Der Römererlebnispfad bei Burgsalach
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Der Römererlebnispfad bei Burgsalach
Auf dem Römererlebnispfad bei Burgsalach wandern wir auf 12 Kilometer zu der Geschichte der Römer über endlose Schotterstraßen und zu furchtbaren Abschnitten.
Der Römererlebnispfad
Wir sind unterwegs auf der Wohnmobil-Tour durch das Altmühltal. In den letzten Tagen haben wir erst das Tal der Jungen Altmühl besucht, danach ging es in den bekannten Teil des wunderschönen Altmühltals. Wir besuchten das Dorf Pappenheim mit der beeindruckenden Burg und wir wanderten zu den 12 Aposteln, einer der schönsten Felsformationen des Altmühltals. Nach einem Besuch in Eichstätt wollten wir einen Abstecher in den Naturpark Altmühltal nach Burgsalach machen. Hier befinden sich einige Zeugnisse des römischen Limes und hier wollten wir den Römererlebnispfad laufen.
Morgendlicher Start am Römererlebnispfad
Es ist Ostersonntag und Maxi und ich sind schon früh auf den Beinen, die Sonne lacht und es ist ein wunderschönes Frühlingswetter. Genau das Richtige, um auf den Römer Erlebnispfad zu starten. Nach einer kurzen Anfahrt stehen wir am Parkplatz bei Burgsalach, eine große Infotafel in einer besonderen Hütte weist auf die ehemalige römische Siedlung hin, die es hier gab. Schnell den Rucksack aufgesetzt und losgelaufen, spazieren Maxi und ich schon in Richtung des ersten Highlights. Obwohl es noch früh am Morgen ist, ist doch schon so mancher unterwegs, aber es sollte danach ganz schnell ruhig werden.
Der Limesturm am Römererlebnispfad
Unser Weg führt entlang eines breiten Schotterweges in Richtung des Limesturmes, des großen Wachturms, der hier rekonstruiert wurde. Leider ist er verschlossen und durch ein Schloss gesichert und wir können nicht hineingehen. Trotzdem ist er interessant und es gibt auf dem Weg dorthin bereits mehrere Infos, Schilder und Stationen zum Kennenlernen des römischen Lebens. Hier entlang des Limes führte nicht nur eine Wachturmreihe, sondern auch eine römische Straße etwas dahinter.
Von Flippern und anderen Spielen
Der Römererlebnispfad wirbt es damit, dass er viel über die römische Geschichte so schön verpackt, dass auch Kinder viel Spaß daran haben. Und das ist tatsächlich der Fall. Alle paar hundert Meter gibt es hier am Anfang eine wunderschöne Station mit Informationen über das römische Leben. Einmal etwas für Erwachsene auf einer Infotafel präsentiert und dann meistens noch ein Spiel oder eine aktive Station für die Kinder. Die schönste Station ist sicherlich der römische Flipper, hier darf man eine Kugel durch ein römisches Dorf bzw. ein römisches Kastell kugeln und dabei Punkte sammeln. Die Stationen sind abwechslungsreich und wunderschön gemacht und sehr stabil.
Durch die Fichtenwälder
Wir haben den ersten Abschnitt geschafft und biegen nun auf dem sehr gut markierten Römer Erlebnispfad ab in den Wald. Es geht ein ganzes Stück durch die wunderschönen oder weniger wunderschönen Fichtenwälder, die hier links und rechts gepflanzt wurden. Es ist ein typischer Fichtenbaumgarten, wie er eben von Förstern gerne gelegt wird. Auf einer breiten Schotterstraße geht es mitten durch den Wald, die Sonne lacht, die Vögel zwitschern und Maxi und mir geht es relativ gut. Und gleichzeitig schwant uns, dass dieser Weg nicht sonderlich abwechslungsreich wird und dass er wenig mit einem Pfad zu tun hat. So landen wir nach einer Viertelstunde an der anderen Seite des Weges, wo wir auf die Römerstraße treffen, die hier bereits im zweiten Jahrhundert nach Christus entlangführte. Als erste Station kommt nun eine Infotafel, bei der die Geschwindigkeiten der damaligen Fortbewegungsmittel erklärt wird.
