Jokkmokk – Zentrum der samischen Kultur in Lappland
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Jokkmokk – Zentrum der samischen Kultur in Lappland
In der Mitte Lapplands liegt das kleine Städtchen Jokkmokk, es ist Verkehrsknotenpunkt und Zentrum der samischen Kultur zugleich.
Jokkmokk – Zentrum der samischen Kultur in Lappland
Ich bin auf der Rückfahrt von meiner Wohnmobiltour Lofoten wieder in Schweden angekommen. Nach einem Besuch im Abisko Nationalpark besuche ich die Erzminenstadt Kiruna und bin überrascht, was ich dort alles finden kann. Dann führt mich die E45 – der Inlandsvägen in die Weiten Lapplands hinein. Mein nächster Stopp ist das Zentrum der samischen Kultur – Jokkmokk.
Kleine Geschichte von Jokkmokk
Das Städtchen geht auf eine Gründung des schwedischen Königs Anfang des 17. Jahrhunderts zurück. Es ging ums Geld. Denn bis dahin zahlten die Bewohner Lapplands keine Steuern und in den Weiten war es fast unmöglich, das durchzusetzen. Also wurde ein Städtchen gegründet und ab 1605 wurde jedes Jahr im Februar der große Wintermarkt abgehalten. Aus ganz Lappland strömten die Menschen um hier ihre Geschäfte abzuwickeln. Bis heute ist dass geblieben. Aber auch die Kirche hatte ein Interesse an Jokkmokk, war das Städtchen doch Sprungbrett der Christianisierung Lapplands.
Jokkmokk heute
Das kleine Städtchen hat aktuell etwas über 3000 Einwohner. Es liegt an der Inlandsbanan und am Inlandsvägen. Mehrere Supermärkte, aber auch Fachgeschäfte aller Art tummeln sich in dem kleinen Ort. Es gibt ein Vanderheim, mehrere Hotels und Campingplätze. Möchtest du den Wintermarkt sehen, musst du sehr früh dein Zimmer reservieren. Es gibt mehrere Schulen, Kirchen und das bekannte Sami Museum.
Stadtspaziergang
Jokkmokk ist eine kleine Stadt mit viel Platz, so ist es kein Problem, einen Parkplatz für Günther zu finden. Überall sind Steckdosen an den Parkplätzen angebracht. Diese sind nicht für die Versorgung des Wohnmobils, sondern fündige Standheizung der Autos in den langen und kalten Wintern.
Mein Weg führt mich zur neuen Kirche Jokkmokks. Sie steht inmitten eines kleinen Parks und leuchtet in Weiß und hellem Blau. Der Turm erinnert mich an eine kleine Burg und ich finde, die Kirche ist wirklich hübsch. Überraschend ist sie im Sommer täglich geöffnet und ich blicke hinein. Schlicht, viel Holz und hell, so mag ich Kirchen.
Bahnhof und Handelsplatz
Ich spaziere ein wenig der Hauptstraße entlang. Für das einsame Lappland ist ganz schön Verkehr. Das ändert sich, als ich zum alten Bahnhof abbiege. Der liegt idyllisch an den Gleisen und ist wirklich hübsch. Jokkmokk steht in großen Lettern auf der Wand. Aber die Bewohner müssen sich nicht allzusehr vor Zuglärm ängstigen, ein regelmäßiger Verkehr findet auf der Strecke nicht mehr statt. Man muss den Bus nehmen.
Ich spaziere ein wenig durch die Wohnhäuser in dem Stadtteil. Alle haben einen großen Garten und sind aus Holz. Sie leuchten in den unterschiedlichsten Farben. So erreiche ich das Geschäftsviertel. Ein Cafe, ein kleines Hotel und viele verschiedene Geschäfte sind hier zu finden. Ein Friseur aber auch ein Fotoladen und Souvenirs. Natürlich ein ICA und ein Coop. Dann stehe ich inmitten der Stadt an einem großen Park. Es ist der ehemalige Handelsplatz, hier fand der große Wintermarkt statt. Heute ist der wohl anderswo.
