Traumhaftes Logartal, das schönste Hochtal der Alpen

Gestern haben wir unser   Reiseland Slowenien endlich erreicht, nachdem wir gut einen Tag auf Anfahrt waren. Von Klagenfurt ging es über kleine Täler und einem wunderschönen Pass und auf einer winzigen Straße hinein nach Slowenien und wir finden einen Übernachtungsparkplatz direkt vor dem wunderschönen Logartal. Hier wollen wir unsere Wohnmobil-Tour Slowenien beginnen und einen wunderschönen Tag in diesem beeindruckenden Tal verbringen.

Das Logartal ist ein ungefähr 8 Kilometer langes Hochtal in den Steiner Alpen und gilt weit hin als das schönste Hochtal der Slowenischen Alpen, eventuell sogar der Alpen insgesamt. Es ist ein Ergebnis der Eiszeit und von einem Gletscher gebildet. Das Tal ist heute ein Landschaftsschutzgebiet und man darf es nur mit Eintritt besuchen. Eine kleine Straße führt einmal hindurch. Es gibt ins eine oder andere Übernachtungsmöglichkeit sowie Einkehrmöglichkeiten auf dem Weg und sonst ganz viel Natur, Wanderwege und Wasserfälle.

Mit dem Wohnmobil darf man im Logartal nirgendwo übernachten. Im ganzen Tal Schlafen verboten, aber man darf tagsüber hineinfahren und muss abends das Tal wieder verlassen. Direkt vor dem Tal gibt es einen Übernachtungsparkplatz, auf dem das Freistehen geduldet wird. Man kann also dort schlafen und am Morgen direkt ins Tal starten. Einfacher noch ist es das Fahrrad zu nehmen oder den Bus, aber dazu später. Durch das Logartal führt eine Straße, an der man bequem zwei Autos aneinander vorbeifahren können, sodass man das Tal auch mit dem Wohnmobil erforschen kann.

Das Logartal ist bestens ausgeschildert und einen erwartet ein kleines Häuschen und ein freundlicher Angestellter, der einem die 7 Euro Eintritt für ein Wohnmobil abknöpft. Motorräder und Autos sind etwas günstiger, Fahrräder und Fußgänger sind kostenlos. Direkt dahinter befindet sich die kleine Kirche, die kleine Kapelle kristusa Kralja mit einem beeindruckenden Rundbau. Die Kirche ist zwar kaum mehr in Betrieb, dennoch finden hier hin und wieder noch Hochzeiten statt. Auf alle Fälle hat man von hier einen fantastischen ersten Blick ins Tal.

Wir fahren einige Meter durch das wunderschöne Logartal und genießen die beeindruckenden Blicke auf die schneebedeckten Berge im Hintergrund, die herrlich blühenden Wiesen im Vordergrund und die einzelnen Bauernhöfe zwischendrin. Es ist ein fantastischer Anblick und man kann sich schon denken, dass dieses Tal wirklich das schönste der Alpen sein könnte. Unsere erste Station machen wir auf dem kleinen Parkplatz, von dem aus ein Wanderpfad zur Quelle der Črna führt. Perfekt ausgeschildert geht es über einen kleinen holprigen Pfad immer am Bach entlang bis zu einem kleinen Quelltopf unterhalb eines mächtigen Felsens. Hier entspringt die Črna. Wobei das eigentlich Quatsch ist, denn hier tritt nur das Wasser wieder zu Tage, das kurz nach dem Wasserfall am Ende des Tals versickert und unterirdisch hierherfließt. Von hier aus hat man einige hundert Meter, ein fantastisches kleines Bächlein mit lauschigen Momenten, ein paar Bänkchen zum Zuschauen und einfach nur zum genießen.

Wir fahren ein Stückchen weiter und halten an dem großen Hotel Plesnik. Hier gibt es ausreichend Parkplätze, um den nahen Wasserfall hinter dem Hotel zu besuchen. Bitte laufe nicht durch das Hotel, sondern die ausgeschriebenen Wanderweg außen herum. Es ist nur ein kurzer Weg von wenigen Minuten und schon erreicht man diesen kleinen Wasserfall, an dem ein kleines Bächlein von oben hinab stürzt. Jetzt, im späten Frühling, ist es nur ein klägliches Wasserrest, das hier hinunter plätschert, aber während der Schneespelze kann es auch hier sehr beeindruckend sein. Auf alle Fälle sollte man diesen Platz hier auch besuchen, denn rund um den Parkplatz gibt es wunderschöne Picknickplätze, fantastische Blicke und im Hotel kann man durchaus auch mal eine Nacht übernachten.

In der Mitte des Logartals befindet sich der Hauptort. Hauptort ist ein schönes Wort dafür, dass hier vier oder fünf Höfe nebeneinander stehen. Inzwischen ist eigentlich jeder Hof ein Hotel, ein Gasthof oder wenigstens eine Pension mit Gaststätte. Es laufen Kühe herum, es laufen eine Menge Touristen, die hier übernachtet herum, aber vor allem ist es ein unglaublich schöner Ort mit einer beeindruckenden Architektur und nach allen Richtungen einen wunderschönen Ausblick. Im Hintergrund sind die großen Berge zu sehen und man kann das sehr genießen.