Auf der Autobahn zu den nächsten Stationen
Es geht weiter auf einer schnurgeraten Schotterstraße, nach einigen hundert Meter sehen wir ein großes Autobahnschild. Auf Römisch! Das ist extrem spannend, denn hier steht ein Schild, wie es früher einmal im heutigen Autobahnstil aufgestellt werden würde, darauf sind die Städte Rom, Augsburg, Heidenheim und andere kleinere, bekannte römische Städte verzeichnet. So müsste man sich damals fühlen, wenn man mit einem römischen Expressreiter unterwegs gewesen wäre, von einem Kastell zum nächsten. Auch diese Station ist ausgesprochen toll gemacht und begeistert mich sehr.
Der Pfad auf dem Römererlebnispfad
Und dann ist es soweit. Nach einer Kurve führt mein Wanderweg links in den Wald hinein. Und es ist tatsächlich ein Pfad. Ich bin ganz schön aus dem Häuschen, was Maxi ziemlich verwundert. Aber jetzt bin ich bereits fast fünf Kilometer unterwegs und es ist das erste Stückchen als richtiger Pfad. Ganz begeistert laufen Maxi und ich den Pfad entlang und merken nach 300 Meter, dass das der ganze Pfad war und wir landen wieder auf einer Teerstraße.
Der Burgus
Wir verlassen den Wald, wir verlassen den Pfad und wir landen auf einer Teerstraße, die uns zum Burgus führt. Der Burgus, das sind eine Menge römische Ruinen, deren genauen Sinn und Zweck bis heute nicht geklärt sind. Manche sagen es handelt sich um ein Kastell, andere wieder um ein ganz normales Wohnhaus im besonderen Stil. Und die neueste Forschung geht davon aus, dass es eine Hetberge am Römerweg war. Auf alle Fälle ist sie bestens erklärt und die römischen Ruinen sind sehr spektakulär. Wahrscheinlich das Highlight des ganzen Pfades.
Ein paar Infos über den Römererlebnispfad
Den Römererlebnispfad kann man in zwei verschiedenen Varianten laufen. Entweder die kurze Variante mit ungefähr 6 Kilometern oder die große Variante mit ungefähr 13 Kilometern. Natürlich entscheiden sich Maxi und ich für die lange Variante, denn dort können wir mehrere Stationen ablaufen und haben einen weiteren Weg. Das war ein großer Fehler!!
Blicke
In Richtung Oberhochstädt
Wir verlassen den Burgus wieder und sind zurück auf unserer Teerstraße, die sich jetzt langsam wieder in eine extrem breite Schotterstraße verwandelt. Entlang dieser Straße geht es nun immer am Waldrand entlang bis nach Oberhochstädt. Das sind 3 Kilometer fast nur gerade todlangweilige Wegstrecke auf hartem Untergrund. Da es außer ein, zwei Stationen am Wegesrand auch wirklich überhaupt nichts zu sehen gibt, ist es nicht verwunderlich, dass uns auf dem gesamten Wanderweg gerade mal eine Person begegnet. Und 4 Autos, die über diese Feldwege fahren. Ziemlich frustriert kommen wir in Oberhochstädt an. Vor allem auch deshalb, weil der letzte Kilometer wieder komplett auf Teerstraße war. Wer auch immer sich diesen Wanderweg überlegt hat, Wanderer ist er sicherlich nicht. Hätte ich geahnt, dass der restliche Weg noch schlimmer wird, wäre ich jetzt in ein Taxi gestiegen und nach Hause gefahren. So aber laufen Maxi und ich tapfer weiter.
Wenn Wandern zur Qual wird
In Oberhochstädt führt uns der Römererlebnispfad erst einmal durch die Stadt immer an der Hauptstraße entlang. Und dann eine kleinere Landstraße immer entlang in Richtung Nordosten. Hattet ich zu Beginn noch einen Gehsteig durch die Stadt, hört dieser auf und wir müssen auf der Landstraße laufen. Während uns immer wieder recht fröhliche Autofahrer an uns vorbeiziehen. Die meisten mit 100 oder schneller. Es ist ein furchtbarer Abschnitt, der insgesamt 2 Kilometer lang ist. Es geht auf dieser engen und schmalen Landstraße direkt daneben entlang. Es gibt keinen Gehsteig, es gibt keine Sicherheitsmöglichkeiten und die Autofahrer rasen wie gestört an einem vorbei. Wer auch immer diesen Wanderweg geplant hat, der eigentlich Familien mit Kindern einladen sollte, über Römer etwas zu lernen und dessen wunderschöne Römererlebnisstationen auf dem Weg auf einen warten, der hat hier meiner Meinung einen extremen Fehler gemacht. Denn dieser Abschnitt über 2 Kilometer entlang der Landstraße ist nicht nur hässlich, nicht wandelbar, sondern er ist gemeingefährlich und er ist völlig unverantwortlich hier einen Wanderweg entlang zu legen. Wir waren am Ostersonntag unterwegs und trotzdem war eine Menge Verkehr und vor allem mit unglaublich ungebremsten Autos. Ein Trauerspiel und so einen Weg darf es meiner Ansicht nach überhaupt nicht geben. Punkt.
