Smögen – Bunte Fischerhütten und das Königreich der Felsen

Unterwegs auf unserer wunderschönen Wohnmobiltour Lofoten mit viel Zeit für Blicke und Fotos erreichen wir den Norden von Bohuslän, der sagenhaft schönen Region voller Schären, Fischerdörfer und fantastischer Natur. Wir waren in Marstrand und wanderten über die wunderbare Insel. Kaum weniger schön der tolle Hafen und die rosa Felsenwelt von Lysekil. Und nur wenige Kilometer weiter stehen wir in Smögen am Hafen und die Kamera läuft heiß.

Man erreicht Smögen über eine gewaltige Brücke. Davor ist ein Parkplatz, von dem man einen tollen Blick auf einen Teil der Stadt und die Insel hat. Erreicht man das Städtchen, darf man sich einen der zahlreichen Parkplätze suchen. Im Winter kein Problem, im Sommer wohl schwieriger. Bis Mai sind die Parkplätze kostenlos, dass benötigt man die App „Easypark“.

Ich genieße den Luxus des Aprils und nehme den Parkplatz direkt im Hafen. Es hat geschneit in der Nacht und außer mir ist niemand unterwegs. Smögen hat knapp über 1000 Einwohner, die hier leben. Im Sommer kommt ein Vielfaches an Touristen

Ich bleibe auf der Südseite des Hafens und spaziere ein paar Meter. Große Granitfelsen liegen rechts und links der Straße. Auf einen führt eine Treppe und tatsächlich, ein atemberaubender Blick über den ganzen Hafen breitet sich aus. Gut 1000m soll er lang sein und ein Holzsteg gilt als die Flaniermeile von Smögen. Spannend.

Ich spaziere zurück an Wohnmobil Günther vorbei, das einsam den Parkplatz bewacht. Ein paar Schritte später entdecke ich sie – die weltbekannten Fischerhütten von Smögen. Eine bunte Häuserreihe, schreiend farbenfroh schmiegt sich an den Felsen des Hafens. Sie sind das Gegenstück zu den Pfahlbauten am Bodensee, denn auch sie sind nur auf Pfählen gebaut, so wie viele Gebäude hier im Hafen. Wieder steige ich auf einen Felsen und habe einen sagenhaften Blick.

Es ist kalt, ein bisschen Schnee liegt und der Wind pfeift. Völlig egal, wann hat man schon mal die Gelegenheit, so tolle 1000 m zurückzulegen. Nach jedem Schritt ein neuer Blick, neue Hütten, neue wundervolle Gebäude links und rechts des Hafens. Ob es der schönste Kilometer in Schweden sein wird – gut möglich. Als ich das andere Ende des Steges erreiche, kitzelt mich die Sonne. Innerhalb Sekunden vertreibt sie die Nebelwolken und plötzlich strahlt der ganze Hafen in der warmen Aprilsonne. Ich kann mein Glück nicht fassen, wechsle die Batterie meiner Kamera und fotografiere auf dem Rückweg alles noch einmal. Von den Fischerhütten kann ich mich kaum trennen, aber den Hund wartet und ich mache es doch.

Wir fahren nicht weit vor die Stadt. Hier liegt das Naturschutzgebiet Ramsvikslandet. Es wird auch das Königreich der Felsen bezeichnet, denn hier gibt es nur Felsen. Eine lange Ebene mit unendlich vielen Felsen breitet sich vor uns aus. Kleine Buchten, kleine Berge und Schluchten. Alles in zartrosa und grauem Granit. Eine Mondlandschaft mit einem extrem rauen Charakter. Denn der Wind pfeift ungebremst über diese Landschaft, dass mir das Haar in der Mütze gefriert. Hier führen gleich mehrere Wanderwege durch diese beeindruckende Region, zwischen 4 und 14 km. Mit jeder Sekunde werden unsere Ansprüche geringer und am Ende bin ich froh, die vier Kilometer ohne Erfrierungen geschafft zu haben. Nur Hund Maxi hüpft begeistert in jede Pfütze und findet es gar nicht kalt.

Viele der Wanderrunden sind mit Geocaches gespickt. Wer also diesem Hobby frönen möchte, ist rund um Smögen genau richtig.

Ich glaube, eine Woche könnte ich hier locker aushalten, so umfangreich ist das Angebot.

Schwer beeindruckt verabschieden Maxi und ich uns von Smögen. Auf den Parkplätzen wird man freundlich darauf hingewiesen, doch bitte einen Stellplatz zur Übernachtung zu suchen. Wir fahren ins Landesinnere.

Ob wir in den nächsten Wochen beeindruckendere Plätze finden, wie diese fantastische Hafenmeile und dem Königreich der Felsen. Schwer vorstellbar, aber wir werden es versuchen. Noch ein paar Tage bleiben wir in Bohuslän und fahren nach Norden zu den Felszeichnungen von Tanum, die von der UNESCO geschützt sind. Und natürlich nach   Fjällbacka, dem kleinen Küstenort, der dank Kriminalromanen und seiner Lage weltbekannt ist. Dann erst geht es an den Vänern und gen Norden.