Rönnåslingan – ein Tag auf dem Gästrikeleden
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Rönnåslingan – ein Tag auf dem Gästrikeleden
Zwischen Ockelbo und Gävle schlängelt sich der 270 km lange Gästrikeleden, ich besuche die kleinere Runde und wandere auf dem Rönnåslingan ins schwedische Glück.
Rönnåslingan – ein Tag auf dem Gästrikeleden
Ich bin im sechsten Monat meiner Wohnmobiltour Lofoten und komme immer weiter südlich. Nach dem beeindruckenden Besuch auf den Lofoten ging’s zum Wandern nach Senja und in den Abisko Nationalpark. Dann an der Ostseeküste nach Süden, wobei ich immer wieder wunderschöne Wanderungen fand. Zuletzt ging es auf den Nipleden und einen Tag zum Pilgern auf den St. Olavsleden. Jetzt bin ich unterwegs an der Jungfrauküste und finde ein wenig im Landesinneren einen Abschnitt des Gästriksleden, der Rönnåslingan
Ein paar Infos über den Gästrikeleden
Das Gästrikeland liegt im Landesinneren der Jungfrauküste in etwa nördlich von Gävle. Es ist ein waldreiches, hügeliges Gebiet in dem früher das Meer an die Küste rauschte. Einige Flüsse und viele Seen sind hier zu finden aber nur wenige Dörfer und Straßen. Über 270 km schlängelt sich der Gästrikeleden durch diese Landschaft. Auf 31 Etappen kommen die Organisatoren und bieten viele Übernachtungshütten, kleine Wasserstellen und Pausenbänke. Nahe Ockelbo finde ich mit dem Rönnåslingan eine Runde auf dem großen Wanderweg, die ein paar schöne Punkte verbindet. Hier gibt es Infos zum Gästrikeleden
Start am Skilift der Rönnåslingan
Benannt ist die Rönnåslingan nach dem kleinen Berg Rönnåsen, auf dem eine kleine Hütte steht und von der man einen herrlichen Blick ins Vorland hat. Im Winter ist hier ein Skilift in Betrieb, jetzt im Sommer kann man hier Bogenschießen, es gibt einen Lehrpfad für Kinder mit vielen Kletter- und Spielstationen und einen rollstuhlgerechten Spazierweg zu einer kleinen Aussichtsplattform über einen ehemaligen Strandabschnitt und das Tal. Ich finde hier einen tollen und ruhigen Parkplatz für die Nacht, nichtsahnend, dass es an meinem Mittagspausenplatz einen noch schöneren „offiziellen“ Stellplatz gibt.
Einmal auf den Skiberg hinauf
Die Rönnåslingan ist gute 14 km lang, umfasst fast 300 Höhenmeter, die man vor allem auf zwei Gipfeln zu Beginn erklimmt. An den ersten mache ich mich gleich zu Beginn, denn es geht gemütlich durch den Wald immer ganz leicht hinauf. Es wandert sich wunderschön auf dem kleinen Pfad, der mal aus tollem Waldboden und dann aus steinigem Waldboden besteht. Kaum ein Stück führt über einen breiteren Weg.
Der erste Hügel – der Skiberg – ist nach einem guten Kilometer bereits überwunden und so langsam kämpft sich auch die Sonne durch den Nebel. Nach kurzem Stück in der Ebene geht es wieder ganz leicht hinab ins Tal. Auf einem gerodeten Waldstück kann ich bereits den nächsten Gipfel sehen, doch es geht noch ein Stück hinab.
Von der Hütte zum Turm
Die Rönnåslingan führt mich ins Tal hinab. Der ganze Gästrikeleden ist traumhaft gut mit orangenen Zeichen markiert und auch viele Wegweiser stehen herum. Leider sind die Wegweiser recht chaotisch und mal ist die Rönnåslingan angeschrieben und dann wieder nicht. Im Tal treffe ich auf einen Bach und eine Hütte. Mit Grillplatz und Toilette. Eigentlich ein toller Pausenplatz, aber ich bin noch keine Stunde unterwegs.
Also nehme ich nach 50 m Straße wieder den Pfad mit der orangenen Markierung und spaziere den Berg hinauf. Es geht immer leicht bergauf durch den Wald auf den einsamen Wegen, sodass Maxi und ich den Gipfel ohne große Schwierigkeiten erreichen.
