Die Nordpfade – unser Überblick
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Die Nordpfade – unser Überblick
Maxi und ich besuchten 10 der 24 Nordpfade, wanderten durch Moore, Heide, Wäldern und entlang von Seen und Flüssen. Hier unser Fazit
Die Nordpfade – unser Überblick
Maxi und ich waren zwei Wochen im Elbe-Weser-Dreieck auf der Spur der Nordpfade. Insgesamt gibt es 24 der wunderbaren Wanderwege, die durch den Landkreis Rothenburg-Wümme führen. Wir wanderten durch herrliche Moorgebiete, durch Wälder, wir wanderten über weite Landschaften, über breite und manchmal auch über schmale Wege, vorbei an Grabhügeln, an Zeugnissen aus der Steinzeit, aber vor allem an ganz, ganz viel Natur. Und überall waren wir alleine unterwegs. Hier unser Fazit:
Die Nordpfade, ein Name der Verwirrung schafft
Wer zum ersten Mal so weit im Norden einen Wanderweg besucht und das Wort Nordpfade hört, der macht sich wahrscheinlich falsche Hoffnungen. Nein, hier im Norden gibt es eigentlich keine Pfade, es gibt nur breitere Forstwege. Die Pfade, die wir im Süden oder im Mitteldeutschland oft haben, die gibt es hier einfach nicht. Denn dafür ist weder der Untergrund geschaffen, noch ist es so einfach, einen Wanderpfad anzulegen, wie vielleicht bei uns in Süddeutschland, wo der Untergrund viel steiniger und fester ist. Daher wussten wir schon, dass wir nicht auf Pfade hoffen dürfen, sondern eher auf schöne Wege. Und das ist hier tatsächlich auch der Fall. Der größte Teil der Nordpfade verläuft über naturnahe oder weniger naturnahe Forstwege, über schottere Wege oder über Wiesenwege. Zwischendurch gibt es hin und wieder mal einen kleinen Asphaltabschnitt, aber das kann man positiv bestätigen, es wurde versucht, darauf wenn möglich zu verzichten. Trotzdem muss man sagen, der Großteil der Wanderungen verläuft über breitere Wanderwege. Das ganz große Wanderpfad-Idyll ist das Nordpfadegebiet einfach nicht.
Die 24 Nordpfade, Abwechslung pur
Insgesamt gibt es im Landkreis Rotenburg an der Wümme 24 verschiedene Nordpfade. Angefangen von einem 5 Kilometer langen Nordpfad Wolfsgrund, der komplett auf Teer und damit Rollstuhl tauglich verläuft, bis hin zu Nordpfaden mit über 30 Kilometer Länge, die für den sportlichen und ambitionierten Wanderer genau das Richtige sind. Die meisten Nordpfade sind dagegen Wanderwege zwischen 10 und 15 Kilometer lang, die durch herrliche, ruhige und einsame Landschaften führen. Es gibt Nordpfade wie Dör’t Moor oder Huvenhoopsmoor, die durch oder entlang der wunderschönen Moore führen. Es gibt eine ganze Reihe an Nordpfaden, die an der Oste zu verlaufen, wie zum Beispiel der Nordpfad Ostetal oder der Nordpfad Kuhbach-Oste oder in der Wümmeniederung wie der Rotenburger Wasserreich. Es gibt aber auch Nordpfade mit geschichtlichem Hintergrund wie der Nordpfad Kempowski’s Idylle oder der Nordpfad Zwei Mühlen und dann gibt es wiederum Nordpfade, die einfach nur gerade durch den Wald führen, wie beispielsweise der Nordpfad Hinzel. Man kann dabei sagen, dass die Nordpfade entlang der Flüsse oder Moore weitaus spektakulärer sind, wie die anderen Wanderwege, denn die großen Highlights gibt es selten auf diesen Touren. Letztendlich findet aber jeder das, was er hier sucht, so hoffe ich zumindest.
Die Minuspunkte der Nordpfade
Nachdem ich 10 von 24 Nordpfaden besucht habe, glaube ich, kann ich ein kleines Urteil über die Nordpfade fällen. Negativ ist mir natürlich aufgefallen, dass es sich bei den Nordpfaden überhaupt nicht um Pfade handelt, sondern um meistens breite Forstwege. Doch Pfade zu finden ist in dieser Region nicht so einfach! Die Nordpfade waren bei meinem Besuch sehr feucht und matschig. Das hatte natürlich etwas damit zu tun, dass es in dieser Zeit heftige Regenfälle und Überschwemmungen in Norddeutschland gab. Allerdings haben mir einige andere Menschen bestätigt, dass die Nordpfade auch zu den meisten anderen Jahreszeiten ordentlich matschig und feucht sind. Hier könnte natürlich auch noch ein bisschen verbessert werden.
