Skeppsmalen – Felsen, Fischer und Surströmming
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Skeppsmalen – Felsen, Fischer und Surströmming
Skeppsmalen ist ein kleines Fischerdorf an der hohen Küste in einer wunderschönen Bucht, mit fantastischen Felsenwanderwegen und Schwedens einzigem Surströmming-Museum.
Skeppsmalen – Felsen, Fischer und Surströmen
Wir sind auf unserer Wohnmobiltour Lofoten entlang der schwedischen Ostseeküste an der Hohen Küste angekommen. Wir waren rund um Luleå an der Küste unterwegs, dann an der Schärenküste bis in die tolle Stadt Umeå. Eine Autostunde später erreichen wir die Hohe Küste. Unser erster Stopp ist Skeppsmalen.
Kleine Geschichte von Skeppsmalen
Skeppsmalen ist eines von vielen Dörfern der Gävlefischer entlang der Küste. Diese hatten im später Mittelalter das Monopol auf die Heringsfischerei. Während sie den Winter in der Stadt Gävle verbrachten, zogen sie im Frühling mit ihren Familien in die Dörfer und fischten so viel, wie es geht. Später wohnten sie dauerhaft in den Dörfern. Heute leben nur zwei Handvoll Menschen in dem Dorf, sie leben vom Tourismus, der im Sommer hier ganz gut brummt.
Hallo im Dorf
Das Dorf ist bereits an der Autobahn E4 angeschrieben und man erreicht es über eine kleine Teerstraße. Am Dorfeingang ist ein großer Parkplatz, eine Weiterfahrt lohnt sich nicht. Man kann auf einigen Plätzen am Rand mit dem Wohnmobil übernachten (15 /25 € ), das Auto kostet 4 €. Direkt dahinter beginnt das Dorf.
Skeppsmalen besteht hur aus einigen Häusern. Gegenüber des Parkplatzes geht es zum Restaurant. Daneben liegt auch das Museum und auf dem Weg dorthin kommt man an der kleinen Dorfkapelle vorbei.
Das Fischerdorf Skeppsmalen
Nur wenige Schritte später ist man im Dorf. Das besteht aus einer Reihe roter Fischerhäuser, die um die kleine Bucht aufgereiht sind. Links und rechts stehen die unvermeidbaren Loppis-Schilder und ein herrlicher Pausenplatz bietet einen tollen Blick auf die kleine Bucht. Auf den Bänkchen sitzen Menschen vor deren Häusern und genießen die wenigen warmen Sommertage.
Der Leuchtturm und die Felsen
Die Straße führt noch einige wenige Meter weiter bis zur Lotsenstation. Die ist neben dem Leuchtturm aus den 1950ern angesiedelt, denn die Fahrt entlang der felsigen Hohen Küste war von jeher schwierig. Jetzt blickt man auf die glatten Felsen und aufs Meer. Ein breiter Streifen beeindruckender Granitfelsen in unterschiedlicher Färbung bedeckt die ganze Küste.
Der Rundwanderweg
Entlang der Felsen führt ein Rundwanderweg, dennoch nach einer ruhigen Nacht natürlich auch laufe. Der Einstieg befindet sich im Wald hinter dem Parkplatz und ist bestens ausgeschildert. Erst geht es durch die Küstenkiefern und einige sumpfige Stellen. Dann warten schon die ersten Felsen und man spaziert über die herrliche Felslandschaft in Richtung Meer. Gute Schuhe sind hier Pflicht, der Weg ist nicht einfach. Aber er ist mehr als perfekt aufgezeichnet mit blauen Punkten und Pfeilen auf dem Fels. Kurz vor dem Meer biegt man an und spaziert wieder durch Felsen und Wald. Ein Grillplatz wartet auf Wanderer, dahinter ist auch schon wieder der Leuchtturm zu sehen. Halbzeit.
Auf dem Weg in die Bucht
Die zweite Hälfte des Weges führt ausschließlich über die Felsen. Immer mit grandiosem Meerblick und Blick auf die Bucht. Es geht felsauf und felsab, mal über kleine Spalten und dann wieder über große flache Felsen. Es erinnert schwer an das Königreich der Felsen in Smögen oder den herrlichen Wanderweg bei Marstrand. Und auch ein bisschen an den rosa Granit in Ploumanach in der Bretagne. Viele wunderschöne Blicke später wähne ich mich in der Bucht, doch weit gefehlt – der Weg macht einen großen Bogen zurück und führt erst dann in die Bucht. Ein weiter Grillplatz wartet hier und ein Sauna-Boot. leider verschlossen und kalt… Danach wird der Weg einfacher und führt zurück ins Dorf.
Der Lotsenweg – Lotsstigen
Am Restaurant beginnt ein weiter Wanderweg, der Lotsstigen. Er beginnt in Skeppsmalen und führt viele Kilometer entlang der Küste entlang. So in etwa eine kleine Ausgabe des Zöllnerweges GR24 in der Bretagne. Über Felsen und vor allem über gemütliche Waldwege ist er zwar deutlich weniger spektakulär als die vorherigen Runden. Dafür herrlich einsam und ruhig.
Das Surströmming-Museum
Hier in Skeppsmalen steht das wohl einzige Museum für den Stinkefisch in ganz Schweden. Für die meisten ist er ein Gräuel, für andere eine Delikatesse. Gefangener Hering wurde in eine Salzlake eingelegt und die Milchsäurebakterien machen den Fisch dank Gärungsprozess haltbar. Dabei entsteht allerdings ein zweifelhafter Geruch. In der Hoffnung, das einmal zu erleben, betrete ich das kleine Museum. Die Ausstellung beinhaltet viele Informationen über das Leben der Fischer, darüber, dass man Surströmming traditionell mit kleinen Kartoffeln, Zwiebeln und Butter isst – oder auf Fladenbrot. Auch gibt es etliche Dosen, in die der Fisch im Juli gepresst und anschließend verkauft wird. Diese sind auf Flugreisen übrigens verboten, da die Gefahr des Platzens besteht. Der Gärprozess geht nämlich in der Dose weiter.
Mittagsschlaf in Skeppsmalen
Ich erreiche wieder meinen kleinen Parkplatz, der sich jetzt gegen Mittag wieder ordentlich gefüllt hat. Das Dorf und die beeindruckende Felsenküste sind auch ein herrlicher Ausflug. Viele Schweden machen hier nicht nur eine Nacht Pause. Auch das Restaurant ist gut besucht. Ein toller Einstieg in die Hohe Küste.
Weiterfahrt an der Hohen Küste
Ich verlasse das kleine Skeppsmalen und fahre weiter, mein nächstes Ziel ist der Skuleskogen Nationalpark, wo ich ein paar tolle Wanderungen machen will. Aber auch im Landesinneren warten ein paar tolle Wanderwege, bevor es nach Härnosand geht, der liebsten Sommerstadt der Schweden.
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