Celje, die Stadt unter der Burg
per person
Celje, die Stadt unter der Burg
Wir besuchen die historische Stadt Celje mit einer fantastischen Altstadt, den römischen Wurzeln und der über allem thronenden Burg der Adelsfamilie von Cilli.
Celje, die Stadt unter der Burg
Wir sind unterwegs auf der Wohnmobiltour durch Slowenien und haben das Logar-Tal besucht. Wir waren auf der Velika Planina, einem wunderschönen Hirtendorf und verbrachten den gestrigen Abend in Celjes Nachbarstadt Zalek an einem wunderschönen Wohnmobilstellplatz mit angeschlossenem Naturschutzgebiet. Nun wollen wir eine der ältesten und vielleicht auch schönsten Städte Sloweniens besuchen. Celje.
Die Anfahrt nach Celje
Celje liegt relativ zentral an der Autobahn zwischen Maribor und Ljubljana. Mit gut 40.000 Einwohnern ist sie die drittgrößte Stadt des Landes und trotzdem sehr überschaubar und eher schnuckelig. Es gibt einen Wohnmobilstellplatz am Rande des Grüngürtels, der mit 2,50 Euro für eine Nacht wirklich günstig ist. Auch Strom und Wasser kann man hier bekommen. Nur richtig schön ist der Platz natürlich nicht.
Einige Infos zu Celje
Celje ist eine Stadt in Slowenien und das wirtschaftliche Zentrum der Region. Es ist ein Verkehrsknotenpunkt zwischen Ljubljana im Westen, Maribor im Norden, Zidani Most im Süden, Velenje und Slovenj Gradec im Nordwesten sowie Rogaška Slatina im Osten. Die Stadt ist stark von den Grafen von Cilli geprägt, einer der mächtigsten Adelsfamilien Europas. Die Burg und die Innenstadt von Celje sind eng mit der grünen Umgebung verbunden, die zum aktiven Entspannen einlädt. Die Spuren der ersten Besiedlung reichen bis in die Eisenzeit zurück. Bei den Römern war die heutige Stadt als Celeia bekannt. Im Mittelalter wuchs sie zu einer Fürstenstadt heran.
Ab in die Altstadt
Ich erreiche am späten Vormittag den Parkplatz, der relativ leer ist. Ich stelle Günther das Wohnmobil ab und da es bewölkt ist und es hier einige Bäume gibt, lasse ich Maxi guten Gewissens im Auto. Einmal durch den Park hindurch, der als der Grüngürtel von Celje bekannt ist und damit Celje zu einer der grünsten Städte Sloweniens macht, bin ich schon am Fluss und überquere ihn auf der Fußgängerbrücke. Auf der anderen Seite angekommen, stehe ich schon in der Altstadt. Das Regionalmuseum begrüßt mich und davor sind einige letzte Ruinen aus der Römerzeit zu sehen.
Die Danielskirche und der Wasserturm
Meine Rundwanderung habe ich aus dem Internet von der offiziellen Touristikseite der Stadt Celje. Dort wird in einer ausführlichen Broschüre auf den Weg eingegangen und alle wesenswerten Punkte erklärt. Mein erster Weg führt mich nun vorbei an der Daniels-Kirche zum Wasserturm. Die Daniels-Kirche ist ein Besuch wert, ist sie doch innen recht prunkvoll und trotzdem schlicht. Irgendwie gefällt sie mir gut. Nicht vergessen, an die Decke zu schauen, denn die Deckenfresken sind wirklich beeindruckend. Ganz im Eck versteckt liegt der Wasserturm, einer der letzten Eckturm der ehemaligen mittelalterlichen Stadtmauer von Celje. Der Wasserturm hat nicht etwa seinen Namen daher, dass er als Wasserturm funktionierte, sondern dass an seiner Grundmauer ein Stein eingearbeitet ist, auf dem ein Finger zeigt, die Wasserhöchststand eines Hochwassers aus dem 16. oder 17. Jahrhundert anzeigt. Ansonsten hieße auch der Armenviertelturm, denn hier davor war das Armenviertel.
