Sundsvall – ein Besuch in der Steinstadt
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Sundsvall – ein Besuch in der Steinstadt
Sundsvall ist ein Zentrum an der Ostseeküste und eine Stadt mit besonderer Geschichte. Wir besuchen die beeindruckende Steinstadt und einen Aussichtspunkt.
Sundsvall – ein Besuch in der Steinstadt
Unsere Wohnmobiltour Lofoten verläuft nun seit einigen Wochen wieder in Schweden und haben die Ostseeküste von Nord nach Süd bereist. Nach den Schären Lapplands und der Hohen Küste erreichen wir die Region Sundsvall und die Steinstadt. Zuvor hatten wir einige Tage im Hinterland des Ångermanlands verbracht. Nun wollen wie die Region um eine der wirtschaftsstärksten Städte an der Ostküste erforschen.
Die Geschichte von Sundsvall
Die Region um Sundsvall ist von jeher eine besiedelte Gegend, wie wir später noch auf dem Archäologischen Wanderpfad Nolby Högar erfahren werden. Schon in der Eisenzeit gab es hier Höfe und de Wikinger bauten Siedlungen an der Mündung der Flüsse. 1621 wurde Sundsvall nahe des Dorfes Sund auf einem unbebauten Weideland gegründet und wuchs schnnell. Zuerst lebte man vom Fischfang und erhielt einige Fischgründe von den Gävlefischern. Später wurde die Holzindustrie immer wichtiger, nirgendwo sonst hatte es so viele Sägewerke als in Sundsvall. Später wurde Sundsvall als Industriestandort, für Dienstleistungen und als Militärstandort wichtig.
Das große Feuer
Wie die meisten schwedischen Städte war auch Sundsvall aus Holzhäusern errichtet. Am 22. Juni 1888 brach ein weiteres Feuer in Sundsvall aus, das die komplette Innenstadt zerstörte. Übrigens genau am gleichen Tag brannte auch Umeå im Norden ab. Beim Wiederaufbau setzte man komplett auf Stein. Die hohen Versicherungssummen und eine große Anzahl reicher Bürger machten das möglich. Die Innenstadt wurde aus wundervollen und luxuriösen Steinhäusern erbaut, die innerhalb sechs Jahre fertig waren. Deswegen trägt Sundsvalls Innenstadt heute den Beinamen „Steinstadt“.
Parken und los
Ich überlege ja gerne im Vorfeld, was es in einer Stadt zu sehen gibt und was ich besuchen will. Allerdings gibt nicht einmal Sundsvalls Touristenseite Informationen darüber. Klar – schau die Steinstadt an, aber sonst. Also überlege ich mir eine kleine Route und fahre in die Stadt. Nah am Hafen findet sich ein großer Parkplatz, der am Sonntag sogar kostenfrei ist. Mit dem Wohnmobil muss man ein bisschen aufpassen, denn viele Parkmöglichkeiten sind Parkhäuser. Hier auf dem Parkplatz steht sogar eine Reihe an Wohnmobile und man darf hier auch über Nacht stehen.
Casino und Fußgängerzone
Ich laufe ein paar Meter an der Hauptstraße entlang und treffe auf das Casino an der linken Seite. Auch einige Bürogebäude stehen hier. Gegenüber erkennt man sofort die Steinstadt. Wunderschöne Gebäude aus dem Ende des 19. Jahrhunderts begrüßen einen in schönen Farben mit vielen schnörkeln und spannender Architektur. Ich fühle mich ein wenig an die Altstadt von Riga erinnert, die mit tollen Jugendstilbauten punktet.
Vor der Fußgängerzone stehen zwei Drachen, ähnlich wie in Östersund das Seeungeheuer, stehen hier an allen Ecken und Enden toll gestaltete Figuren, welche Drachen oder Dinosaurier darstellen sollen. Teils sind wirklich tolle Ideen dabei. Ich kenne das aus meiner Heimatstadt Ulm, da ist es der Ulmer Spatz, der in einem Wettbewerb gestaltet wurde.
Die Fußgängerzone ist noch sehr ruhig, so wie die ganze Stadt. In den tollen Gebäuden sind Läden untergebracht, kleine Cafes, Restaurants und Kleidungsläden. Heute Morgen gehen die ersten Menschen mit dem Hund spazieren, einige Touristen sind unterwegs und manche sitzen einfach in der Sonne und genießen das Wetter.