Die Nordpfade umfassen wenig Highlights, das heißt, auf vielen Nordpfaden gibt es einfach die herrliche Natur zu bestaunen, es geht relativ nur gerade, aber es gibt unterwegs wenig kleine oder größere Highlights zu bestaunen. Das macht es auf Dauer etwas langweilig, wenn man große Highlights benötigt.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die fehlenden Parkplätze: Viele Nordpfade haben nur sehr kleine oder auch Parkplätze, die bei irgendwelchen Restaurants, Hotels oder Bauernhöfen angemietet worden sind, könnte man so nennen. Das sind meist irgendwelche Wiesenflächen, auf denen man parken dürfte, wenn man gerade im Winter davon wieder loskommt. Hier wäre es schön, wenn man sein Auto auch auf einen wirklichen Parkplatz stellen könnte.
Die großen Vorteile der Nordpfade.
Nach zwei Wochen unterwegs im Elbe-Weser-Dreieck bin ich von den Nordpfaden ziemlich begeistert. Ja, es gibt einige negative Dinge zu sagen, die mir nicht so ganz gefallen haben, aber insgesamt fand ich es doch eine sehr schöne Zeit und die Wanderungen haben mir gerade jetzt im Winter sehr gut gefallen. Positiv ist die gute Ausschilderung, denn alle Wanderwege sind mit vielen Wegweisern markiert und auch mit einer ganzen Reihe an kleinen Wegzeichen, die immer wieder an den neuralgischen Punkten zu finden sind. Man muss aber aufpassen, gerade die Wegzeichen sind sehr geizig verteilt worden. Wenn einmal ein Wegzeichen verschwunden ist, dann gibt es selten ein zweites zu sehen. Man braucht also doch die Wanderkarte: Tipp: Man kann im Touristenbüro Rotenburg ein Heft zu den Nordpfaden bestellen oder abholen, in dem Wanderkarten enthalten sind. Toll auch, es gibt viele Bänkchen auf den Touren, man kann sozusagen, es gibt unglaublich viele Bänkchen auf den Touren. Alle paar hundert Meter steht irgendwo eine wunderschöne Bank zum Ausruhen, das ist richtig toll.
Wohnmobile
Für Wohnmobilfahrer gibt es ebenfalls ganz ganz viele Wohnmobilstellplätze in der Umgebung. Die meisten Wanderparkplätze der Nordpfade (ja es gibt gar nicht so viele) sind für die Übernachtung verboten. Aber in der Umgebung gibt es eigentlich immer irgendwo einen Übernachtungsparkplatz zu finden. Diese sind aber vor allem für autarke Wohnmobile geeignet, denn die wenigsten davon verfügen über Strom oder Wasser.
Hundefreundlich
Besonders toll hat Maxi gefallen, dass die Nordpfades sehr hundefreundlich sind. In Niedersachsen gibt es eine grundsätzliche Leinenpflicht im Frühling, zwischen April und Juli, ansonsten dürfen Hunde außerhalb der Naturschutzgebiete frei laufen. Da die meisten Nordpfade nicht durch Naturschutzgebiete verlaufen, darf also Maxi vor sich hinspringen, was auch für mich kein Problem ist, denn die Wege sind oft sehr gut einsichtig und man sieht schon über eine große Entfernung, ob andere Menschen oder andere Hunde entgegenkommen. Wichtig aber, die meisten Nordpfade verlaufen an Waldrändern und deswegen trifft man immer wieder andere Tiere. Wir haben ganz viele Rehe und anderes Rotwild gesehen, Kraniche Reiher und andere Vögel, auch eine ganze Reihe an Fasane, sodass man seinen Hund recht gut unter Kontrolle haben muss, wenn er frei laufen darf.
