Ein Spaziergang ins mittelalterliche Brügge
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Ein Spaziergang ins mittelalterliche Brügge
Die wunderschöne Altstadt von Brügge fasziniert mit zahllosen Brücken, Kanälen, lieblichen Häusern und beeindruckenden Plätzen und gehört zum UNESCO Welterbe.
Ein Spaziergang ins mittelalterliche Brügge
Wir sind unterwegs auf unserer Wohnmobiltour Flandern, die uns einmal durch den nördlichen Teil Belgiens führt. Wir waren im Hoge Kempen Nationalpark, besuchten das Schloss Alden Biesen und wanderten an der Kolonie Wortel, die genauso wie die Altstadt von Brügge zum UNESCO Welterbe gehört. Nach einem Besuch in der beeindruckenden Stadt Antwerpen stehen wir nun auch vor den Toren der Stadt Brügge.
Tipps und Tricks für deinen Besuch in Brügge
Wo ist der Wohnmobilstellplatz in Brügge, gibt es geheime Stellplätze, wo parke ich, wo kann ich gut essen und wann habe ich die Stadt für mich alleine. Diese und viele andere Tipps und Tricks findest du auf einer Extra-Seite über die Stadt Brügge.
Start in die Stadt
Egal ob mit dem Zug, dem Wohnmobil oder dem Auto – die meisten Besuche in Brügge starten rund um den Bahnhof. Von hier geht es auf verschiedenen Wege über den Kanal und wir starten unsere Stadtbesichtigung am Minnewater. Der Sage nach lebt in diesem kleinen Gewässer eine Mehrjungsfrau, die sich aber nur bei Dunkelheit und wenn sie sich sehr alleine fühlt, zeigt. Am Ufer liegt der Minnewaterpark mit dem Kasteel de la Faille oder einfach Minnewater-Schloss, denn so sieht es auch aus.
Kleine Geschichte der Stadt Brügge
Brügges heutige Schönheit ist ein Ergebnis der Geschichte, denn im Mittelalter war Brügge Mitglied der flämischen Hanse und eine der reichsten Handelsstädte weltweit. Der Hafen zur Nordsee eröffnete den unglaublichen Reichtum und die Stadt wuchs zu einer der größten Städte Europas. Prächtige Bauten entstanden, sowohl als Wohnhäuser wie auch als Residenzen der Mächtigen. Doch der Hafen verlandete und Brügge sank in einen Dornröschenschlaf, während Antwerpen in neuem Reichtum erblühte. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Schönheit wiederentdeckt und über Jahrzehnte wurden die verfallenen Gebäude renoviert. Heute erstrahlt die Stadt in ihrer ganzen mittelalterlichen Pracht und wird von fünf Millionen Touristen jährlich besucht.
Der Beginenhof
Wir spazieren am kleinen Kanal entlang und die ersten Blicke auf liebliche Brücken, kleine Backsteinhäuser und romantische Ecken eröffnet sich. Ich muss erst einmal stehen bleiben und staunen. Brügge ist so schön, wie man immer liest. Mein erster Weg führt in den Beginenhof von Brügge. Hier lebten, abgeschottet von der restlichen Stadt, allein lebende Frauen, die zwar wie Nonnen lebten, aber keinem Orden angehörten. Heute gehören diese Beginenhöfe nicht nur zum UNESCO Welterbe, sondern auch zu zu den ruhigsten und entspanntesten Orten der Stadt. Hier wird auch um Ruhe gebeten!
Am Halven Maan vorbei zur Bonifaziusbrücke
Wir spazieren durch die Gassen von Brügge und kommen an einem kleinen Platz vorbei. Fast unscheinbar steht hier der Halve Maan, die letzte Brauerei von einst über 50 der Stadt. Hier kann man leckeres Bier probieren oder gleich den Abend bei einem guten Essen ausklingen lassen. Aber unbedingt reservieren. (übrigens hat mir das Trappistenbier von Untermalle noch deutlich besser geschmeckt). Mal links, mal rechts spazieren wir hinter der Liebfrauenkirche vorbei und erreichen die Bonifaziusbrücke. Die kleine Brücke mit Blick auf die mächtige Kirche ist eines der absoluten Fotospots der Stadt. Tagsüber steht man hier Schlange, morgens hat man die Chance auf ein freies Foto.
