Kalmthout – Durch Belgiens größte Heide
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Kalmthout – Durch Belgiens größte Heide
Nördlich von Antwerpen liegt Kalmthout und dort liegt Kalmthoutse Heide – Belgiens größte Heide, wunderbares Wandergebiet und ganz besonderes Naturspektakel
Kalmthout – Durch Belgiens größte Heide
Maxi und ich sind auf unserer Wohnmobiltour Flandern im Nordwesten des Landes angekommen. Zuvor hatten wir die Kolonie Wortel und einen fantastischen Wanderweg besucht, hatten mit dem Trappistenkloster Untermalle und Averbode gleich zwei Abteien besucht und wanderten durch Belgiens einzigen Nationalpark – Hoge Kempen. Jetzt sind wir ganz nahe der Grenze zur Niederlande und stehen an den Toren zur größten Heidelandschaft Belgiens.
Wohnmobilstellplatz und Parkplatz
Als ich am frühen Nachmittag den großen Parkplatz erreiche, falle ich fast vom Glauben ab. Der Parkplatz ist gerammelt voll, am Straßenrand stapeln sich die Autos und es herrscht ein Betrieb wie auf dem Oktoberfest. Ich stelle mich für einen gemütlichen Nachmittag auf den nahen Parkplatz am Bahnhof (den ich morgen gleich für meinen Besuch in Antwerpen nutzen werde) und als ich am Abend wieder zurückkomme, hat sich der Parkplatz schon ordentlich geleert.
Am Rande ist ein Wohnmobilstellplatz mit 4-8 Plätzen. 4 Steckdosen und ein Wasseranschluss (nicht im Winter) gibt es hier auch. Die Stellplätze sind so weit am Rande, dass man die große Straße und den Betrieb des Restaurants kaum mitbekommt. Perfekt für eine ruhige Nacht. Vorne auf dem Parkplatz gibt es auch offenes WLAN.
Die Kalmthoutser Heide
Heute ist die Heide eines der ältesten Naturschutzgebiete Belgiens (was nichts heißt – sorry) und erstreckt sich auf einer großen Fläche zwischen den Niederlanden und Belgien. Große Teile sind intensiver geschützt und gegen das Verwachsen muss der Mensch immer wieder eingreifen. Die Flächen sind flach, weitläufig mit Heidekraut bewachsen und da und dort von Kiefernwald. Einige Seen und Moorlandschaft, die mich ungeheuer an die Moore in Lettland und Estland erinnern, runden das Bild ab. Vor allem im August und September, wenn die Heide in sanften Violett erstrahlt ist die Heide ein Traum!
Start am Infozentrum
Direkt am Parkplatz gibt es ein Infozentrum. Aktuell (2022/23) wird dieses neu gebaut und es gibt nur einen kleinen Container, wo man wichtige Fragen beantwortet bekommt. Einige Infotafeln drumrumkam erklären die Regeln des Naturschutzgebietes und einige Routen.
Ich überquere die Straße und da es noch sehr früh ist, bin ich allein in der Heide. Ein breiter Weg führt hinein, dem man erst einmal folgen darf. Bald beschließe ich, auf den GR5 abzubiegen, der auf kleineren Pfaden in die Heide führt.
Auf dem GR5 durch die Kalmthoutser Heide
Ich habe einen herrlichen Wanderweg gewählt, der mich auf einem kleinen Pfad immer tiefer in die Heide führt. Erst schlängelt er sich durch den Kiefernwald, dann öffnet sicher Blick und ich stehe vor der schier endlosen Heide. Ein paar Seen liegen in diesem Teil der Heide und ich habe das Gefühl, eher durch ein Moor als durch Heide zu laufen. Doch der Boden ist sandig, wie man sich die Sahara vorstellt und ich spaziere weiter. Einzelne Bäume stehen in der Landschaft herum vom starken Wind gezeichnet und gekrümmt.
Am Rande der „Strengen Zone“
Ich werde von einigen Joggern überholt und stehe plötzlich vor einem Zaun. Am Eingangstor der Hinweis – ab hier für Hunde verboten. Ich lerne schnell – der größte Teil der Heide von Kalmthout ist für Hunde verboten. Die Wanderung zum einsamsten Teil der Heide und zu einem sehenswerten endlosen Tal finden leider nicht mit Maxi statt. Also spazieren wir entlang des Zaunes auf einem breiten und versandeten Weg, über den die Dienstfahrzeuge ins Naturschutzgebiet fahren.
Der Aussichtsturm
Ich treffe auf weitere Eingänge in den „strengen“ Teil des Naturschutzgebietes. Überall sind Hunde verboten. Wäre schön gewesen, wenn das am Eingang in den Karten klar ersichtlich gewesen wäre oder in den Beschreibungen des Internets. So wandern wir eben direkt auf den großen Aussichtsturm zu, der in der Heide steht. Er ist nicht nur für reibungslosen Handyempfang in der Heide verantwortlich, er wird auch als Brandschutzturm genutzt. Hauptsächlich natürlich aber für Touristen, die gerne ein Blick in die Heide wagen wollen. Warum auch hier wieder keine Hunde erlaubt sind – ich weiß es nicht.
Kleine Pfade Kalmthout
Maxi und ich haben gleich unterm Turm einen Weg zurück gefunden, der klein ist und auf dem niemand läuft. Der Pfad führt wieder in Schlangenlinien durch die Heide, vorbei an Sanddünen und kleinen Bänkchen. Wir erreichen den großen Pfad und schon sind wir wieder am Eingang. Ein Blick auf die Karte zeigt, wie groß das streng geschützte Gebiet der Heide ist. Dass ich den Hund nicht mitnehmen darf, lese ich nicht einmal jetzt heraus.
Weiterfahrt
Wir sind weitaus schneller wieder zurück als gedacht. Ich nutze die Zeit und nehme den Zug nach Antwerpen. Dank eines Angebotes der Bahn über die Feiertage fahre ich für 5 € nach Antwerpen und zurück. Super. Danach geht es auf die Autobahn in Richtung Brügge und dann auch weiter an die Nordsee zu einer wunderschönen Dünenwanderung. Anschließend geht es immer am Meer entlang. Tolle Aussichten für meine Wohnmobiltour Flandern.
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Galerie
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Karte der Tour
Der blaue Weg war die geplante Rundwanderung, der rosa Bereich ist die „verbotene Zone“, in denen Hunde nicht erlaubt sind. Die GPX zur Tour findest du nebenan.
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Die GPX ist aus technischen Gründen als ZIP gepackt.
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