Härnosand – Schwedens Sommerstadt in Höga Kusten
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Härnosand – Schwedens Sommerstadt in Höga Kusten
Härnosand ist das Tor zum Welterbe Hohe Küste, einst größtes Städtchen der Region und heute regelmäßig Schwedens beliebteste Sommerstadt.
Härnosand – Schwedens Sommerstadt in Höga Kusten
Es ist mein letzter Tag an der Hohen Küste und ich bin schon ein bisschen traurig. Meine Wohnmobiltour Lofoten führte von Umeå und der Schärenküste Lapplands kommend, einmal durch diese wunderschöne Region. Klar, ich war imSkuleskogen Nationalpark wandern. Eindrücklicher waren aber die Besuche des Fischerdorfs Skeppsmalen im Norden und das Retsidan Naturschutzgebiet im Süden. Was für herrliche Küstenabschnitte. Zum Abschluss besuche ich Härnosand.
Härnosand
Das kleine Städtchen im Süden der Hohen Küste gilt von jeher als Sommerstadt. Gegründet wurde sie 1585 und ist damit eine der ältesten Städte Norrlands. Schon zuvor gab es auf der Insel Hörnö eine Siedlung. Die Stadt liegt günstig auf mehreren Inseln und auf dem Festland, ist durchzogen von Kanälen und Buchten und hat gleich mehrere natürliche Häfen. Trotz günstiger Lage entwickelte sie sich nur langsam, hatte 1800 immer noch nur 1800 Einwohner und war eigentlich weiterhin ein Dorf. Doch es wurde Bischoffssitz und ein Gymnasium zur Priesterausbildung entstand. Heute leben fast 20.000 Einwohnerin Härnosand, die vor allem von Dienstleistungen leben.
Wohnmobilstellplatz und Fahrzeigmuseum
Ich erreiche Härnosand am späten Nachmittag, da Maxi und ich noch ein wenig wandern waren. Hintern dem Bobil-Museum, einem großen Museum für alles, was Räder hat, findet sich ein Stellplatz mit 10 großen Parzellen. Nicht wirklich schön in einer Straße des Industriegebiets gelegen, doch mit 200 Kronen (2022) und Strom / Dusche / Waschmaschine inklusive fast ein Schnäppchen. Vor allem ist man in wenigen Schritten im Hafen und dann auch gleich in der Stadt. Perfekt.
Das Museum habe ich nicht besucht, da man aber dort einchecken muss, konnte ich eine Vielzahl an Eisenbahnen, Autos, Motorrädern und anderen Fahrzeugen bestaunen. Für Begeisterte sicherlich ein Event.
Durch den Hafen in die Stadt
Es ist Abend geworden und ich lasse Maxi allein im Wohnmobil. Die Stellplätze sind inzwischen alle voll. Nach ein paar Schritten bin ich im Hafen, hier ankern kleine Segenschiffe. Eine tolle Promenade führt entlang des Kanals, (eigentlich ist es ja das Meer, weil Hörnosand gegenüber auf der Insel Hörnön liegt). Hier in der Promenade gehen die Menschen spazieren, pinkeln Abermillionen Hunde und man kann Minigolf spielen. Schon von weitem höre ich die Musik, an der großen Brücke findet ein Konzert einer populären schwedischen Oldieband statt – Der Sänger steht auf einem schaukelnden Boot und die Menschen tanzen an Land. Alle Lieder auf schwedisch, aber die eine oder andere Melodie der Beatles kommt mir bekannt vor.
Wohnstadt
Härnosand ist Wohnstadt, das merkt man an den vielen – ja Wohnungen. Für Schweden völlig ungewöhnlich, fast alle Gebäude sind aus Stein. Ob das an der militärischen Vergangenheit der Stadt liegt, oder daran, dass eine russische Armee die Stadt einst platt machte – ich weiß es nicht. Aber ich sehe mehrstöckige Wohngebäude an allen Ecken. Hier im östlichen Teil der Stadt ist es recht ruhig und viel mehr zu sehen, finde ich nicht. Als ich in Richtung Innenstadt spaziere, fällt mir ein massives Gebäude mit Turm ins Auge. Das Rathaus? Eine Burg? Weit gefehlt, es ist das Postgebäude. Manches ist schon ungewöhnlich hier.
