Nordpfad Dör’t Moor – schönster Wanderweg 2021
per person
Nordpfad Dör’t Moor – schönster Wanderweg 2021
Maxi und ich erwandern den Nordpfad Dör’t Moor, der auf 12 km durch Moore, über Heiden und vorbei an historischen Gebäuden und Steingräbern führt.
Nordpfad Dör’t Moor – schönster Wanderweg 2021
Maxi und ich sind immer noch unterwegs im hohen Norden Deutschlands und auf der Spur der 24 Nordpfade, die im Elbe-Weser-Dreieck und im Landkreis Rotenburg-Wümme zu finden sind. In den letzten Tagen haben wir so einige abwechslungsreiche Touren unternommen. Wir waren im Hohen Moor gemeinsam mit Nils, wir haben den Nordpfad-Huvenhoops-Moor besucht und den Lost Place einer alten Straßenbahn aus Bremerhaven.Auch die Nordpfade Kempinski’s Idylle oder der Zwei Mühlen-Nordpfad haben uns sehr gut gefallen. Heute wollen Max und ich den Nordpfad Dör’t Moor besuchen, der 2021 zum schönsten Wanderweg Deutschlands gekürt wurde.
Einige Informationen zum Wanderweg Dör’t Moor
Der Nordpfad Dör’t Moor ist ein 10,3 km langer Rundwanderweg, der durch das Naturschutzgebiet Großes und Weißes Moor führt¹. Das Moor ist eines der am besten erhaltenen Hochmoore in Niedersachsen und bietet einen spannenden Einblick in die Flora und Fauna dieses Lebensraums². Der Weg ist mit vielen Themenpavillons, Infotafeln, Aussichtsturm und Mitmach-Stationen ausgestattet, die das Wandern zu einem lehrreichen und abwechslungsreichen Erlebnis machen¹. Der Nordpfad Dör’t Moor wurde 2021 als Deutschlands Schönster Wanderweg in der Rubrik Tagestouren ausgezeichnet³. Er ist auch ein idealer Weg für Familien mit Kindern, da er leicht zu bewältigen ist und viele Attraktionen bietet². Zu den Highlights des Weges gehören der Große und der Kleine Bullensee, die Grabhügel aus der Jungsteinzeit, der Schafstall Spieker mit dem „Tischlein-deck-Dich!“-Rastplatz und das Unterstedt mit dem Kulturpfad¹². Der Nordpfad Dör’t Moor ist ein Wanderweg, der die Schönheit und Bedeutung des Moores für Mensch und Natur vermittelt³. Er ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000² und ein Qualitätsweg Wanderbares Deutschland.
Morgendlicher Start am Parkplatz
Maxi und ich haben eine mittelprächtige Nacht auf einem Wohnmobilstellplatz verbracht und kommen am Morgen früh hoch motiviert zum sehr großen Parkplatz am großen Bullensee. Es ist der erste Nordpfad mit einem wirklich großen Wanderparkplatz, was aber weniger am Wanderweg liegt, sondern daran, dass der große Bullensee im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel, ein großer Badesee und auch ein beliebtes Wandergebiet ist. Heute morgen ist es ziemlich leer auf dem großen Parkplatz und Maxi und ich suchen uns schnell eine Ecke und packen den Rucksack. Wir werden begrüßt mit der üblichen Infotafel der Nordpfade und sind nach wenigen Metern am Seeufer. Hier warten eine Menge Bänke, Spielplätze, Grillplätze und andere Entspannungsmöglichkeiten auf die Besucher.
