Maribor: Stadt mit der Weinrebe – und sonst?
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Maribor: Stadt mit der Weinrebe – und sonst?
Wir spazieren durch die Altstadt von Maribor vorbei an der ältesten Weinrebe der Welt, aber auch an anderen schönen Sehenswürdigkeiten.
Maribor: Stadt mit der Weinrebe – und sonst?
Wir sind unterwegs auf der Wohnmobil-Tour durch Slowenien und erreichen die zweitgrößte Stadt des Landes Maribor. Zuvor waren wir unterwegs in den kleinen Städtchen Ptui und Celje, aber auch durch die wunderschöne Weinregion rund um Jeruzalem.
Die Geschichte von Maribor
Maribor ist eine Stadt und Stadtgemeinde im Nordosten Sloweniens und mit 112.065 Einwohnern dessen zweitgrößte Stadt. Die Stadt hat eine lange Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Im Mittelalter war Maribor ein wichtiger Handelsplatz und ein Zentrum der Textilindustrie. Im 19. Jahrhundert wurde die Stadt zu einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt und entwickelte sich zu einem wichtigen Industriestandort. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Maribor von den deutschen Besatzern besetzt und viele Juden wurden in Konzentrationslager deportiert. Nach dem Krieg wurde Maribor Teil Jugoslawiens und erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung. Seit der Unabhängigkeit Sloweniens im Jahr 1991 hat sich Maribor zu einem wichtigen kulturellen Zentrum entwickelt und beherbergt eine Universität sowie zahlreiche Museen und Theater.
Unser Spaziergang durch Maribor
Ich fahre morgens von meinem nahen Stellplatz, den ich über die App Schauaufsland gefunden habe, in Richtung Maribor. Die Autobahn bringt mich fast bis in die Innenstadt und ich mache mich auf die Suche nach einem Parkplatz. Das ist gar nicht so einfach, denn die in Google Maps eingezeichneten Parkplätze direkt an der Drau sind inzwischen leider verschwunden. So fahre ich über die Brücke auf die andere Seite und finde dort in einer Straße einen kleinen Parkplatz, der mich für zwei Stunden nicht einmal zwei Euro kostet. Dann spaziere ich hinab an die Drau und genieße den allerersten Blick auf Maribor.
Die Skyline von Maribor
Von der gegenüberliegenden Seite des Flusses hat man einen fantastischen Ausblick auf Lend, wie der Altstadt oder der Stadtteil von Maribor heißt. Man sieht den Wasserturm, die älteste Weinrebe der Welt, die Synagoge und sogar bis hinauf zum Rathaus und zur Domkirche. Ein wunderschöner Blick, den man sich mit einem Spaziergang entlang der Drau noch versüßen kann. Heute wird gerade an einer Fußgängerbrücke über die Drau gearbeitet, die auf die neu gestaltete Flusspanoramaseite führen soll. Irgendwie ist die Brücke nicht wirklich abgesperrt und so bin ich schon darauf und spaziere hinüber, was einige komische Blicke der Bauarbeiter auf sich zieht.
Zur Synagoge in Maribor
Am Ende der Brücke biege ich erst einmal nach rechts ab. Es geht in Richtung des Wasserturms, einem der größten Festungstürme der ehemaligen Stadtfestung von Maribor. Heute befindet sich darin ein Weinkeller und man kann sehr guten Wein auf den Plätzen davor probieren. Außerdem ist es schon ein lauschiges Plätzchen hier direkt an der Drau und man kann ein wenig sitzen und dem Fluss zuschauen. Dreht man sich um, blickt man direkt auf die alte Stadtmauer und auf die Synagoge, die bis heute hier in Maribor steht. Ein paar Stufen geht es durch ein wirklich hässliches Parkhaus hinauf und man kann einige Informationen über die Synagoge lesen oder gegenüber die Fotogalerie besuchen:
Die Synagoge von Maribor ist eine der ältesten erhaltenen Synagogen in Europa und das bedeutendste Denkmal der jüdischen Kultur in Slowenien. Das über 700 Jahre alte Gebäude ist heute eine Kultureinrichtung, in der Sie Ausstellungen, Konzerte, Literaturabende und Vorträge besuchen können. Die Synagoge wurde im 14. Jahrhundert erbaut und war das religiöse und kulturelle Zentrum der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde in Maribor⁴. Es ist die älteste erhaltene heilige Stätte des Judentums östlich der Alpen und der wichtigste Zeuge des jüdischen Kulturerbes in Slowenien.
Die größte Attraktion von Maribor, die Weinrebe
Ich spaziere wieder zurück an die Drau und durch die große Baustelle, die es hoffentlich nicht für immer geben wird, entlang des Flusses. So erreiche ich recht schnell ein älteres Haus, an dem eine große Weinrebe entlang wächst. Es handelt sich um die wohl älteste Weinrebe der Welt. Sie ist über 400 Jahre alt, trägt noch heute Früchte und steht im Guinness Buch der Rekorde. Gut, sie ist jetzt nicht unbedingt die absolute Attraktion, aber im weinverrückten Slowenien ist das schon etwas ganz Wichtiges. Und wenn ich mich daneben stelle, dann denke ich doch, dass die Weinrebe sich bedeutend besser gehalten hat als ich selbst. Das ist ein wenig frustrierend, weswegen ich ein paar Fotos mache und weiter laufe.