Pferdeweide und Feuerturm
Hier oben wartet eine kleine Hütte, eine Bank und ein Aussichtsturm auf mich. Sonst ist ja keiner da. Also wird erst einmal eine Tomatenpause gemacht. Dabei lerne ich, dass hier einst auf dem Gipfel eine Pferdeweide war. Und der Turm daneben nicht zum Spaß gebaut wurde, sondern ein Feuerturm ist. Damit wurden die ewigen Wälder Schwedens überwacht, dass auch keine Waldbrand ausbricht. Damals war der Turm im Sommer Tag und Nacht besetzt, heute wird die Aufgabe vom Flugzeug aus übernommen. Der Turm darf auf eigene Gefahr bestiegen werden, aber schon der Anblick der dürren Gitterkonstruktion lässt Schweißperlen auf meiner Stirn erscheinen. Aber auf die erste Stufe gehe ich, schließlich will ich den Ausblick genießen.
Zum See hinab
Ich folge weiter dem Rönnåslingan, es geht jetzt über große gerodete Gebiete und dann wieder durch den Wald. In der Ferne kann ich bereits den See erkennen, der mein nächstes Ziel ist. Ganz gemütlich geht es immer weiter hinab und durch die herrliche Natur. Schneller als gedacht erreiche ich den See und direkt daneben, eine Hütte, ein Badesteg und ein Parkplatz für Wohnmobile. Ich suche mir eine Bank aus und genieße den herrlichen Blick auf den See. Es ist windstill und die Bäume spiegeln sich im See. Gemütlich machen wir Vesperpause und Maxi nimmt natürlich ein ausgiebiges Bad im See.
An die Ziegenkämme und den Gletscher
Der weitere Weg soll recht gemütlich werden, sagt meine Landkarte und so machen wir uns motiviert auf die zweite Hälfte der Tour. Der Pfad führt nun herrlich einsam durch den Wald, fast eben und schnurgerade geht es immer weiter. Einmal kurz die Straße queren, da sehe ich vor mir einige Hügel. Meine Karte sagt aber, da geht es flach weiter…. Denke ich und stehe vor einem kurzen aber mörderischen Aufstieg. Während ich noch meine Wanderkarte verfluche, schnaufe ich hinauf. Maxi ist natürlich schon oben und lacht mich aus. Dann geht der Weg im Zickzack entlang der Hügel. Und zwar immer über einen richtigen Grat – einem Ziegenkamm, wie die Übersetzung aus dem Schwedischen lautet. Hier brandete am Ende der Eiszeit das Meer an die Küste und als die Gletscher tauten, blieben Eisberge zwischen den Hügeln. Als sie tauten, bildeten sich Löcher und Grate. Naja, so mal das, was von der schwedischen Infotafel verstanden habe.
Zurück zum Parkplatz
Ich habe die kleinen Anstiege und den Zickzack-Kurs hinter mir gelassen und es geht plötzlich wieder flach weiter. Weiterhin spazieren wir zwischen Blaubeeren und blühendem Heidekraut entlang, der August ist schon herrlich in Schweden. Schneller als gedacht biegen wir nach rechts zurück in Richtung Rönnåsen ab, der Rönnåslingan Kommt langsam an sein Ende. Das ist tatsächlich nach weiteren 2 Kilometern erreicht, recht unspektakulär.
Die Berghütte auf dem Rönnåsen
Aber doch… wir wollen noch auf den kleinen Berg hinauf und einen Kaffee auf der Berghütte trinken. Also nehmen wir die kleine Straße hinauf. Zwei Autos stehen oben und ich habe ein gutes Gefühl. Das trügt! Denn die Hütte ist dauerhaft geschlossen (2022) und es gibt keinen Kaffee und keine Fika. Bedauerlich, dabei hätten wir es doch wirklich verdient. Wir bekommen aber eine andere Belohnung, denn von der (offenen) Terrasse hat man einen gewaltigen Blick ins Tal und in die Weiten der Umgebung. Und mit gewaltig meine ich auch gewaltig. Ich bilde mir ein, sogar die Ostsee zu sehen, aber es sind so viele Seen da unten….
Weiterfahrt
Letztendlich begeistert kommen Maxi und ich zurück zu Günther. Wir nehmen die nächste Ausfahrt aus dem Wald und fahren zurück ans Meer. Nächstes Ziel ist Gävle, die älteste Stadt Nordschwedens. Nach der letzten Station auf der Jungfrauküste führt die Wohnmobiltour Lofoten weiter nach Uppsala und nach Stockholm.
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