Vom Rinka-Wasserfall führt der Logartaltrail wieder bis zurück zum Hauptort Logar. Man kann dann weiterhin die Straße benutzen, das ist allerdings weniger schön.Der Logartaltrail ist ein wunderschöner Wanderpfad, der fantastisch angelegt ist und über fantastisch wunderschöne weiche Böden einmal durch den Wald des Logartals führt. Er startet am Rinka-Wasserfall und führt dann immer bergab entlang des ausgetrockneten Flussbetts, das nur während der Schneespelze Wasser führt. Auf alle Fälle eine tolle Idee, hier den knapp 7,5 Kilometer langen Wanderweg zu absolvieren. Während der Hochsaison kann man den Bus nehmen und zum Startpunkt zu kommen und kann dann mit dem zu Fuß wieder zurücklaufen.

Am Ende des Logartals wartet die wahrscheinlich größte Attraktion des Tals, der Rinka-Wasserfall.Man könnte auch sagen der Wasserfall mit Herz, denn wenn man davor steht hat man den Eindruck, er entspringt in der Mitte eines wunderschönen Herzens.Der große Parkplatz bietet einige Pausenplätze und Pausenbänke, aber auch eine Bar, in der man nicht nur einige kulinarische Highlights des Tals kaufen kann, sondern auch ein Bier trinken oder ein Eis essen kann. Während der Hauptsaison hat die kleine Bude tagsüber ab 10 Uhr geöffnet. Als ich morgens ankomme ist hier noch eine herrliche Ruhe. Nur einige Autos von Besuchern, die in die Berge gestartet sind, stehen schon hier.

Vom Parkplatz bis zum Wasserfall dauert es ungefähr 10 Minuten, außer man steht an den vielen Aussichtspunkten und staunt so wie ich. Es gibt einen kleinen Wasserlauf, den man begutachten kann und es gibt eine grandiose Bergkulisse drum herum. Der Wanderweg ist gut ausgebaut, aber dennoch merkt man, dass spätestens hier das alpine Gelände beginnt und ich bin froh, dass ich die guten Wanderschuhe angezogen habe. Immer wieder stehen Bänke an der Seite des Weges und Infotafeln, die nicht nur die Natur, sondern auch die Entstehung des Logartals erklären.

Als das Rauschen immer lauter wird, sehe ich, dass ich den Rinkawasserfall erreiche. Über 90 Meter stürzt hier das Wasser in die Tiefe, spritzt und sprüht herum und lässt einen schon beim Herangehen langsam nass werden. Über eine kleine Brücke kann man noch einen weiteren Blick genießen oder man geht zu einer kleinen Hütte, die etwas oberhalb ist und der man in der Hochsaison aus durchaus einen Kaffee bekommt. Der Rinkawasserfall ist wunderschön. Ein schmaler Wasserlauf stürzt 90 Meter in die Tiefe. Das Gestein sieht ein wenig anders aus wie die Umgebung und von der Ferne sieht es aus, als würde der Wasserfall in der Mitte eines Herzens entspringen. Ein wunderschönes Bild.Vor allem, da es noch in mitten der beeindruckenden Bergwelt Sloweniens ist, die mit schneebedeckten Bergen hier die Umgebung.

Der Parkplatz vom Rinkawasserfall ist außerdem Startpunkt zu vielen alpinen Wanderungen in die Höhe. Als ich am Morgen starte, treffe ich einige Wanderer, die sogar jetzt an Pfingsten ihre Skier aufgeschnallt hatten und eindeutig in das hochalpine Gelände wollten. Aber auch wenn nur eine kleine Rundwanderung von 3 Kilometer um den Rinkawasserfall macht, der sollte die guten Schuhe und die gute Ausrüstung nicht vergessen, denn das Gelände hier ist definitiv hochalpin. Man hat also mit einigen Schwierigkeiten zu rechnen. Turnschuhe haben hier auf den Wanderwegen nichts zu suchen.

Nachdem ich nun die letzte Sehenswürdigkeit des wunderschönen Tals gesehen habe, fahre ich langsam wieder zurück und gehe noch ein wenig auf dem Wanderweg spazieren. Es ist immer noch herrlich ruhig, obwohl es schon langsam gegen Mittag ist. Die ersten Autos kommen inzwischen aber vom Taleingang hervor und ich merke, dass es heute am Sonntag gegen Mittag ganz schön laut werden könnte. Bis dahin ist aber noch ein bisschen Zeit und ich genieße die herrlichen Blicke durch das Tal. Egal wo man ist, man hat immer einen fantastischen Blick auf die Bergwelt, auf saftige grüne Wiesen und auf ganz viel wunderschönen Wald. Es gibt viel zu sehen, aber vor allem gibt es Ruhe pur. Find the Silence ist hier nicht nur ein Wort, man kann es wirklich an jeder Ecke finden. Ein Traum für mich.

Unterwegs stoppe ich und schaue mir das Nachbartal, das Robanovtal an, denn insgesamt gibt es hier drei Hochtäler zu begutachten, die parallel zueinander verlaufen. Das Logartal ist das größte und auch das beeindruckendste der drei Täler, aber zum Wandern lohnen sich auch die anderen beiden, denn hier sind deutlich weniger Touristen und genauso viel zu sehen.

Wir haben das Ende unserer wunderschönen Besuchs im Logartal erreicht und machen uns nun auf die weitere Fahrt durch Slowenien. Nach einer beeindruckenden Fahrt auf einer fantastischen Talstraße erreichen wir am nächsten Tag die Velika Planina, ein beeindruckendes Hürtendorf in den Birgen. Danach führt unser Weg in die Hopfenhauptstadt Zalek und in die beeindruckende mittelalterliche Stadt Celje. Erst dann geht es weiter in die östlichen Regionen Sloweniens mit den wunderschönen Weinbergen und den sanften Hügeln. Viel zu sehen auf der Wohnmobiltour Slowenien.