Pärnu ist die Sommerhauptstadt Estlands mit einer gemütlichen Innenstadt, vielen Hotels und Restaurants und einem endlos langem Sandstrand, der zum Urlaub einlädt.
Rüütli – Pärnus Einkaufsstraße
Pärnu – die Sommerhauptstadt Estlands
Die Gedenkstätte zur Unabhängigkeit
Mit fast 40.000 Einwohnern ist Pärnu nach Tallinn, Tartuund Narvadie viertgrößte Stadt. In Estlandgilt sie nur als Sommerhauptstadt, denn hier kann man Urlaub machen. Endloser Sandstrand und viele Möglichkeiten findet man hier. So ist klar, dass ich auf meiner Wohnmobiltour durchs Baltikumnach den Abstecher auf Saarumaa nach Pärnu komme.
Ein paar Infos über Pärnu
Die kleine Stadt ist das Zentrum den Südwestens. Von der Fläche ist Pärnu die größte Stadt Estlandsund kann mit Zentren wie Berlin und Mailand verglichen werden. So ist es dann in Pärnu doch eher ruhig.
Um Pärnu gibt es ein großes Industrie- und Handelszentrum. Ich decke mich erst mal wieder mit Lebensmitteln ein und finde auch einen Waschsalon, in dem ich schnell und günstig meine Wäsche wasche.
Pärnu wurde im 13. Jahrhundert gegründet und entwickelte sich dank der gute Lage an Fluss und Meer sehr schnell. Die Stadt gehörte zur Hanse und hatte gute Handelsbeziehungen über die Ostsee hinweg. Es gab große Fischfabriken und eine Zellstofffabrik.
Der rote Turm
Spaziergang durch Pärnu
Pärnu feiert sich als die Wiege der Unabhängigkeit. 1918 wurde hier die erste Republik ausgerufen. Hier beginne ich auch meinen Stadtrundgang und parke am Rüütli-Platz. Hier am „Ritterplatz“ stand einst das Theater, auf dessen Balkon die Unabhängigkeit ausgerufen wurde. Heute erinnern zahlreiche Infotafeln und ein Denkmal daran, das Theater existiert nicht mehr.
Über den Platz spaziere ich zur Rüütli-Straße, die Einkaufsstraße von Pärnu. Und leider auch die einzige Fußgängerzone. Links und rechts stehen hübsche Häuser, in denen kleine Geschäfte zu finden sind. Ich muss aber gleich rechts abbiegen und den „Punane Torn“ suchen, den roten Turm. Es ist der letzte Turm der ehemaligen Stadtmauer und er steht recht würdelos im Hinterhof der Häuser. Und er ist weiß! Der Name kommt von seiner ehemaligen Farbe, denn er ist aus rotem Ziegelstein erbaut.
Katharina-Kirche
Durchs Rüütli zur Katharina-Kirche
Ich spaziere durch die Straße und genieße die gemütliche Stimmung. Jetzt im Herbst ist es hier sehr ruhig. Die Häuser sind schön und zumeist renoviert. Am Ende der Straße geht es durch einen Park und ich stehe vor der Katharina-Kirche. Die orthodoxe Kirche wurde von Zarin Katharina anlässlich eines Besuches in Pärnu gestiftet. Bis heute hat die orthodoxe Gemeinde hier ein Zuhause.
Villa Ammende – „DIE“ Jugendstilvilla
Vom Tallinner Tor ins Villenviertel
Es geht durch den kleinen Park zurück und über die Straße. Ab jetzt sind Autos mein ständiger Begleiter und ich denke etwas traurig an Tallinn zurück. Dort ist die Altstadt größtenteils autofrei. Ziemlich versteckt hinter Häusern finde ich das einzig erhaltene Stadttor Pärnus, das Tallinner Tor. In leuchtendem Rosa wartet es auf die wenigen Gäste, die heute noch durchspazieren. Dahinter ist eine schöne Allee. Hier am Eck findet sich ein Kleintierzoo mit allerhand Getier.
Hinter dem Tallinner Tor beginnt das Villenviertel der Stadt, das sich bis an der Strand zieht. Kleine und große Villen in allen Farben und Formen. Viele aus Holz, manche aus Stein. Die Hälfte ist renoviert, viele aber auch baufällig. Großzügige Straßen mit vielen Bäumen ziehen sich durch das Viertel. Das Haus Ammende ist als besterhaltene Jugendstilvilla das Highlight im Viertel.
Zurück in der Innenstadt
Am Kunstmuseum vorbei zurück in die Stadt
Auf dem Weg zurück treffe ich einige Bewohner, die fleißig dabei sind, die Spuren des Herbstes zu beseitigen. Freundlich sind die Esten! Ich passiere das Kunstmuseum, vor dem eine Schulklasse um Einlass bettelt. Die Innenstadt begrüßt mich mit dem Anblick der Elisabethenkirche, die gerade renoviert wird. Davor eine Pizzaria im schmucken Fachwerk, eine der beliebtesten Restaurants der Stadt. Durch die Kuniga Straße voller Bäume spaziere ich zur Issandamuutmise Kirche, allein der Name kostet Kraft. Das Tor ist derart geschmückt, es ist einfach nur sehenswert (aber nicht unbedingt schön 🙂 ) Einmal um die Ecke und ich stehe schon wieder am Rüütli Platz.
Die Stadt hat mich ein wenig ratlos hinterlassen. Es gibt viele schöne Ecken, aber die Highlights sind eher versteckt in einer Ecke gehalten. Pärnu präsentiert sich in meinen Augen nicht unbedingt als schöne Stadt und wirkt eher durcheinander und auf der Suche nach Identität!
Sandstrand ohne Ende
Der Strand
Mein Eindruck ändert sich schlagartig, als ich an den Strand komme. Der ist die Identität der Stadt, alles andere interessiert wohl niemand. Ein herrlicher, breiter und endlos langer Sandstrand an einer tollen Küste. Ein paar große Hotels, Bars, Strandbedarf und gaaanz viel Platz. Hier liegt der Este im Sommer und genießt seine Ferien. Ob die Stadt eine Identität hat, interessiert ihr wohl weniger. Im Süden gibt es ein Rondell mit ein paar Infos zur Natur und entlang des Strandes geht eine lange Promenade. Jetzt im Herbst in der Hand der Rentner. Eine Dame mit Rollator stapft an mir vorbei. Darauf ein Ghettoblaster und lautstarke Opernmusik.
Weiterfahrt
Pärnu ist in Estland die Adresse Nummer 1 für Strandurlaub, das steht fest. Nirgendwo sonst gibt es solche Hotels und Möglichkeiten für den Sommerurlaub. Wenn das Wetter mitmacht, gibt es hier alle Angebote, um die ganze Familie glücklich zu machen.
Ich fahre dann doch wieder weiter. Meine Wohnmobiltour durchs Baltikumgeht nun zügig nach Süden. In Joulumäefinde ich eine lange Geocaching-Wanderung, dann stehe ich auch schon an der Grenze zu Lettland. Das nächste Highlight ist der Gauja Nationalpark. In Lettland finde ich mit der kleinen Strand- und Urlaubsstadt Jurmala das Gegenstück zu Pärnu.
.
Ein paar Tipps für gute Wanderführer
* Affiliate Links – Werbung! Mit dem Kauf eines Artikels unterstützt du diesen Blog – für dich kostet es keinen Cent mehr. Danke!
Galerie
Zum Starten einer Diashow einfach auf ein Bild klicken, zurücklehnen und genießen!
Kurzfakten Pärnu
Download GPX der Tour
Die GPX ist aus technischen Gründen als ZIP gepackt.