Kiruna – abwechslungsreiche Metropole des Nordens
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Kiruna – abwechslungsreiche Metropole des Nordens
Kiruna ist die größte Stadt in den Weiten Lapplands und Schwedens nördlichste Metropole – sie ist nicht nur Bergbaustadt, sondern auch kulturelles und touristisches Zentrum.
Kiruna – abwechslungsreiche Metropole des Nordens
Wir erreichen Kiruna auf unserer Wohnmobiltour Lofoten. Ich kann mich noch erinnern, wie ich auf der Karte überlegt habe, wie es ist so weit im Norden zu sein. Jetzt bin ich da und bin beeindruckt von dem kleinen Städtchen. Zuvor war ich lange in Norwegen unterwegs, hatte die Lofoten besucht, die Inseln der Vesterålen und auch Senja. Nach einigen Tagen in Narvik und den Ofoten geht es wieder nach Schweden. Erster Stopp für einige Tage ist der Abisko Nationalpark mit den wunderschönen Wandertouren. Dann geht es 90 Minuten über die E10 nach Kiruna.
Kleine Geschichte von Kiruna
Die Stadt Kiruna ist eine sehr junge Stadt, entstanden nach 1900. Schon einige Jahrhunderte vorher war der große Eisengehalt des Berges bekannt, doch die Technik fehlte, dieses abzubauen. Um 1900 änderte sich dies und man beschloss, eine große Mine zu bauen. Kiruna entstand in den Weiten Lapplands aus dem nichts. Häuser der Arbeiter entstanden, dazu die Versorgung. Möglich wurde dies mit der Eisenbahnlinie Luleå nach Narvik. Und der Anbindung an die Straßen. Heute hat Kiruna gut 16000 Einwohner. Als vor einigen Jahren erkannt wurde, dass die Erzvorkommen anders gelagert sind, als gedacht, muss die Stadt umziehen. Vor allem das alte Zentrum und einige historische Gebäude werden umgesiedelt oder entstehen einen Kilometer weiter von neuem.
Erster Stopp – Aussichtsberg
Ich erreiche die Stadt über die E10 vom Abisko Nationalpark. Auffällig ist der kleine Berg mit Skilift. Dort führt ein Wanderweg hinauf, der „Mitternachtssonnenweg“. Ich nutze die Gelegenheit, mir einen Überblick über Kiruna zu machen und spaziere in aller Ruhe hinauf. Ich gebe zu, so wie die meisten Skiberge ist es kein Vergnügen im Sommer hinaufzulaufen, die Skipisten zerstören einfach alles an Natur auf dem Berg. Doch die Aussicht vom Luossavaara ist einfach gigantisch. Ich entdecke das riesige Bergwerk, das alte Zentrum, das Massiv der höchsten Berge Schwedens und vieles mehr. Ein kleiner Aufstieg, der sich lohnt.
LKAB – Ab in die Tiefe
Natürlich habe ich einen Ausflug in das Bergwerk gebucht, den man zwei Mal am Tag buchen kann. Treffpunkt ist das Touristzentrum Kiruna und die Fahrt geht auf 500m Tiefe. Es gibt viele Informationen über das Bergwerk, Maschinen und historische Geschichten zu entdecken. Zukunftsaussichten für ökologischeren Bergbau werden gegeben und wir dürfen mit Roheisen spielen. Ganz perfekt ist der Ausflug in die Tiefe dennoch nicht, wie du unter LKAB – Ausflug in die Tiefe lesen kannst.
Spaziergang durch die Stadt
Kiruna ist ein überraschend hübsches Städtchen. Man sieht, dass hier schon beim Aufbau an nichts gespart wurde und den Minenarbeitern ein möglichst gutes Leben ermöglicht werden sollte. Es gibt einen eigenen Baustil – den Kiruna-Stil mit tief hinabgezogenen Dächern. Die Kirche ist das bekannteste Gebäude der Stadt und mit einem eigenstehenden Turm gebaut, wie ich auch aus dem Jämtland kenne. Beeindruckend ist das neue Zentrum im Osten der Stadt. Auch hier wird geklotzt und nicht gekleckert. Um ein kreisrundes Rathaus entstehen futuristische Hotels, beeindruckende Wohngebäude und Einkaufsmöglichkeiten. Mehr zum Stadtrundgang Kiruna…
Jukkasjärvi
Ein paar Kilometer östlich liegt Jukkasjärvi, eine historische Siedlung der Samen. Hier findet sich auch ein kleines Museum für samische Kultur. Nicht so beeindruckend wie das in Jokkmokk, dafür darf man Rentiere streicheln und allerhand Wissenswertes erfahren und erspielen. Das Freilichtmuseum kann man in einer guten Stunde entdecken und wer dann noch Lust hat, kann einen Rentierburger essen.
Daneben steht das Eishotel, dass im Winter komplett aus Eis gebaut wird. Wer über das nötige Kleingeld verfügt, kann ich beeindruckenden Installationen aus Licht und Eis schlafen. Auch im Sommer gibt es inzwischen so einige Kunstwerke aus Eis zu sehen. Für manche überteuerter Schnickschnack, für andere ein Highlight.
20 km in Lapplands Wäldern liegt noch die Weltraumbasis. Vom Esrange Space Center starten Raketen und bringen Satelliten ins All. Ein Infozentrum kann kostenlos besichtigt werden, man kann einige Raketen und Satelliten besichtigen und einen Film ansehen. Sogar einen Kaffee gibt es umsonst. Von der Anlage sieht man allerdings nicht.
Wandern um Kiruna
Rund um die Stadt entdecke ich zahlreiche Wanderwege, was mich freut und überrascht. Sportliche Leute können den Kebnekaise besteigen, den höchsten Berg Schwedens. Jetzt im Juni ist der allerdings noch die unter Schnee und mir ist die Tour zu gefährlich. Mehr Infos gibt’s auf dem Nordlandblog.
Ich entscheide mich für die Wanderung auf den Aptasavaara, einen kleinen Aussichtsberg im Osten. Die Tour umfasst 6 km und keine 200 Höhenmeter in wunderschöner Landschaft. Ich starte gleich am Morgen vom einsamen Wanderparkplatz und erreiche bei herrlicher Sicht den kleinen Gipfel. Traumhaft! Mehr dazu unter Wanderung zum Aptasavaara.
Kiruna
Ich hatte Kiruna als hässliche Bergwerksstadt erwartet und wurde aufs Heftigste überrascht. Hier gibt es so viele grün, so viele tolle Gebäude und wunderschöne Erlebnisse, dass man einen eigenen Urlaub in Kiruna machen könnte. Natürlich zeigt der Bergbau seine Spuren und der Verkehr auch. Aber die vielen Möglichkeiten, der spannende Wechsel zwischen historischen Gebäuden und luxuriösen Neubauten macht Kiruna außergewöhnlich und einen langen Stopp wert.
Weiterfahrt
Ich verlasse die Stadt nach einigen Tagen, nicht ohne aufgetankt und eingekauft zu haben. Dann geht es in die Wälder Lapplands. Ich muss mich erst einmal erholen, ich habe so viel gesehen. Dann geht es nach Jokkmokk, dem kulturellen Zentrum der Samen. Ich besuche den Storforsen und lande schließlich auf der Festung Boden. Dann geht es an die Ostseeküste Lapplands.
Galerie
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Karte von Kiruna und Umgebung
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