Erste Umwege auf dem Wanderweg Dör’t Moor
Maxi ist an der Leine, denn hier sind viele Leute unterwegs, naja heute morgen eher weniger, aber sonst schon und wir spazieren einmal um den großen Bullensee herum. Das Wetter ist überraschend gut, da und dort zeigt sich ein wenig blauer Himmel und wir können einige Fotos vom Bullensee machen. Das Moorwasser ist so lebensunfreundlich, dass hier im See keine Fische leben. Vielleicht ist es deshalb ein so beliebter Badesee, denn keiner muss Angst haben, in den großen See gebissen zu werden. Als wir den See verlassen freuen wir uns auf den Wanderweg durch das Moor, doch schon nach wenigen Metern ist Schluss. Der Wanderweg steht komplett unter Wasser, auch schon auf dieser Seite der Tour. Wir wussten zwar, dass nach den großen Regenfällen in den letzten Wochen große Teile des Wanderwegs nicht begehbar sind, aber von Sperrungen auf dieser Seite stand nirgendwo etwas. Zum Glück können wir die Strecke gut umgehen und spazieren auf einem kleinen Sträßchen um den sicherlich wunderschönen Wanderpfad, den wir hier sonst gefunden hätten.
Einige Informationen zu den Bullenseen
Der Große und der Kleine Bullensee sind zwei Seen, die als Relikt eines eiszeitlichen Gletschers in der Wümmeniederung südlich von Rotenburg (Wümme) und nördlich von Kirchwalsede entstanden sind¹. Sie liegen jeweils zur Hälfte auf den Gemeindegebieten der Stadt Rotenburg (Wümme) und der Gemeinde Kirchwalsede¹. Durch den hohen Huminstoffgehalt aufgrund der moorigen Umgebung leben in den beiden Seen keine Fische¹. Der Kleine Bullensee und die Umgebung des Großen Bullensees sind seit 1938 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und zugleich als Naherholungsgebiet im Großraum Bremen/Rotenburg (Wümme) bekannt¹. Der Große Bullensee ist ein beliebter Badesee, der im Sommer hohe Wassertemperaturen erreicht¹. Der Kleine Bullensee ist in das Naturschutzgebiet „Großes und Weißes Moor“ einbezogen und das Baden ist dort verboten². Beide Seen sind von Moorwäldern, Grünlandflächen und Grabhügeln aus der Jungsteinzeit umgeben.
Am kleinen Bullensee vorbei
Wir haben inzwischen den großen Bullensee verlassen und machen uns auf den Weg zum kleinen Bullensee. Leider auf einem etwas breiteren Sträßchen, denn der Wanderweg, der ein wunderschöner Pfad durch das Moor gewesen wäre, steht teilweise unter Wasser. So kommen wir allerdings trockenen Weges wieder zurück auf den Nordpfad Dör’t Moor und spazieren weiter in Richtung des kleinen Bullensees, der allerdings vom Weg aus nur durch die Bäume aus zu sehen ist. Dann verlassen wir das Moor und laufen auf einem Forststräßchen immer weiter hinaus in die herrliche Landschaft. Es geht durch die Wälder und es geht durch die wunderschöne Natur.
Einmal durch die Heide
Nach dem kleinen Bullensee spazieren wir ein Stückchen durch den Wald, als der sich plötzlich öffnet und wir vor einer großen Wiese stehen. Wiese? Nein, es handelt sich hier eher um eine Heidelandschaft, denn ich sehe links und rechts das wunderschöne Heidekraut, das im August herrlich purpur-lila leuchtet. Ich fühle mich in den Hoge Kempen Nationalpark Belgiens versetzt oder in die nahe Lüneburger Heide. Ein ganzes Stück geht es hier über diese wunderschöne Heide und der Spazierweg ist auch jetzt im Winter wunderbar. Es gibt tolle Bänkchen, es gibt Infotafeln und es gibt eine herrlich stille Stimmung, denn außer uns ist niemand unterwegs. Dann erreichen wir den Waldrand und spazieren immer weiter am Wald entlang.
Abstecher ins Moor
Wir kommen an eine erste große Wegkreuzung. Links kann man mitten durch das Moor spazieren und den Rundweg auf dem Nordpfad Dört Moor auf die Hälfte abkürzen. Allerdings steht dieser Weg zurzeit auch unter Wasser. Ebenfalls kann man hier eine kleine Runde durch das Moor machen auf herrlichen Pfaden und sogar zu einem kleinen Aussichtshütte kommen. Doch leider steht auch dieser Pfad aktuell unter Wasser, sodass Maxi und ich auf dem größeren Forstweg bleiben. Dieser ist jedoch gut zu laufen und so geht es für uns nur gerade am Waldrand entlang mit herrlichem Blick über die Wiesen, die Felder und über die Heide der Region. Maxi und ich sind guten Mutes, das Wetter ist überraschend gut und wir kommen toll voran. Hier trennt sich übrigens auch ein anderer Nordpfad von uns, der Nordpfad Rothenburger Wasserreich, der mit über 20 Kilometer zu den größeren der Nordpfaden gehört. Wir bleiben allerdings auf dem Nordpfad Dör’t Moor.