Die Festungsmauern von Maribor
Spaziert man noch ein bisschen weiter entlang der Drau, findet man immer wieder wunderschöne und beeindruckende Ecktürme und Mauerreste der Stadtfestungen von Maribor. Heute sind viele davon wunderschön renoviert und mit anderen Häusern, die am Stadtrand gebaut sind, verbunden. Die Stadtmauer von Maribor ist ein historisches Denkmal und ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte. Die Mauer wurde im 13. Jahrhundert erbaut und umgab die Stadt fast vollständig. Heute sind nur noch Teile der Mauer erhalten¹. Die Stadtmauer ist ein beliebtes Touristenziel und ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes von Maribor. Ganz am Ende finde ich einen Turm, der quasi fließend übergeht in einen Supermarkt. Oberhalb davon befindet sich gerade der Wochenmarkt und hier kann man alles von Kleidungsstücken über Kartoffeln bis hin zum Gemüse und anderen Kleinigkeiten einkaufen.
Durch die Fußgängerzone zum Stadtplatz
Jetzt befinde ich mich in der rege besuchten Fußgängerzone von Maribor. Hier spazieren viele Menschen zum Einkaufen, aber es sitzen noch mehr in den zahlreichen Cafés und Restaurants am Straßenrand und lassen sich das Leben gut gehen. Eine wilde Mischung aus renovierten, wunderschönen Häuschen, aber auch aus älteren Häusern, die noch nicht renoviert sind und sehr verfallen aussehen, kann man hier finden. Es ist noch viel Arbeit in Maribor, bis es wirklich eine der schönsten Städte Südeuropas werden wird, aber ich habe da große Hoffnung, denn die Bausubstanz ist wirklich beeindruckend. So erreiche ich den großen Platz vor dem Rathaus, der Hauptplatz oder Marktplatz, je nachdem, wie man ihn nennen will. Hier ist eine ganze Reihe von wunderschönen Häusern aufgebaut. Das Rathaus droht in der Mitte, ein Springbrunnen plätschert vor sich hin und ein beeindruckendes Denkmal steht in der Mitte. Hier befand sich einst die erste Brauerei von Maribor, eine städtische Apotheke und viele andere wichtige Gebäude der Stadt. Heute ist es vor allem ein Platz, um sich zu treffen, um ein Bier zu trinken oder noch eher ein Weißwein, wie es sich in Slowenien gehört.
Zur Domkirche
Man kann vom Marktplatz bereits die Domkirche sehen und durch eine kleine Gasse vorbei an zahllosen Restaurants geht es direkt zu dieser Kirche. Sie ist die wahrscheinlich beeindruckendste Kirche von Maribor, ist jedoch reichhaltig ausgestattet im barocken und sehr goldenen Stil. Mein Fall ist das nicht unbedingt und trotzdem bin ich von der Stimmung in der Kirche mehr als begeistert. Die Kirche wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist heute ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes von Maribor¹. Die Kathedrale St. Johannes der Täufer ist die Bischofskirche des Erzbistums Maribor und die römisch-katholische Kirche in Slowenien². Der Glockenturm der Domkirche diente einst als Feuerbeobachtungsstelle und ist heute ein Aussichtsturm mit einer Museumsausstellung³. Einige Blicke hinein lassen das Gefühl nicht los, dass Maribor eine wichtige Stadt ist und auch die Domkirche eine wichtiges Zentrum der Kirche.
Zurück zum Auto
Ich spaziere langsam zurück zum Auto, wieder über die Brücke und blicke noch einmal zurück auf die Skyline von Maribor. Da fällt mir ein ganz kleines Gebäude direkt an der großen Brücke auf und als ich hineinschaue sehe ich es handelt sich um das kleinste Museum der Stadt. Es ist ein Ein-Mann-Museum mit zahlreichen kleinen Ausstellungsstücken und einem sehr redseligen Kurator, der freut sich, dass er jemanden hat und erzählt mir etliche Geschichten über Maribor im Mittelalter, während des Weltkriegs und zu anderen Zeiten. Ebenfalls erzählte die Geschichte, dass hier einst ein Kiosk war und die Besitzerin eine sehr freundliche, gut aussehende Assistentin hatte. Ein Mann kaufte über lange Zeit jeden Tag eine Briefmarke, um die Frau zu sehen und später heirateten sie, bekamen zwei Kinder und waren eine ganze Zeit lang glücklich. Er fügt hinzu, dass er inzwischen ebenfalls hier seine Frau gefunden hat. Eine spannende Geschichte.
Mein Fazit zu Maribor
Maribor ist eine wunderschöne Stadt, die mich dennoch ein wenig gespalten hinterlässt. Es gibt immer noch sehr viele dunkle Ecken, sehr viele unrenovierte und nicht sehr schöne Ecken. Trotzdem sieht man eine wunderschöne Bausubstanz und ganz viele tolle Häuser, wunderschöne Plätze und sehr entspannte Ecken. Maribor ist eine tolle Stadt, um gemütlich dahin durchzuschlendern, um einen Weißwein zu trinken und einfach Slowenien zu genießen. Trotzdem freue ich mich jetzt auch wieder ein wenig mehr in die Natur zu gelangen und mache mich auf den Weg in Richtung Süden. Nach einer kurzen Fahrt bin ich auf der Autobahn und fahre in Richtung der Erlebniswanderung Zusam,und dem Kloster Olimye. Dann geht es weiter in Richtung Süden nach Nove Mesto. Viel zu erleben auf der Wohnmobil-Tour Slowenien.
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