Der Rückweg am Limes
Reichlich frustriert erreichen Maxi und ich wieder den Limes, der an einer Buschreihe und einem kleinen Hügel erkennbar ist. Der Wanderweg führt nun immer entlang des Limes entweder auf der linken oder rechten Seite bis zurück zu unserem Start. Nach dem letzten Abschnitt und den vielen langen Teerabschnitten schmerzen nicht nur meine Füße. Ich bin auch völlig frustriert über eine so schlechte Wegführung, die in meinen Augen völlig unverantwortlich ist. Trotzdem müssen wir nach Hause kommen und so laufen Maxi und ich weiter. Es ist schön, dass es hier keine Teerstraße und keine Schotterstraße mehr gibt. Stattdessen laufen wir letztendlich über einen Acker. Viel mehr kann man diese Wiese nicht nennen, es ist noch nicht einmal ein Wiesenweg. Wahrscheinlich laufen hier so wenig Leute, da diese Tour so furchtbar ist, dass sich noch nicht einmal ein Weg gebildet hat. Hier hat irgendjemand jede Menge Geld rausgeworfen für nichts und wieder nichts. Mit diesen frustrierten Gedanken erreichen wir nach fast vier Stunden wieder den Ausgangspunkt am Stadthäuschen in Burgsalach.
Mein Fazit des Römer Erlebnispfades
Der Römer Erlebnispfad hält nicht viel, was er verspricht. Er ist zu keiner Zeit ein Pfad. Auf der gesamten Strecke gibt es 300 Meter Pfad. Sonst gibt es Teerstraßen, es gibt Schotterstraßen, es gibt Ackerwege, naja nur Acker, und es gibt ein zwei Kilometer langes Stück direkt an der Hauptstraße, nein AUF der Landstraße. Was der Weg hält, sind die Römererlebnisse. Denn es gibt jede Menge Stationen entlang der Strecke, die wirklich ausgesprochen toll, einfallsreich und gut gestaltet sind. Mit Kindern wirklich klasse zum Kennenlernen der Römer und zum Lernen, was und wie das Leben im Römischen Reich funktioniert hat.
Mein Tipp:
Man sollte die kleine Runde von 5 Kilometer mit dem Fahrrad, dem Roller oder auch dem Kettcar absolvieren. Man kann mit einem kleinen Abstecher noch den Burgus mitnehmen und dann hat man alle schönen Stationen auf großen Schotterstraßen kennengelernt, die aber nicht so ins Gewicht fallen, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist. Von der großen Runde kann ich nur abraten. Der Abschnitt entlang der Straße ist einfach nur dilettantisch und unglaublich schlecht gelöst. Die Wege dorthin sind alles andere wie spektakulär. Sie sind im Gegenteil totlangweilig, miserabel gelegt und ohne jeglichen Empathie für Wanderer zugerichtet. Wer auch immer hier Geld verbrannt hat, er hat das wirklich gut gemacht.
Weiterfahrt auf meiner Wohnmobil-Tour Altmühltal
Reichlich frustriert kommen Maxi und ich wieder im Wohnmobil an. Zum Glück wird unsere Wohnmobil-Tour durch das Altmühltal noch weiter gehen. Als nächstes besuchen wir noch einmal Eichstätt und dann geht es weiter immer entlang der Altmühl zu wunderschönen Wanderungen, zu tollen Burgen und natürlich dann in Richtung Kelheim. Ich freue mich auf eine weitere Woche auf der Wohnmobiltour durch das Altmühltal.
Galerie
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Die Tour auf Komoot
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Zur Wohnmobiltour Altmühltal
von der Quelle bis zur Mündung
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Destination
Departure
Burgsalach