Der Bahnhof mit der Platane
Nicht weit davon entfernt erreiche ich den Bahnhof. Vor dem Bahnhof steht Sloweniens älteste Platane, die mir allerdings als nicht sonderlich beeindruckend auffällt. Beeindruckend dagegen sind die zwei großen Gebäude links und rechts. Einerseits aus der Neorenaissance und auf der anderen Seite aus irgendeinem Klassizismus und dem Roccoco, von dem ich mal wieder keine Ahnung habe. Das eine Haus wird heute als Bank benutzt und das andere Haus war einst als das Deutsche Haus bekannt. Hier hatte die deutsche Bevölkerung der Stadt Celje ihren Treffpunkt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die letzten Deutschen aus der Stadt vertrieben.
Durch die Stadt
Wir spazieren durch die wunderschönen kleinen Gassen und Einkaufsstraßen der Stadt Celje. Es sind überall kleine Läden zu finden, aber noch mehr an kleinen Kneipen und Restaurants und überall sitzen ältere Männer davor, unterhalten sich und trinken schon am späten Vormittag ihr erstes, zweites oder 17. Bier. Es ist von der Architektur eine Stimmung wie in Mitteleuropa, aber von den Menschen wie in Südeuropa. Eine tolle Mischung wie ich finde. Wir kommen vorbei am Technopark, einem Museum über moderne Technik und Medien. Hier kann man interessante Experimente machen, wenn das Museum geöffnet hätte.
Zum Fürstenhof von Celje
So spaziere ich weiter und erreiche schließlich das andere Ende der Altstadt. Hier steht das alte slowenische Haus, der Treffpunkt der slowenischen Einwohner von Celje. Auch hier befindet sich heute ein Restaurant und ein Café, sowie einige andere Möglichkeiten sich auszuruhen. Direkt daneben liegt der ehemalige Fürstenhof. Hier hatte die Familie von Cilli ihren städtischen Sitz und hier lebte sie und regierte sie oft über die ganze Region. Später war die Kommunalregierung darin, es war eine Kaserne und heute ist das Gebäude das archäologische Museum und beherbergt vor allem die römischen Funde und andere Funde aus der Geschichte der Stadt. Ein sehenswertes Museum, das auch als Gebäude wirklich bemerkenswert ist.
Ab zu Burg
Wenn wir schon beim Sitz der Familie von Cilli sind, dann ist es nicht weit zu Burg, zumindest gedanklich, denn mit dem Auto muss man ein ganzes Stückchen im Kreis herum und auf einer engen Straße hinauf fahren. Vielleicht ist es sogar besser, den Bus zu nehmen, der direkt vor der Burg hält oder zu Fuß hoch zu laufen. Die Burg selbst ist eigentlich von überall aus der Stadt zu sehen und droht prunkvoll auf einem Felsen oberhalb der Stadt. Sie wirkt sehr groß und das ist sie tatsächlich auch, weswegen sich ein Besuch auf alle Fälle lohnt.
Einige Informationen zur Burg Celje
Die Burg von Celje (Stari grad Celje) wurde im 12. Jahrhundert erbaut und diente einst als Sitz des Grafen von Celje. Die Burg wurde 1323 erstmals erwähnt und war im 14. und 15. Jahrhundert der Sitz der Grafen von Cilli, der einflussreichsten Dynastie in Slowenien. Die Burg von Celje (Stari grad Celje) ist die größte mittelalterliche Burg Sloweniens und überragt als Festung auf dem Gipfel des Hügels noch immer aus ihrer Höhe alle Verkehrswege zum Zentrum von Celje. Die Burg besteht aus drei Teilen: dem unteren Schlosshof, dem mittleren Schlosshof und dem oberen Schlosshof.
Mein Besuch auf der Burg
Ich komme von Günther und laufe die wenigen Schritte, die steil emporführen zum Eingangsbereich der Burg. Für 7 Euro erhält man eine Eintrittskarte als Erwachsener, bei der 1 Euro für einen Kaffee nebenan als Gutschein dabei ist. Man erhält am Eingang eine kleine Broschüre auf Deutsch über die wichtigsten Informationen der Burg. Aber auch unterwegs sind alle Informationen auf Slowenisch, Englisch und Deutsch angeschrieben. Sehr informativ. Mein erster Weg führt in die Vorburg und in den Großen Garten. Hier finden im Sommer viele Angebote rund um das Mittelalter statt. Man kann Bogen schießen, man kann Töpfern und andere Dinge machen, allerdings nur in den Slovenischen Sommerferien.