Am Schafstall vorbei ins nächste Moor
Wir erreichen ein Sträßchen, das zu einer nahen Siedlung führt, biegen aber gleich links ab. Hier steht der Schafstall, ein von einem Kulturverein renoviertes Schafstallgebäude, das schon seit zwei Jahrhunderten Schafherden beherbergt, die die nahe Umgebung bewirtschafteten. Heute gibt es hier nicht nur einen schönen Grillplatz, einen tollen Rastplatz, sondern auch viele historische Werkzeuge in den Scheunen und Schuppen zu sehen. Auch ein Steingrab kann man hier bewundern, das am Rande des Schafsteils steht. Wir spazieren weiter auf einem Wiesenweg über die wunderschönen Weiden, bis wir den Rand des Moors erreichen. Doch ohje, auch hier stehen wieder viele Wege unter Wasser. Nur mühsam schaffen wir es, trockenen Fußes durch diesen Abschnitt des Moors zu kommen. Hier warten aber auch einige wunderschöne Aussichtshütten und ein kleines Podest direkt am Rande des Moors auf uns, das wir sehr genießen. Dieser Wegabschnitt ist wunderschön und macht ganz besonders viel Spaß, allerdings ist er auch ziemlich nass, denn immer wieder stehen Wegstücke unter Wasser. Als wir das Moor schon fast verlassen haben, müssen wir über einen Wiesenweg laufen, der über 150 Meter komplett unter Wasser steht. Wir probieren noch einige Ausweichstrecken, aber letztendlich bleibt uns nur Augen zu und durch. An einer kleinen Hütte machen wir Pause, nur um uns darauf vorzubereiten, dass es noch einmal durch einen kleinen See geht, bevor wir wieder die Straße erreichen.
Einige Infos zum großen und weißen Moor
Das Naturschutzgebiet Großes und Weißes Moor ist ein 654 Hektar großes Gebiet südlich von Rotenburg (Wümme), das zu den am besten erhaltenen Hochmooren Nordwestdeutschlands zählt¹. Es ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000² und beherbergt viele seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten, die typisch für Hochmoore sind¹. Das Moor wurde früher entwässert und für die Torfgewinnung genutzt, wird aber seit 2001 renaturiert und wiedervernässt¹. Im Zentrum des Moores befinden sich mehrere Kolke, die natürlich entstanden sind². Im Moor gibt es auch Moorwälder, Grünlandflächen und zwei Bullenseen². Das Moor ist ein spannendes Ausflugsziel für Naturfreunde und Wanderer, da es mehrere Rundwege mit Themenpavillons, Infotafeln, Aussichtsturm und Moorerlebniszone bietet.
Umleitung auf dem Dör’t Moor
Unsere Schuhe sind ganz schön nass, als wir den Rückweg antreten. Es geht jetzt wieder über einen etwas breiteren Forstweg. Wir wissen, dass sich dieser aber bald in einen Pfad verwandelt, der komplett gesperrt ist, da er so matschig ist, dass die Menschen sogar ihre Gummistiefel darin verlieren und nicht mehr hinauskommen. Hier ist kein Durchkommen, weswegen Max und ich eine Umleitung herausgesucht haben. Sie läuft auf einem etwas größeren Forstweg, erst über die Wiesen und dann durch den Wald. Ziemlich parallel zum eigentlichen Wanderweg durch das Moor. Der erste Abschnitt ist gut zu laufen und geht über Forstwege. Als sie dann aber in den Wald kommen, haben die Waldarbeiter die Waldwege derart zerstört, dass wir auch hier fast das Gefühl haben durchs Moor zu laufen. Es ist eine sehr anstrengende und nicht allzu schöne Umleitung, deswegen lieber auf trockenes Wetter warten und den Dör’t Moor-Wanderweg für sich laufen.
