Ein Bummel durch Halmstad

Wir sind auf unserer Wohnmobiltour zu den Lofoten unterwegs und seit dieser Woche in Schweden. Unsere erste gemütliche Woche verbringen wir in der Region Halland, die zwischen dem bekannten Skane undGöteborg liegt. Wir besuchten das tolle Wandergebiet Kullaberg, Spazierten am Djurholmen und waren natürlich am bekanntesten Teil Hallands – der 30 km langen Küste mit Sandstrand, Sandstrand und Sandstrand. Nicht umsonst nennt man die Region auch die Badewanne Schwedens oder etwas würdevoller die schwedische Riviera.

Am Ende des 30 km langen Strandes an der Mündung des Flusses Nissan liegt Halmstadt. Sie ist eine der ältesten Städte der Westküste und war lange Zeit ihr Zentrum. Heute leben ca. 70.000 Menschen in der Stadt, die rund um ihr altes Fachwerkschloss erbaut wurde. Ein gemütliches, Sehenswertes Städtchen, das einen Stopp wert ist.

Am Südufer des Nissan gibt es einen großen Parkplatz, zu dem auch ein Wohnmobilstellplatz gehört. Auf dem größten Teil des Parkplatzes darf man kostenfrei tagsüber stehen. Wer lieber auf den Stellplatz möchte, zahlt 170 Kronen (30 Kronen für Strom).

Vom Parkplatz spaziert man 5 Minuten entlang des Flusses und erreicht das Schloss und die Innenstadt.

Im 17. Jahrhundert war Halmstadt dänisch und der damalige König lies das Schloss bauen. Obwohl die Region immer wieder zwischen Schweden und Dänemark umkämpft war, blieb das Schloss weitgehend unbeschädigt und sieht noch so aus wie damals. Heute ist es Sitz des „Ministerpräsidenten“, wie auch immer das schwedische Gegenstück heißt.

Vor dem Schloss steht die Najaden, ein Dreimaster, der ein Wahrzeichen der Stadt ist. Im Winter wird sie verpackt und zugedeckt. So konnte ich leider das Schiffchen nicht besuchen.

Hinter dem Schloss lande ich in einem schönen kleinen Park und genieße das Grün. Schnell fällt mir auf, dass überall Kunstwerke stehen, etwas, was mich auf der ganzen Tour verfolgen wird. Bis in die 60er Jahre war Halmstadt Zentrum einer künstlerischen Gruppe, was bis heute viele Spuren hinterlässt.

Ich überquere die Straße und stehe vor der Sankt Nikolai Kirche. Sie erinnert an eine Wehrkirche, aber doch ist da das lustige spitze Dach. Tatsächlich ist sie eine der ältesten Kirchen Schwedens aus dem Mittelalter, die noch in Gebrauch sind. Etwa 2 km vor der Stadt ist die Ruine der alten Kirche zu finden, damals war die Stadt auch noch nicht an der heutigen Stelle.

Auf dem Marktplatz erwartet mich viel, viel Platz. Wow, ist der groß. Im Zentrum ein Brunnen, auf dem der gute Zeus in Ochsenform gerade Europa verführt. Oder andersrum? Zumindest sind stehen gleich mehrere nackte Burschen drumrum und bringen Zeus in Stimmung.

Ein rotes Fachwerkhaus fällt mir auf. Tatsächlich ist Halmstad der nördlichste Punkt, wo historische Fachwerkhäuser gefunden werden können. Liegt an der dänischen Vergangenheit. Das Mellgren‘sche Haus ist ein besonders schönes.

Über den Platz spaziere ich in die Fußgängerzone. Es ist schon ordentlich Betrieb. Cafés haben geöffnet, Läden spielen Musik. Ich schlendere hindurch und bin schneller als gedacht am Norre Port, dem Nordtor. Es ist das letzte Überbleibsel der dänischen Bastion, die lange Zeit für den Schutz der Stadt gesorgt hat.

Ein paar Schritte weiter ist man am Fluss Nissan. Neben vielen älteren Gebäuden fällt ein neues auf. Die Glasfassade zieht sich über den Fluss und ist ein tolles, gebogenes Bauwerk. Ein wenig erinnert es an das Hauptquartier der Avengers… Doch es ist die Stadtbücherei.

Ich überquere den Fluss auf der nächsten Brücke und komme in den nächsten kleinen Park. Hier leuchtet eine hellgraue Betonfigur. Es ist das Frauengesicht von Pablo Picasso. Mächtig groß und beeindruckend ist es zu einem weiteren Wahrzeichen der Stadt geworden.

Ich winke noch einmal dem Schloss zu. Ja, die beeindruckenden Sehenswürdigkeiten fehlen, aber Halmstad ist eine tolle, kleine Stadt, herausgeputzt und mit viel Kunst. Und wer das Gefühl dafür bekommen möchte, wie entschleunigt die Schweden ihren Alltag durchleben, der ist hier genau richtig.

Wir fahren weiter auf unserer Wohnmobiltour Lofoten. Hund Maxi musste im Auto warten, dafür fahren wir nun an einen kleinen See, wo er ein wenig auf seine Kosten kommt. Morgen besuchen wir den größten Supermarkt der Welt, Gekas Ullared und wandern anschließend eine Runde am Bauernhof Äskhult. Dann geht es nach Göteburg.