Tällberg – Dalarnas Traumdorf in tiefstem Schwedenrot!
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Tällberg – Dalarnas Traumdorf in tiefstem Schwedenrot!
Ich begebe mich auf eine enttäuschende Wanderung um das schnuckelige Tällberg und bin doch begeistert von dem hübschen Dorf voller roter Schwedenhäuschen.
Tällberg – Dalarnas Traumdorf in tiefstem Schwedenrot!
In jedem Reiseführer und in jeder Beschreibung über Dalarna wird Tällberg erwähnt – das schönste Dorf am Siljan, ein Traum in Schwedenrot und ein absolutes Muss bei einem Dalarna-Besuch. Also lenke ich brav meine Wohnmobiltour zu den Lofoten um den Siljan-See herum, lasse die Wanderung auf den Gesundaberget zurück und fahre ins kleine Tällberg, nicht weit von der Stadt Leksand.
Wandern heißt Erleben
Ich freue mich wie ein Schneekönig als ich eine von Dalarnas schönen Wanderungen finde, die um das Dorf Tällberg herum und hineinführt. Auf der Seite „VISITDALARNA“ wird mir stolz erzählt, dass ich auf knapp 8 km alles wunderschöne von Tällberg entdecken kann, was ein Besucher sich wünscht. Und da ich tatsächlich der Meinung bin, dass man zu Fuß viel mehr erlebt, als im Auto, packe ich motiviert meinen Rucksack.
Hallo Tällberg, hallo Baustelle!
Tällberg ist schnell erreicht und der Parkplatz der Wanderung liegt am Sportplatz. Auch der ist gut zu finden. Und ich traue meinen Augen nicht, denn der Parkplatz ist voller Baumaterial. Und drumrum Baustelle. Bagger fahren umher, Lastwagen transportieren Holz ab, Menschen schreien in der Gegend herum. Gut, Tällberg scheint zu wachsen, denke ich und mache mich auf die vergebliche Suche nach einer Infotafel zur Wanderung. Nichts, nicht der kleinste Hinweis. Immerhin finde ich dank meiner Landkarte den Weg und erkenne auch bald das orangene Wegzeichen der Tour. Es kann losgehen.
Zwischen Bagger und See
Auf einem Wanderweg spazieren wir langsam in Richtung Siljan-See, durch eine Mischung aus Mondlandschaft und ehemaligem Wald. Am See wird’s dann schöner, denn man kann immer in die Richtung des Sees schauen, von der anderen Seite schallt der Baustellenlärm hinüber. Wunderschöne Grillhütten hat es hier, kleine Stege und noble Ferienhäuser. Am See erreichen wird den Camping-Platz, von hier könnte man perfekt starten. Doch ich bin im Konflikt mit dem Wanderweg, denn der geht nach rechts und ich will noch 100m am See entlang, denn dort warten die Kirchboote. Ich gewinne, der Wanderweg bleibt zurück.
Kirchboote und die Häuser von Tällberg
Im Hafen liegen sie eigentlich, die bekannten Kirchboote. Entwickelt in Finnland und verwandt mit den Wikingerbooten nutzen die Menschen sie, um sonntags zur Kirche zu gelangen. Jedes Dorf am Siljan hatte welche und Sonntags ging’s zur Kirche nach Rättvik. Heute sind sie Volkssport und jedes Jahr finden Wettkämpfe statt. Und die alten Boote, teils mehrere hundert Jahre alt, werden stolz gehütet und verehrt. Ich finde eins hier neben dem Hafen und eines später und Nusnäs. Ein Glück, denn die aktiven Boote sind noch im Bootshaus und der Hafen zugefroren. Ich spaziere die kleine Straße den Berg hinauf und komme an den ersten Häusern und Hütten vorbei.
Die Hotelstadt
Und an Hotels. Wer nämlich den Kern von Tällberg durchwandert, der sieht kaum etwas anderes. Und das seit über hundert Jahren. Tällberg Einwohner waren sehr früh sehr clever. Als sie merkten, dass der fantastische Blick aus dem Dorf über den Siljan-See und ihre wunderschönen Hütten viele Besucher anzogen, mutierten all ihre Häuser zu Hotels. Und es kamen noch neue hinzu. Dabei wurde auf den Baustil geachtet, denn es schmiegt sich ein rotes Haus ans nächste. Mal in alter Optik, mal in neuer. Auch heute ist hier Tourismus zentral – Im Sommer die Wanderer und Urlauber, im Winter die Skitouristen und zwischendrin eine Menge Start-Ups aus Göteborg auf Konferenz.
Hinauf zum Diggerberget
Ich finde den Wanderweg und verliere ihn wieder. Denn er ist einfach nur mies auszeichnet, Mal findet man eine (lieblose) Wanderkarte, dann wieder kaputte Infotafeln oder gar keine. Die Wegführung ist unverständlich und die Auszeichnung vor allem durch den Ort hindurch, so schlecht, dass man sie niemals findet. Auch die Wege sind alles andere als schön, zum Glück hat man den Blick auf den See. Immerhin erreiche ich das kleine Naturschutzgebiet auf dem Diggerberget. Ein bestens ausgezeichneter Weg führt zum letzten Aussichtspunkt mit herrlichem Blick. Eine Bank, eine Hütte und eine Grillstelle laden ein. Dann geht’s wieder hinab zum Sportplatz.
Fazit
Die Wanderung um Tällberg war ein Flop, aber mal so richtig. Enttäuschend trifft es ebenfalls. Sorry, kann ich nicht empfehlen. Die Wege sind lieblos, die Auszeichnung miserabel, die Infotafeln kaputt, nichts ist gepflegt und auf der Hälfte fühlt man sich wie bei der Baustellenbesichtigung von Stuttgart 21.
Zum Empfehlen dagegen ist das wunderschöne Dörfchen, der kleine Hafen mit den Kirchbooten und vielleicht ein Spaziergang bis hinauf zum Diggerberget. Und ein Kaffee in einem der Restaurants, oder sogar ein Abendessen? Zumindest ist das Dort wunderhübsch, der Blick sensationell (nein, der auf dem Gesundaberget ist weitaus schöner) und ein Besuch zwar längst nicht so notwendig wie behauptet, aber doch ein schönes Erlebnis.
Weiter auf der Tour
Wir verlassen Tällberget und unsere Wohnmobiltour Lofoten geht weiter nach Osten. Nächste Station ist die Grube von Falun, das beeindruckende und begeisternde Museum mit tollem Gang in die Tiefe. Oh, ich bin schon wieder begeistert… Dann geht es gemütlich zurück an den Siljan und nach Mora. Und danach nach Norden in die Finnmark und nach Östersund.
Ein paar Tipps für Reiseführer
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Die Tour auf Komoot
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