Moorerlebnis am Dör’t Moor
Hätten wir dem eigentlichen Weg folgen können, wären wir zwar auch eine lange Zeit auf etwas breiteren Wegen gegangen, aber dann wäre es mitten durch das Moor gegangen auf wunderschönen naturbelassenen Wegen, die so wunderschön federn, wie es eben nur Moorwege tun können. Hier befindet sich das Moorerlebnis am Großen Bullensee. Viele tolle Stationen mit interessanten Informationen, Infotafeln und kleinen Aktionen zum Spielen und zum Nachmachen. Eine tolle Strecke, die wir sehr gerne gesehen hätten, die uns aufgrund der Witterung aber leider verwehrt bleibt.
Zurück am Großen Bullensee
Maxi und ich sind ziemlich müde von der langen Umleitung, freuen uns aber, dass wir wieder am Großen Bullensee angelangt sind. Wir machen Pause auf einem der zahllosen Bänkchen und es gibt sogar einen Unterstand vor einer Toilette. Obwohl es zwischendurch auch einmal geregnet hat, kommt jetzt plötzlich wieder die Sonne raus und der Große Bullensee erstrahlt in allen Farben. Wir spazieren noch einmal am Rande des Sees entlang, der jetzt inzwischen von vielen Hundegassigängern bevölkert ist und kommen dann müde und zufrieden am Parkplatz wieder an.
Der Rundwanderweg der Nordpfad Dör’t Moor
Auch wenn wir leider nicht den ganzen Nordpfad Dör’t Moor machen konnten, sind wir reichlich begeistert. Die Abschnitte entlang des Großen Bullensees durch die Heide und vor allem auch am Ende durch das Weise Moor haben uns unglaublich gut gefallen. Wir sind zwar komplett durchnässt und verschlammt und trotzdem haben wir ein unglaublich schönes Erlebnis hinter uns und konnten den Wanderweg in vollen Zügen genießen. Im Gegensatz zu den anderen Nordpfaden gibt es hier viele Infotafeln. Es gibt sogar Hütten, in denen man sie trocknen, in denen man Schutz suchen kann. Es gibt tolle Aussichtspodeste und viele wunderschöne Blicke zu finden. Ein wunderbarer Wanderweg, der auch wenn er zwischendurch etwas lange Abschnitte hat, die wenig spektakulär sind, doch meiner Ansicht nach zu den schönsten Wanderwegen hier im Norden gehören kann. Und da es, obwohl wir wahrscheinlich den schönsten Abschnitt gegen Ende gar nicht gesehen haben. Insgesamt waren es fast zwölf Kilometer, die wir am feuchten Winterwetter trotzdem sehr zufrieden absolviert haben. Ein echter Tipp.
Unsere weiteren Touren auf der Nordpfad Route
Wir sind fast am Ende unseres Urlaubs im Land der Nordpfade oder im Elbe-Weser Dreieck gekommen. Wir wollen noch einmal auf dem schönen Stellplatz in Wieselhöbede übernachten und dann zum Abschluss unserer Nordpfadzeit den rollstuhlgerechten Nordpfad Wolfsgrund besuchen. Ein kleiner Nordpfad, der aber auch mit dem Rollstuhl begangen werden kann. Danach machen wir uns auf die Autobahn und nach Hause, denn es geht langsam wieder in Richtung Arbeitszeit. Doch die Zeit im Elbe-Weser Dreieck hat uns sehr, sehr gut gefallen. Wir haben viele wunderschöne Wege gesehen und eine sehr schöne Zeit verbracht.
Galerie
Zum Starten einer Diashow einfach auf ein Bild klicken, zurücklehnen und genießen!
Die Tour auf Komoot
Download GPX der Tour
Die GPX ist aus technischen Gründen als ZIP gepackt.
Download “Nordpfad-Doert-Moor.zip” Nordpfad-Doert-Moor.zip – 114-mal heruntergeladen – 3,01 kB
Interaktive Landkarte & Tipps
Bleib uns verbunden!
Destination