Die alte und die neue Burg
Die Familie von Cilli erhielt die Burg durch einen Erbvertrag als eine andere Familie ausstarb und zog auch gleich dort ein. Sie war die Grundlage der späteren großen Macht der Familie von Cilli. Als allererstes baute sie sich die Burg zu einer größeren und vor allem auch wohnlicheren Burg aus. Dazu entstand der Friedrichsturm, ein großer Turm. Es entstanden verschiedene Gesindehäuser in der Mitte, wo heute der große Burghof ist und ein Palas, in dem sie gut leben konnte. Mein erster Weg führt genau in diesen Palas und dort einige Stockwerke nach oben. Hier sind einige Szenen aus dem Leben der Familie von Cilli aufgezeigt. Dahinter ist der alte Burgturm, ein großer trotziger Turm, von dem heute noch die Grundmauern zu sehen sind.Vor allem aber hat man dort hinten einen fantastischen Blick auf die Stadt Celje.
Der Friedrichsturm
Am anderen Ende steht ein großer viereckiger trotziger mehrstöckiger Burgturm, der Friedrichsturm. Er ist benannt nach dem Sohn eines Fürsten namens Friedrich, der hier eingekerkert wurde. Er wurde zwangsverheiratet mit einer Frau, die er nicht wollte. Also brachte er sie in einem unruhigen Moment um, weil er gerne mit seiner Freundin verheiratet sein wollte. Der Vater war darüber wenig amüsiert, sperrte den Sohn ein und ertränkte seine neue Freundin. Später musste er den Sohn wieder freilassen, da sonst die Familie der Cillis ausgestorben wäre. Seitdem trägt der Turm den Namen Friedrichsturm. Innen kann man auf einer massiven Stahltreppe emporsteigen bis zum großen Aussichtsturm, von dem man einen wundervollen Blick zurück auf die Stadt Celje hat und auf alle anderen Teile der Burg. Sehr beeindruckend und so massiv, dass sogar ich die Aussicht genießen kann, der sonst bei der Höhe immer Angst hat.
Weiterfahrt auf der Wohnmobiltour durch Slowenien
Celje ist eine wunderschöne Stadt und der Besuch hat sich sehr gelohnt. Von Tourismus ist hier nur wenig zu spüren, viel mehr ein bisschen mediterranes Flair, viele Restaurants und Cafés mit relativ günstigen Preisen, ein Wohnmobil-Stellplatz und eine sagenhaft beeindruckende Burg. Es lohnt sich also, sowie auch die weitere Wohnmobiltour durch Slowenien, auf die wir uns jetzt weitermachen. Unser nächster Halt ist Ptuj, die älteste Stadt Sloweniens mit ebenfalls einer schönen Burg, mit vielen Thermen und am Rande eines bekannten Weingebietes. Danach geht es weiter in Richtung der Jeruzalem, einem kleinen Örtchen inmitten der Weinregion. Bevor wir uns dann langsam in Richtung Maribor aufmachen, der zweitgrößten Stadt Sloweniens.
Ein paar Tipps für Reiseführer
* Affiliate Links – Werbung! Mit dem Kauf eines Artikels unterstützt du diesen Blog – für dich kostet es keinen Cent mehr. Danke!
Galerie
Zum Starten einer Diashow einfach auf ein Bild klicken, zurücklehnen und genießen!
Die Tour auf Komoot
Download GPX der Tour
Die GPX ist aus technischen Gründen als ZIP gepackt.
Download “Celje-Stadtrundgang.zip” Celje-Stadtrundgang.zip – 340-mal heruntergeladen – 4,08 kB
Zur Wohnmobiltour Slowenien
Einmal durch das ganze Land
Interaktive Landkarte & Tipps
Zur Übersichtsseite Slowenien
Zur Wohnmobiltour Slowenien
Einmal durch das ganze Land
Bleib uns verbunden!
Destination