Vängavån und Storgatan
Die Fußgängerzone – die übrigens Storgatan heißt – führt zum Stora Torget, dem Matktplatz. Eigentlich fast langweilig, denn so heißt der große, zentrale Platz in fast jeder schwedischen Stadt. Haben wir das erste Mal in Karlstad gelernt. Doch zuvor treffen wir auf einen kleinen Park, den Vangavån. Um den Brunnen aus dem Jahr 1886 stehen einige Sitzbänke und viel Grün. Der Brunnen soll die aufstrebende Stadt Sundsvall mit all den Ressourcen symbolisieren. Er wurde 1888 auch beschädigt, später aber restauriert. Rund um den Platz, auf dem sich herrlich sitzen lässt, stehen vor allem Bankgebäude, Zeichen der aufstrebenden Finanzmetropole.
Stora Torget
Nur ein paar Schritte weiter stehen wir auf dem großen Marktplatz der Stadt Sundsvall. Immer wichtig, denn hier fanden die meisten Geschäfte statt. Im Zentrum steht das große Denkmal an Gustav II Adolf, der Sundsvall gegründet hat. Am Platz steht auch das Rathaus, das aber gegenüber der beeindruckenden anderen Gebäude fast verliert. Der Platz ist weit und schön, die Gebäude beeindruckend und unter der Woche findet hier immer Markt statt. Heute ist es ruhig, nur ein paar alternde Rocker machen einen Ausflug.
Zur Gustav Adolf Kirche
Ich spaziere die Storgatan weiter durch die Fußgängerzone und auch ein paar Seitenstraßen. Die Gebäude sind überall schön, werden kleiner aber nicht weniger repräsentativ. Lauter kleine Schlösser könnte man meinen. Dann stehe ich vor der großen Kirche, die als Backsteingebäude nicht so ganz zur restlichen Stadt passt. Ich spaziere einmal um die Kirche, die mich schwer an die in Umeå erinnert. Da gerade Gottesdienst ist, verzichte ich auf einen Blick ins Innere. Witzig, auch in Umeå war gerade Gottesdienst.
Am Fluss zurück
Ich überlege, wie ich wieder zurück komme und entdecke die neue Flaniermeile am Fluss zum Hafen. Links und Rechts des Flusses scheinen neue Anlagen gebaut worden zu sein, denn meine Karte kennt sie noch nicht, Heute kann man herrlich am Fluss entlangspazieren, es gibt Cafes und Bars, viele Sitzplätze und schöne Brücken. Spannend und gemütlich, wenn auch viel Stein und wenig Grün zu sehen ist. So komme ich bald am Busbahnhof vorbei und gegenüber wartet Günther das Wohnmobil.
Der Aussichtsberg Norra Berget
Ich hatte mir noch einen Tipp notiert – den Norra Berget. Im Vorfeld einer Reise speichere ich mir gefundene Tipps immer als Wegpunkte auf meiner Landkarte in der App Locus Maps. Wenn ich dann in der Region bin, leuchten mir viele Tipps schon entgegen und ich habe Ideen, was ich anschauen kann. Norra Berget ist eine Mischung aus Naturschutzgebiet, Wanderregion, Freilichtmuseum, Freizeitpark und Gastronomie. Kein Wunder, als ich hinauf fahre, ist deutlich mehr los, als in der Stadt. Menschen grillen bereits, andere spazieren, spielen, wandern. Hier oben liegt auch das Vandrerheim. Am Ende der Straße ist ein Parkplatz, von dem viele Wanderungen über den Berg starten. Oder man geht die paar Schritte zu einem herrlichen Aussichtspunkt über die Stadt. Man kann auf einen (nicht sehr stabilen) Turm steigen oder entlang der Bergkante mit tollem Blick entlangschlendern, ein frühpubertäres Pärchen macht einen romantischen Stopp auf einer der zahlreichen Bänke. Maxi und ich machen das natürlich nach.
Weiterfahrt
Es ist Mittag und ich habe das Gefühl, halb Sundsvall trifft sich hier oben. Das ist natürlich nichts für mich, also packe ich meine Sachen und fahre weiter. Ich möchte noch auf dem Wanderweg am Ljungan spazieren, einige Fischerdörfer besuchen und den spannenden archäologischen Wanderweg. Dann geht es nach Süden an die Jungfrauküste und weiter nach Gävle, Uppsala und Stockholm.
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