Innenstadt
Gegenüber steht das prunkvolle Rathaus als rosa Tempelanlage. Sagte ich schon – ungewöhnlich? Ein liebevoll gepflegter Garten davor mit vielen Blumen. Davor die kleine Fußgängerzone mit Geschäften, Cafes und Restaurants. Doch ich biege zuerst ab und laufe zur Kathedrale. Ja, als Bischoffsstadt wird die Kirche zur Kathedrale. Das mächtige weiße Gebäude ist leider eingerüstet und ich kann nur die Vorderseite bestaunen. Auch sie hat tempelige Anteile und strahlt die Straße hinab bis in den Hafen. Gute Arbeit der Stadtplaner, definitiv! Die Kirche ist leider auch geschlossen und so spaziere ich in die Altstadt.
Altstadt und Parkanlagen
Von der Kirche geht eine kleine Straße hinab in die Altstadt. Hier stehen wenige historische Holzhäuser von Härnosand. Die anderen mussten alle weichen. Doch hier kann man in kleine Vorgärten und auf hübsche bunte Häuser schauen. Vor mir bereits die Hauptstraße und die Parkanlagen. Aufpassen – Härnosands Innenstadt ist nachts geschlossen – kein Verkehr zwischen 0 und 4… auch spannend und – ungewöhnlich.
Auf der anderen Straßenseite geht es über eine Brücke. Von dort ein herrlicher Blick auf die Stadt Härnosand mit der Kathedrale in der Mitte. Ich spaziere auf dem schönen Weg durch die Parkanlagen auf der Insel und umrunde sie. Es ist nichts los hier und ich stelle den Titel Sommerstadt in Frage – wo sind die Touristen der Sommerstadt?
Residenz und Kunsthaus
Nach einer weiteren süßen Brücke geht es hinauf in die Stadt. Der zentrale, große Platz, an dem sonst das Rathaus steht, ist erreicht. Doch das (rosa) Rathaus ist ja nicht hier. Statt dessen steht die Residenz des Gouverneurs am Platz und die Konsthallen. Ein toller Platz mit vielen Möglichkeiten. Von dort bin ich wieder in der Fußgängerzone und laufe zurück.
Das ungewöhnliche Härnosand
Ich erreiche wieder Günther, nicht ohne noch einmal eingekehrt zu sein. Die Preise – sehr kulant. Wirklich touristisch wirkt Härnosand jetzt nicht, was mir aber gar nichts ausmacht. Das Städchen ist schön und modern, bietet viele Möglichkeiten und ist doch überraschend ruhig. Perfekt als Ausgangspunkt für einen Urlaub in der Hohen Küste.
Aussichtsberg Vårdkasberget
Bevor ich am nächsten Tag weiter fahre, besuche ich den Aussichtsberg von Härnosand. Ein Skiberg im Winter, im Sommer eine Möglichkeit zum Wandern. Man kann bis oben mit dem Auto fahren und findet auch unterwegs einige Parkplätze (für Wohnmobile, die gerne frei stehen….) Oben ist ein Aussichtsturm und man hat wirklich einen tollen Blick über das Land und die Hohe Küste. Inseln, Buchten, Berge – ein Traum. Wir gehen noch eine Runde spazieren und verabschieden uns dann von der Hohen Küste.
Weiterfahrt
Ein Blick auf den Terminplan des Urlaubers sagt – wir haben Zeit. Also wollen wir eine Tour durch das Ångermanland machen, das sich von der Ostsee tief ins Landesinnere entlang des Ångermanälv zieht. Nächster Stopp ist der Nidleden bei Sollefteå, dann die Felszeichnungen und den tollen Wanderweg nach Mobodarna…. Spannend geht unsere Wohnmobiltour Lofoten weiter.
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