Am Rondvaart vorbei zur Burg
Wir passieren den kleinen Platz mit den vier apokalyptischen Reitern und kommen auf eine Straße. Hier ist leider ordentlich Verkehr, doch es geht am Dijver-Kanal entlang zum Rondvaart, ein weiterer fantastischer Fotospot. Entlang des Kanals unbedingt umsehen, denn im Hintergrund ist der Turm der Liebfrauenkirche zu sehen und bildet mit dem Kanal herrliche Motive. Hier am Rondvaart starten die Bootstouren auf den Kanälen. Ein kleines Kassenhäuschen steht hier und am dem frühen Mittag startet hier ein Boot nach dem anderen. Wir nehmen die nächste Brücke und erreichen den großen Platz der Stadt – den Burg. Hier steht das Rathaus und die Sankt Basilius Kathedrale, in der eine Reliquie angesehen werden kann. Die kleine Kathedrale ist an sich schon einen Besuch wert, herrlich aus Holz und mit viel Malerei. Der Besuch ist kostenlos.
Am Markt und der Belfried
Vom Burg-Platz (hier stand einst wirklich eine Burg) zum Markt ist es nur ein Katzensprung. Der zweite große Platz wird dominiert vom Belfried. Einst eine beeindruckende Lagerhalle für Tuch und andere Waren, ist er heute ein Touristenmagnet und bietet einen herrlichen Blick über die Stadt. Und über den Platz, der geprägt ist von viele tollen Gebäuden aus dem Mittelalter, in denen heute Restaurants, kleine Geschäfte und Cafes untergebracht sind. Auch das Historium befindet sich hier, in dem man sich virtuell auf eine Reise durch die Geschichte Brügges begeben kann. Ein prämiertes Museum.
Im ruhigen Teil der Stadt
Wer den Markt nach Norden verlässt, der merkt schon, wie es ruhiger wird und nur noch Einheimische auf dem Weg zum Bäcker oder dem Bus unterwegs sind. Hier findet sich der Ursprung der Börse, den hier hatte die Familie de Boerse ein Gasthaus zwischen den Vertretungen der Stadtstaaten Florenz, Genua und Brügge. So entstand der Börsenhandel. Noch ruhiger wird es an den Kanälen im Norden und wer wirklich mal alleine am Kanal entlangspazieren will, hier geht das.
Sankt Salvador und Liebfrauenkirche
Wir spazieren wieder zurück und treffen auf die zwei größten Kirchen der Stadt. San Salvador ist ein klotziger Prunkbau. Die Liebfrauenkirche eher lieblich und mit spitzen Turm. Beide Kirchen sind randvoll mit Touristen und eigentlich eher Museen, wie Kirchen, denn überall sind Ausstellungsstücke und eine unaufhörliche Schlange an Touristen zwängt sich hier durch. Auch das Verhalten der Besucher ist kaum dem Ort angepasst. Für mich die zwei furchtbarsten Orte der Stadt und überhaupt keine Orte der Einkehr mehr.
Zurück zum Ausgangspunkt
Wir nehmen wieder den Weg am Halve Maan vorbei, denn zu Beginn haben wir das begehrteste Motiv der Stadt links liegengelassen. Die Liebesbrücke spannt sich über das Minnewater und der Sage nach bekommen die ein langes gemeinsames und glückliches Leben, die Hand in Hand über die Brücke spazieren. Tatsächlich ist die Brücke ein schönes Motiv, das man aber auch höchstens am frühen Morgen für sich (und den Partner seiner Wahl) hat. So erreichen wir wieder unseren Startpunkt rund um den Bahnhof.
Brügge sehen und … wiederkommen
Ich kenne jetzt doch einige wunderschöne Stadt. Schwäbisch Hall, Tallinn oder Visby – alle haben mittelalterliche Stadtkerne und sind herrlich wunderschön. Aber Brügge stellt das alles noch einmal in den Schatten. Eine unglaublich schöne, strahlende und vor allem wildromantische Stadt. Nur zögerlich trenne ich mich nach fast drei Tagen und fahren auf der Wohnmobiltour Flandern in Richtung Meer. Ein Stopp in Lissewege mit Wanderung zum Kloster Ter Doest, eine Dünenwanderung durch das Zwin (einst der Zufluss zu Brügges Hafen) und die Nordseeküste an sich warten auf uns. Aber… wir werden Brügge wieder besuchen.
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