Verbesserungsvorschläge für die Nordpfade
Ich weiß zwar nicht, ob jemals mein Bericht von jemandem offiziell gelesen wird (wobei ich inzwischen weiß, das „nordwärts-Team“ ist auf Zack!) , aber trotzdem möchte ich den einen oder anderen Vorschlag machen, wie man die Nordpfade noch verbessern könnte. Ein Vorschlag wäre es, ein bisschen mehr Wegzeichen zu verteilen, nicht nur an den ganz wichtigen neuralgischen Stellen. Dadurch kann man als Wanderer darauf verzichten, in der Hosentasche nach dem Handy mit der Wanderkarte zu suchen. Es ist deutlich entspannter zu laufen und man muss nicht immer nach dem Weg suchen. Beispielsweise auf dem Donauwaldwanderweg gab es eine unglaublich dichte Anzahl an Wegweisern, was unglaublich schön und entspannt war. Was mir absolut gefehlt hat, war die eine oder andere Schutzhütte auf der Strecke. Das gab es eigentlich nur beim Nordpfad Dört Moor. Eigentlich gibt es hier im Norden immer wieder Schietwetter, es regnet, aber vor allem windet es auch sehr stark, sodass man nicht immer eine geschützte Stelle findet zum Pause machen. Eine Schutzhütte, in der man sie hineinsetzen kann, vom Regen und Wind geschützt ist, ist da einfach Gold wert. Sowas gibt es auf den wenigsten der Nordpfade.
Highlights
Was mir ebenfalls gefehlt hat, war das eine oder andere Highlight. Bei vielen Wanderwegen, bei vielen Nordpfaden geht es schnurgerade durch den Wald oder über die Wiesen und es gibt unterwegs die Natur zu genießen und sonst eigentlich nichts. Zwischendurch könnte es doch die eine oder andere Infotafel geben, denn selbst bei Steingräbern oder anderen Highlights, die man auf dem Weg fand, gab es ganz selten eine Information zum Lesen. Es könnte auch mal einen kleinen Spielplatz geben, eine ganz besondere Bank zum Hinsetzen oder oder oder, das eine oder andere Highlight wäre einfach noch schön.
Das Nordpfade-Team und Info-Material
Schon bei der Vorbereitung auf meinen Urlaub auf den Nordpfaden habe ich bemerkt, dass hinter den Nordpfaden ein tolles und aktives Team steckt. Jeder Nordpfad wird von einem „Paten“ betreut, koordiniert und organisiert von der Touristen-Information in Rotenburg (Wümme). Es gibt umfangreiches Infomaterial, wie ein Heft der 24 Nordpfade mit Karten und Informationen. Regelmäßig wird das Magazin „nordwärts“ rausgegeben mit tollen Bildern und Berichten.
Besonders toll für Maxi und mich: Nachdem die ersten beiden Berichte von den Nordpfaden veröffentlicht waren, kam „unaufgefordert“ ein Gruß vom Nordpfade-Team mit Infomaterial, Leckerlies und einigen persönlichen Zeilen! TOLL!
Mein Fazit zu den Nordpfaden.
Zwei Wochen waren wir im Elbe-Weser-Dreieck unterwegs und ich bin letztendlich trotz einer Kritikpunkte ein großer Freund der Nordpfade geworden. Es sind herrliche Wanderungen und im Gegensatz zum Süden hat man hier immer wieder einen fantastischen Blick über die weiten Felder, über die Wiesen und über die ganze Region. Manchmal sind die Strecken etwas langweilig, aber dafür kann man sich den Kopf durchpusten lassen, man kann den gedankenfreien Lauf geben und man kann einfach nur genießen. Für sportliche Wanderer, die Höhenmeter machen wollen, die sich anstrengen wollen, sind die Nordpfade sicherlich nicht geeignet. Auch für Wanderer, die von einem Highlight zum nächsten stürmen wollen, sind die Nordpfade eher nichts. Aber für Wanderer, die genießen können, die die Zeit unterwegs genießen, die die Natur, die herrliche Luft und die Landschaft auf sich einwirken lassen, sind die Nordpfade genau richtig. Toll sind die Nordpfade auch für Familien, denn die Strecken sind nicht allzu anspruchsvoll und man hat immer breite Wege, sodass man gut nebeneinander laufen kann. Es eignet sich also auch für kleine Gruppen.
Kleiner Tipp
Bei den Nordpfaden, die entlang der Flüsse oder auch durch das Moor führen, muss man auf den Wetterbericht achten. Insgesamt lohnt es sich tatsächlich, auf Facebook immer wieder nach den Nordpfaden zu suchen, denn dort werden aktuelle Informationen über die Wege und die Wegbeschaffenheit gepostet. Das hat mir geholfen, meine Planungen für meine Besuche zu optimieren. Insgesamt bin ich sehr begeistert von den Nordpfaden und sage den Machern der Nordpfade ein ganz dickes Dankeschön für viele wunderschöne Touren und einen tollen Urlaub hier im Norden im Elbe-Weser-Dreieck.
Galerie
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