Klövsjö – Schwedens schönstes Bergdorf

Wir haben auf unserer Wohnmobiltour zu den Lofoten das wunderschöne Dalarna verlassen. Schon in der Finnmark merke ich, wie es einsamer wird und in Jämtland sind wir dann völlig allein. Kaum ein Auto auf der Straße, kaum ein Haus an der Straße, nur Wald, Bäume, Seen. Und im Hintergrund werden die Hügel langsam zu Bergen, bekommen eine Kappe aus Schnee und werden beeindruckender.

Auf dem Weg nach Klövsnö verlasse ich in Sveg die E45 und fahre auf einsameren Wege in Richtung Vemdalen. Der kleine Ort liegt am Fuße des gleichnamigen Skigebietes. Beeindruckend, was hier in der Weite des Jämtlandes so zu finden ist. Auf zwei Berggipfel reihen sich die Abfahrtspisten aneinander, dazwischen liegt das Skiresort mit Ferienhäusern, Hotels und anderen Angeboten. Selbst jetzt Ende April planiert die Schneeraupe die gut präparierte Piste. Nur Skifahren will wohl niemand.

Direkt an der Straße halte ich an einem unscheinbaren Parkplatz. Von hier führt ein 500m langer Weg zu einem kleinen Wasserfall, der in einem schönen Tal dahinrauscht. Ein paar Treppenstufen sind angebracht und dann darf ich den Wasserfall bewundern. So 15 m stürzt er hinab, oberhalb ist ein niedlicher Grillplatz. Sonderbar, dass nirgendwo ein Schild dazu angebracht ist.

Nur ein paar Minuten später erreiche ich erst den Golfplatz und das kleine Skigebiet von Klövsjö, dann den Ort selbst. Knapp 300 Menschen leben hier in Schwedens schönstem Bergdorf. Typisch schwedisch – die Häuser sind weit verstreut, jeder hat genug Platz für Haus und Hof. Seit fast 10.000 Jahren leben hier Menschen, wie eine Pfeilspitze aus dem See beweist. Viele sind es allerdings nicht.

Ich komme von unten und fahre bergauf in das Dorf. Ein kleines Freilichtmuseum mit alten Häusern erzählt über die ersten Bewohner. Der See Klövsjön liegt im Tal und strahlt, obwohl er vereist ist. Im kleinen Hafen liegen zwei Boote neben zwei Schneemobile. Das ist Nordschweden…

Ein kleiner Laden, ein Baumarkt, eine Schule und die Kirche – das bietet Klövsjö seinen Einwohnern. Und die unendliche Weite der schwedischen Natur.

Ich fahre einmal durch das Dorf, zum Aussteigen ist es mir zu kalt heute. Auf einer kleinen Straße fahre ich bergauf und finde einen wundervollen Aussichtspunkt. Toll wie das Dorf im Tal liegt, der See im Hintergrund die Kirche in der Mitte. Ein wenig mehr Frühling wäre wahrscheinlich toll auf dem Bild, aber auch so finde ich, dass ich die Idylle gut eingefangen habe.

Im Sommer wäre Klövsjö ein tolles Wandergebiet, oder gut zum Kanufahren. Jetzt ist leider die falsche Zeit und ich mache mich auf die Socken. Ich möchte heute wieder ins Tal an den Storsjön, den viertgrößten See Schwedens, an dem auch Östersund liegt. Aber erst einmal führt meine Wohnmobiltour Lofoten zu ein paar entspannten Wandertagen an den See. Dann nach Östersund und dann nach Norwegen.