Das Grønsvik Küstenfort direkt an der KV17
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Das Grønsvik Küstenfort direkt an der KV17
Am Polarkreis passiert man das Grønsvik Küstenfort der Wehrmacht aus dem 2. Weltkrieg. Gedenkstätte, Museum, Pausenplatz und Aussicht.
Das Grønsvik Küstenfort direkt an der KV17
Wir sind im Norden von Helgeland angekommen, gestern waren wir noch in Mo i Rana und zuvor auf Herøy und auf dem Torghattan. Jetzt führt uns die Wohnmobiltour Lofoten immer näher an den Polarkreis heran. Direkt an der Straße informiert ein Schild auf eine Sehenswürdigkeit – das Museum und die ehemaligen Anlagen der Grønsvik Küstenstellung aus dem zweiten Weltkrieg.
Die Grønsvik Küstenstellung
1940 besetzte die Wehrmacht Norwegen, angeblich um einen Einmarsch der Briten zuvorzukommen. Ziel war es die Nachschubwege wichtiger Ressourcen vor allem in Schweden aber auch in Norwegen zu sichern. 1942 begann man mit dem Bau einer ganzen Anzahl an Abwehrstellungen entlang der Küste, da die Angst wuchs, eine Invasion könnte hier stattfinden. Der Atlantikwall wurde hauptsächlich von Kriegsgefangenen erledigt, die dabei auch zuhauf umkamen.
In Grønsvik entstand 1942 eine solche Anlage. Ca. 100 Gefangene aus Polen und der Sowjetunion mussten Gräben ausheben, Hütten und Stollen bauen. Auf die Spitze kam ein großes Artilleriegeschütz.
Das Küstenfort heute
Das erste, was auffällt, ist das moderne und chic aussehende Helgelandmuseum, das eigentlich nur eine Zweigstelle des „richtigen“ Museums ist. In ihm findet man nicht nur eine Touristinfo und ein Cafe, sondern auch einige Ausstellungen zur Zeit des zweiten Weltkriegs und dem damit verbundenen Schicksal Norwegens und seiner Einwohner. Leider ist das Museum wirklich nur in der Hochsaison geöffnet. Schade.
Außerhalb der Saison wird das Gelände als Rastplatz genutzt, einige Tische und Bänke laden zu einer Pause ein.
Der Spazierweg zum Strand
Eine Lehrpfad ist am Museum eingerichtet und auf einer Karte am Start aufgezeichnet. Maxi und ich spazieren los. Ein gemütlicher Weg führt durch ein Wäldchen nach unten. Nebenan ein Flüsslein, da und dort verschwimmen die Grenzen zwischen Wasser und Weg. Nach wenigen Metern erreichen wir einen Tisch mit Bank oberhalb einer Bucht. Ein Wasserfall plätschert hinab und wir blicken auf einen kleinen Sandstrand mit großer Liegewiese. Ein Traumplatz im Sommer.
Der Wanderweg
Hinter dem Strand führt der Wanderweg an der Küste entlang mit herrlichem Blick auf die Berge. Doch, die Brücke vor mir ist nicht mehr funktionstüchtig und auch der Wanderweg, den ich vor mir sehe, erinnert eher an ein Lehrschwimmbecken als an Wandern. Auch die Infotafeln sind alle bis auf eine nicht mehr vorhanden. Ich kehre um, im Sommer würde ich es aber probieren.
Einmal durch die Küstenfestung
Zurück am Helgelandmuseum führt die eigentliche Besichtigung der Festung auf einem breiten Weg den Berg hinauf. Der Rundweg ist das ganze Jahr begehbar – außer natürlich es liegen die bekannten Schneemengen. Ein Schlagbaum und das zugehörige Wartehäuschen sind die erste Station. Die Ruinen eines Stalls stehen rechts und links das „Musikhaus“. Laut Infotafeln hatten die Angehörigen der Wehrmacht nichts anderes zu tun, als zusammenzusitzen und zu singen. Wie damals wohl die Preise für Alkohol in Norwegen waren…
Die Kanone
Zwei Gebäude stehen am Weg, sie wurden vom Museum wieder aufgebaut. Im Sommer sind sie wohl zu besichtigen, jetzt ist geschlossen. Ein Stollen führt in den Fels, aber nach 10 m ist Schluss. Die letzte Hütte steht oben auf dem Felsen, davor eine gewaltige Stafette für eine Kanone. Und man hat einen gewaltigen Blick über den Fjord. Es ist wirklich wunderschön hier, da ändert auch das miserable Norweger Frühlingswetter nichts.
Fazit
Man kann noch ein wenig auf dem Berg herumkriechen und irgendwo soll auch ein kleines Mahnmal für die 7 gestorbenen Gefangenen stehen. Doch der Weg ist weder richtig ausgezeichnet, noch weisen Infotafeln auf das Geschehene hin. Eine Gedenkstätte ist das mal nicht. Vielleicht ist im Sommer mehr zu sehen oder im Museum ist etwas ausgestellt, insgesamt bin ich aber eher enttäuscht und denke an die liebevoll gestalteten Gedenkstätten im Baltikum. Das war eine andere Kategorie. Egal ob das kleine Birzai oder das gewaltige Kaunas.
Weiterfahrt.
Ich habe noch eine Wanderung in Helgeland vor und möchte zu einer Höhle spazieren. Dann wartet die Fähre, die mich über den Polarkreis bringt. Weiter geht die Fahrt dann in Salten, wo ich nicht nur zu einem Thai-Haus spaziere, sondern auch den Saltstraumen und schließlich Bodo erreiche.
GPS-Koordinaten:
Koordinaten: 66.350106, 13.001761
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