die Bretagne die Küste des rosa Granits erreicht. Das Wächterhaus in Meneham oder das allseits bekannte Häuschen zwischen den Felsen sind die ersten (noch ruhigeren) Zeugnisse der besonderen Küste. Mein Spaziergang zum Phare de Ploumanach ist wunderschön und beeindruckend, doch obwohl ich in aller Frühe unterwegs bin, ist so einiges los. Ruhiger ist es im Landesinneren, wo man entlang der Flüsse tolle Wanderungen unternehmen kann. Im Tal der Penze gehe ich auf Geocaching-Tour bevor ich zwei Tage am Plage Bonaparte bin, einem wundervollen Strand mit bewegter Geschichte. Auf dem Weg an die Smaragdküste wird es voller und voller, obwohl es schon September ist. So verlasse ich die Küste und weiche ins Landesinnere aus. Am Stausee Gouet wandere ich und genieße ich die Natur, bevor mich mit dem Chaos de Gouet mein absolutes Highlight auf meiner Wohnmobiltour durch die Bretagne erwartet. Traumhafte Natur und eine fantastische Flusslandschaft in einer wunderschönen Wanderung und ohne einen anderen Menschen. Ein gigantischer Kraftort, der mir unvergesslich bleibt. Kein Wunder, dass ich abschließend keine Lust auf randvolle Städte und Wohnmobilstellplätze entlang der Küste habe und ich meine Tour mit einem frühmorgendlichen Besuch am Mont Saint Michel ausklingen lasse, bevor ich mich wieder auf die Heimreise mache.
Welches Ziel lohnt sich wirklich?
Liebst du wie ich die Ruhe und Einsamkeit unterwegs auf „find the silence“ ? Dann empfehle ich dir die Westküste von Brest bis in den Norden. Zahllose kleine Strände, wunderbare Touren entlang des GR34 und das kleinste Touristenaufkommen entlang des Küste. Bist du außerhalb der Sommerferien unterwegs, dann führt natürlich kein Weg an Crozon vorbei, dieser gigantisch schönen Halbinsel. Magst du geschichtsträchtige Orte und gutausgestattete Badestrände mit Cafes, Hotels und Strandkörben, dann musst du an die Cote de Legendes oder gleich in den Süden der Bretagne. Und wenn du nicht so unbedingt ans Meer willst, dann kannst du im Landesinneren der Bretagne einen fantastischen Urlaub machen. Mir persönlich ist klar, die Westküste der Bretagne werde ich noch einmal ausgiebig besuchen und sollte ich einmal nicht auf die Sommerferien angewiesen sein, werde ich auf Crozon wandern!
Wohnmobiltour durch die Bretagne
Im Nachblick bleibt mir neben der unglaublich schönen Landschaften der Bretagne vor allem die Begeisterung über die Wohnmobilfreundlichkeit in dieser Region. Fast jedes Dorf hat einen ausgewiesenen Wohnmobilstellplatz und oft noch ein paar ausgewiesene Übernachtungsparkplätze dazu. Frei stehen darf man letztendlich auf fast jedem Parkplatz, solange man von Campingverhalten absieht. Auf Crozon wird das kontrolliert, sonst eher nicht. Nur die touristischen Orte an der rosa Granitküste und der Smaragdküste haben oft ein Wohnmobilverbot, einfach, weil der Platz nicht reicht. Mehr Tipps und Tricks zum Urlaub mit dem Wohnmobil in der Bretagne findest du in meinem Bericht Mit dem Wohnmobil in der Bretagne.
Wenn du der Karte folgst, findet du viele Tipps und Berichte über meine Urlaubsziele, die du dir näher anschauen kannst. Aktuell ist sie noch im Aufbau, ich arbeite daran, dass alles klappt!
Welche Ziele kannst du empfehlen? Hast du Tipps oder Ideen? Schreib sie doch in die Kommentare! Viel Spaß bei den Planungen und deinem eigenen Bretagne-Urlaub!
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Ein paar Tipps für Reiseführer
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Berichte von der Wohnmobiltour
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Dunov
Hallo!
Kannst du mir schreiben, wann genau du deine Tour in die Bretagne im Frühsommer gemacht hast, da du an manchen Stellen schreibst das es ziemlich voll war. Wir wollen nun ende Mai für ca 4 Wochen auch nicht über die Autobahn anfahren, da unser Wohnmobil zwar unter 3,5t aber etwas über 3m hoch ist. Manche schreiben da in so einem Fall Protest an der Moutstelle und der Hinweis man sei doch Stufe 2 immer hilft!? Hast du da Erfahrung?
Mit Dank Und Grüßen
Dunov
Martin Erstling
Hallo! Danke für deinen Kommentar! Mit der Mautstelle habe ich leider keine Erfahrung, da wünsche ich dir eine gute Fahrt. Ich war nicht im Frühsommer unterwegs, ich startete Ende Juli und war bis September unterwegs. Aber ja, auf Crozon und in an den Highlights an der Nordküste war es rappelvoll, ruhiger war es im Landesinneren und an der Westküste. Die Franzosen machen gerne bei sich zu Hause Urlaub, daher musst du während der Ferien auch dieses Jahr mit vielen Campern rechnen.
Ich wünsche dir eine tolle Tour in die Bretagne!
Martin