Das Wetter im Baltikum & Wetterapps

Im Sommer kann man das Baltikum besonders gut genießen, es ist warm, selten heiß und meist trocken. Bevor ich im August 2021 ins Baltikum reiste, gab es eine lange und heiße Trockenphase von vier Wochen. Waldbrandgefahr und Hitzerekorde waren die Folge. Im August normalisierte sich das Wetter wieder. Temperaturen um 25 Grad, viel Sonne und leichter Wind waren normal. Immer mal wieder regnete es auch ordentlich, aber selten länger wie ein halber Tag.

Toll sind im Sommer die langen Tage. Die Sonne geht um 5 auf und um 22 Uhr versinkt sie oft farbenfroh im Osten. Angenehm ist es auch, dass die Nächte selten heiß sind – es kühlt am Abend schnell ab und man kann gut schlafen.

Allerdings herrscht im Sommer Mückenalarm an allen Ecken. Vor allem in Seenähe (und die gibt’s eigentlich überall) summt es Tag und Nacht. Wer wie ich das Mückenspray immer vergisst, wird gerne mal gestochen. Auch Zecken hüpfen so einige herum, allerdings auch nicht mehr als bei uns ins Deutschland.

Früh im Spätsommer beginnen sich die Blätter im Baltikum zu färben. Schon Anfang September entdeckte ich die ersten bunten Bäume und spätestens Mitte des Monats leuchteten die Wälder in allen Farben. Vor allem als ich auf Saaremaa war, erstrahlten die Wälder bunt und traumhaft. Aber auch noch etwas später im Gauja Nationalpark. Das Wetter wird spürbar kühler aber immer noch angenehm. Während meines Aufenthalts war es bis Ende September um die 15 Grad und fast im ganzen Oktober um die 10 Grad. Man merkt einfach die ausgleichende Wirkung des Meeres. Insgesamt fand ich den Herbst traumhaft schön.

Ab November wird es winterlich, denn die letzten Blätter sind gefallen. Die Temperaturen sinken deutlich. Aber erst im Dezember wird es richtig frostig. Dann fällt auch bald der erste Schnee und im Januar und Februar wird es richtig winterlich. Nur rund um Saaremaa bleibt die Ostsee offen, sonst ist sie zumeist zugefroren. Auf den Seen kann man Schlittschuh laufen und so manche Insel ist jetzt über das Eis erreichbar. Auch in Tallinn ist die Ostsee zugefroren. Der Winter ist oft bitterkalt, wer jetzt mit dem Wohnmobil unterwegs ist, braucht eine gute Heizung, viel Gas und gute Reifen.

Kommt erst spät, richtiges Tauwetter stellt sich erst im April ein. Dann werden die Temperaturen langsam wärmer und das Eis zieht sich zurück. Im April und Mai gibt es in Teilen Estlands noch die fünfte Jahreszeit. Denn der schmelzende Schnee setzt so viel Wasser frei, dass ganze Landstriche überflutet werden. Für zwei Wochen steht das Wasser fast 2 m hoch und die Häuser – die auf Stelzen gebaut wurden – sind nur über das Boot zu erreichen. Richtig warm wird es erst Ende Mai.

Auf meiner langen Wohnmobiltour durch das Baltikum habe ich bemerkt, dass es keinen guten Wetterbericht für das Land gibt. Die Vorhersage stimmt allerhöchstens 24 Stunden und dann wird es unsicher. Oft stimmt nicht mal das. Zu schnell wechseln die Winde, kommen Wolken vom Meer oder warme Luft aus Süden. Die deutschen Wetterapps sind mit dem baltischen Wetter hoffnungslos überfordert, also mussten andere her:

Der norwegische Wetterdienst ist noch die beste der Apps und bietet eine einigermaßen stimmige Vorhersage für das Baltikum. Sie bietet wenige Funktionen, ist aber kostenlos.

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Die litauische Wetterapp bietet eine ganz brauchbare Wettervorhersage für Litauen. Vor allem sind wirklich alle Orte Litauens verzeichnet und die App erkennt den Ort automatisch. Außerhalb Litauens ist die App übrigens nicht zu brauchen. Leider gibt es keine Übersetzung auf Deutsch oder Englisch, man muss mit den Bildchen zurecht kommen. Dafür bekommt man einen ganz brauchbaren Wetterbericht.

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Mit Abstand die zuverlässigsten Wettervorhersagen für Estland macht der estnische Wetterdienst. Sowohl die Temperaturen als auch die Regenvorhersage hat ziemlich gut gestimmt. Leider gibt es keine App, man muss auf die Website schauen. Spannend – auch eine Vergleichstabelle dreier Wetterdienste wird hier angezeigt und man sieht, wie unterschiedlich die Vorhersagen sind.