Die Höhlenburg von Predjama
€17.5 €10.5 per person
Die Höhlenburg von Predjama
Wir folgen Raubritter Erasmus durch die größte Höhlenburg der Welt in Predjama, besichtigen das Gemäuer und die Erasmushöhle
Die Höhlenburg von Predjama in Slowenien
Wir sind unterwegs auf der Wohnmobiltour durch Slowenien und haben Karst-Slowenien im Süden erreicht. Wir waren zuvor in Maribor und in Novo Mesto spazieren. Wir besuchten die Weingegend von Jeruzalem, die Hirtensiedlung in der Velika Planina und andere wunderschöne Orte in ganz Slowenien. Nun finden wir die touristischen Highlights südlich von Ljubljana gelegen und besuchen erst die Höhle von Postojna und dann die Höhlenburg von Predjama.
Die Geschichte der Höhlenburg
Die Höhlenburg von Predjama ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Sloweniens. Die Burg wurde im 12. Jahrhundert erbaut und befindet sich in einem Höhlenportal namens Erazmova Jama (Erasmushöhle) in der Nähe des Dorfes Predjama. Die Burg ist auch als das größte Höhlenschloss der Welt bekannt und steht sogar im Guinness-Buch der Rekorde. Die Burg ist mit der Legende des „Raubritter“ Erasmus verbunden. Die Burg wurde mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Heute ist die Burg ein Museum und kann besichtigt werden.
Die Geschichte von Erasmus dem Raubritter
Erasmus von Predjama war ein Burgherr der Höhlenburg von Predjama im 15. Jahrhundert und ein berüchtigter Raubritter. Er war der Sohn des kaiserlichen Gouverneurs von Triest, Nikolaj Lueger. Erasmus wurde bekannt für seine Rebellion gegen den österreichischen Kaiser Friedrich III. Er nutzte die Burg als Versteck und konnte sich über ein Jahr lang gegen die Belagerung der kaiserlichen Armee widersetzen. Erasmus wurde schließlich durch Verrat getötet.
Mein Besuch auf der Höhlenburg Predjama
Von der Höhle von Postojna dauert es ungefähr 15 Minuten mit dem Auto bis zur Höhlenburg von Pedjama. Über eine kurvenreiche Straße geht es langsam aber sicher etwas tiefer in den Karst von Slowenien hinein. Kleine Ortschaften und ganz viel Wald begegnen einem auf diesem Weg, aber auch so mancher Reisebus, Auto oder Wohnmobil auf der Fahrt von oder zu Höhlenburg. Das Örtchen Pedjama selbst umfasst nur einige wenige Häuschen, mehrere Gasthäuser und einige Parkplätze, die zur Höhlenburg gehören. Für den Parkplatz muss man 10 Euro bezahlen und kann tagsüber dort stehen bleiben. Nachts ist das Parken für Wohnmobile verboten. Wir bezahlen also einen weiteren ordentlichen Betrag für den Parkplatz, suchen uns ein schattiges Eck und ich spaziere ohne Maxi in Richtung Burg. Diese liegt nur ungefähr fünf Minuten weg vom Parkplatz und man hat fast die ganze Zeit einen gewaltigen Blick auf diese wunderschöne Höhlenburg. Nach einigen Fotos und einem Spaziergang durch die Gasthäuser und Souvenirshops in Pedjama hindurch, erreiche ich den Eingang der Höhlenburg.
Die Gemächer der Höhlenburg
Da ich ein Kombiticket mit der Höhle von Postojna gekauft habe, kann ich ohne weiteres schnell in die Höhlenburg einsteigen. Außer mir sind mehr Schulklassen und jede Menge Touristen unterwegs, was in der kleinen Höhlenburg auffällt, denn sie ist gerappelt voll. Man erhält einen Audio Guide, den sich die meisten Menschen an das Ohr halten. Ich verzichte recht schnell auf diese Informationsquelle, denn in den meisten Gemächern steht auch ein kleiner Infotext auf Deutsch dabei. Wir beginnen im untersten Stockwerk und ich kann jetzt schon mal sagen, dieser Besuch wird sehr gut für einen kräftigen Hintern, denn so viele Stufen, wie hier, erklimmt man nicht mal auf dem Münsterturm in Ulm.
Stockwerk um Stockwerk durch die Höhlenburg
Wir beginnen im Erdgeschoss gleich nach der kleinen Brücke und dem Eingangstor. Hier unten ist noch nicht allzu viel zu sehen, außer dass die ganze Höhle eine interessante Mischung aus natürlichen Höhlenwänden und von Menschen gemachten Mauern ist. Das zieht sich von unten bis ganz nach oben. In jedem Stockwerk erwarten uns andere Räume. Mal ist es die Kemenate der Fürstenfamilie, mal ist es die Küche oder der große Speisesaal. Es gibt einen Raum für die Mönche, für den Schreiberling und es gibt natürlich einen Gerichtssaal und eine Folterkammer. Die Räume sind mit jedem Stockwerk etwas liebevoller gestaltet und was mich besonders beeindruckt, vor jedem kleinen Fenster hängt ein Geranienkasten, der blühend rot einen besonderen Farbtupfer in den kleinen Räumen bietet. So steige ich Stufe für Stufe nach oben, bekomme mal mehr und mal weniger Informationen und sehe die Räume einer Ritterburg.