Von der alten Apotheke zur alten Kirche
Ich überquere die Hauptstraße und bin wieder einmal begeistert, wie schön Jokkmokk ist. Überall sind Blumen gepflanzt, Sitzbänke Spielplätze und andere Annehmlichkeiten, welche die Bewohner wohl nur im kurzen Sommer nutzen können. Mein Blick fällt auf ein großes gelbes Gebäude, es ist die alte Apotheke. Wirklich ein hübsches Haus. Ein paar Schritte weiter liegt die alte Kirche. Also eher ein Kirchlein. Typisch steht der Kirchturm etwas abseits. Auch diese Kirche ist offen und ich blicke hinein. Wirklich ein hübsches, schlichtes Kirchlein. Es erinnert mich stark an die Kirchen im Baltikum. Als ich wieder herauskomme, treffe ich ein älteres Ehepaar, das sich liebevoll um die Blumen kümmert.
Das Sami-Museum
Die absolute Attraktion in Jokkmokk ist mit Sicherheit das Sami-Museum. Es ist DAS Museum, wenn es um die sambische Kultur geht. Es ist gerade mal 11 Uhr als ich ankomme, aber es steppt schon der lappische Bär. Eine Karte kauft man inmitten Massen an Souvenirs, doch betritt man die Ausstellung, ist man in einer anderen Welt. Hell, modern und mit viel Platz wird man in das Leben der Samen von damals bis heute eingeführt. Eine Reihe an bunten Ausstellungsstücken macht den Anfand. Dann nehme ich den Gang und komm in einen weiteren Raum. Sternförmig sind 5 weitere Räume abgehend, jeder kümmert sich um ein Thema Lapplands. Das Leben der Samen, die Rentiere, wilde Tiere und Pflanzen, das Klima und das Leben der Samen heute. Toll, aufwändig und mit viel Liebe sind alle Räume unterschiedlich gestaltet.
- Eintritt 100 Kronen / Erwachsener
Die Mitmach-Abteilung
Zurück im Anfangsraum nehme ich den zweiten Gang. Er führt in die Abteilung für Kinder, Wissbegierige und Junggebliebene. Ich denke, ich bin gleich alles drei. Und ich bin begeistert. Es gibt eine Menge Angebote – klopfende Spechte, ein Flugsimulator über Lappland hinweg, mehrere Spiele, eine ganze Quizshow-Bühne, Felle zum Anfassen und eine Kältekammer, um zu simulieren, unter welchen Bedingungen man in Lappland lebt. Am meisten Spaß macht mir das Mückenklatschspiel, man muss so schnell wie möglich die leuchtenden Mücken treffen. Bei den vielen Mücken in Lappland, holt mich das Spiel voll ab!
Der Lappland-Garten und das Außengelände
Vor dem Museum liegt ein kleiner Bereich mit historischen Hütten der Samen. Auch ein Rentier steht hier, was Maxi natürlich besonders interessiert, Ich spaziere ich eine der Hütten und bin überrascht, wie geräumig sie sind. Wenn auch kein Vergleich mit den Langhäusern auf der Insel Gisøla in Norwegen.
Jetzt spazieren wir natürlich noch zum Lappland-Garten, der etwas abseits am See liegt. Auf einem kleinen Gelände wurden die Klimazonen Lapplands abgebildet. Es gibt Moore und Sümpfe, Wasserfälle, kleine Hügel und das felsige Bergland. Und ein Cafe, aber das ist wohl was anderes. Wie in ganz Lappland muss man die Blüten etwas suchen. Trotzdem spannend, was in der Weite des Landes rund um Jokkmokk so alles wächst.
Rückkehr
Hinter dem Lapplandgarten geht es in den Wald und Maxi möchte noch ein wenig springen und verlangt nach seinem Recht. Machen wir. Nach einer kleinen Runde geht es am See zurück nach Jokkmokk. Wir blicken auf die chicen Häuser, die Blick aufs Wasser haben. Unten ist ein kleiner Badeplatz, Spielplatz und Fittnessstudio aufgebaut und ich bin mal wieder begeistert – Jokkmokk macht doch wirklich viel, dass sich Bewohner und Besucher wohl fühlen.
So begeistert ich auch von den kleinen Ort sein mag, ich muss mich trennen. Ich fahre noch ein Stück weit auf dem Inlandsvägen nach Süden, überquere den Polarkreis und merke – es ist gar nicht mehr weit zurück bis nach Östersund. Doch meine Wohnmobiltour führt mich über den Storforsen nach Boden und Lulea.
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