Beeindruckende Aussichten von der Höhlenburg
Je höher wir kommen, desto enger werden die Treppenhäuser und desto enger werden die kleinen Räume. Da hier ganz schön viel los ist, ist es nicht ohne. Manch ein Treppenaufgang verläuft über derart steile Stufen, dass manche ältere Menschen hier doch ihre Schwierigkeiten haben. Verwunderlich waren die Menschen früher doch deutlich kleiner. Wie haben sie so große Stufen geschafft? Wir erreichen die ersten Balkone, die einen wunderschönen Blick über das waldige Hügelland der Umgebung bieten. Hier konnte man natürlich wirklich perfekt auf den Feind lauern und gleichzeitig die Aussicht genießen.
Das Leben auf der Höhlenburg
So romantisch wie wir uns das heute vorstellen, war das Leben auf dieser Burg aber sicherlich nicht. Noch heute tropft es überall, das Wasser rinnt an den Wänden herunter und es geht ständig ein kühler Luftzug durch diese Höhle. Früher gab es keine Fenster, sondern nur große Löcher in den Wänden, durch die der Wind pfiff. Sommer wie Winter war es kalt in dieser Höhle und das Leben war alles andere wie einfach. Ich bin mir relativ sicher, dass die das Erasmus unter Rheuma und anderen Krankheiten leiden musste. Trotzdem war diese Höhlenburg mit Abstand das sicherste, was es an Burg geben konnte, denn angreifen konnte man nur von der einen Seite. Dementsprechend konnte sich Raubritter Erasmus auch über ein Jahr lang gegen ein deutlich überlegendes Heer zur Wehr setzen.
Die Erasmushöhle hinter der Burg
Wir haben inzwischen das oberste Stockwerk erreicht. Hier gibt es eine nette Brücke, die uns in das Höhlensystem hinter der Burg führt. Stufe für Stufe gibt es weitere Möglichkeiten nach oben zu gehen. Es gibt hier oben interessanterweise einen Brunnen und es gibt verschiedene Plätze zum ausruhen. Die gewaltige Erasmushöhle kommt natürlich nicht an die Höhle von Postojna heran, trotzdem kann sie einige Mannen auffangen, die sich hier verstecken wollen. Hinzu kommt, dass hinter der Höhle ein weiterer Gang hinausführt und schon früher ein Geheimgang als Rettungsmöglichkeit aus der Höhle hinausführte.
Feierabend auf der Höhlenburg
Wenn man ganz oben ist, hat man den Aufstieg über 743.000 Stufen geschafft (Geschätzt.) Wir spazieren jetzt langsam wieder runter und es kommen uns immer noch jede Menge Gäste entgegen. Wir folgen immer wieder den Nummern der Audio Guides, die wir uns aber gar nicht anhören. So nehmen wir noch mal einen anderen Weg, wie wir hochgekommen sind, spazieren noch mal durch einen anderen Raum und erreichen dann wieder das Eingangstor. Dahinter spazieren wir wieder an die Sonne hinaus und ein klein wenig hinab in Richtung der Gasthäuser. Ich laufe noch einmal über die Wiesen, um einen schönen Blick auf die Höhlenburg zu werfen.
Fazit der Höhlenburg von Predjama
Auch diese Besichtigung ist ein stark touristisches Ereignis gewesen. Es sind viele, viele Menschen unterwegs. Schulklassen mit wenig und mehr Interesse, ältere Menschen und Menschen aus aller Welt. Trotzdem ist die Höhlenburg von Predjama eine unglaublich beeindruckende Angelegenheit, denn selten habe ich so eine wunderschön im Felsen gelegene Burg gesehen. Sie ist hervorragend restauriert, der Spaziergang hindurch macht Spaß, überall gibt es Erklärungen und man hat einen gewaltigen Ausblick. An heißen Sommertagen kann man die Kühle der Höhle genießen und im Winter gibt die Höhle fast schon ein wenig warm. Für mich gehört ein Besuch in der Höhlenburg zu einem Slowenienbesuch dazu, ist sie doch wirklich ein beeindruckendes Erlebnis. Übrigens kann man rund um die Höhlenburg auch wandern gehen. Es gibt einige kennzeichnende Wanderwege, die einen Besuch noch vervollständigen, denn die Landschaft rund um die Burg ist fantastisch.
Weiterfahrt auf der Wohnmobil-Tour durch Slowenien
Die Höhlenburg von Predjama war eines der letzten großen Highlights auf unserer Tour. Nun steht noch Ljubljana vor der Tür, die Hauptstadt von Slowenien, die wir natürlich ebenfalls besichtigen wollen. Danach wollen wir noch einen schnellen Blick auf Sloweniens meistbesuchten Ort werfen, Bled am Bleder See. Dann nimmt unsere Wohnmobil-Tour durch Slowenien für dieses Jahr ein erstes Ende. Aber wir werden wiederkommen, denn wir wollen noch den Triglav- Nationalpark und andere Ecken des Landes kennenlernen, das dann aber zu einer Jahreszeit, in der weniger Touristen unterwegs sind.
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