Verkehr im Baltikum
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Verkehr im Baltikum – Entspannt auf Schotterstraßen
Vier Monate war ich unterwegs auf meiner Wohnmobiltour durchs Baltikum. Fast 8000 km bin ich in dieser Zeit gefahren, doppelt so viel, wie ursprünglich geplant. Mal fuhr ich entspannt auf tollen Straßen dahin, mal schüttelte mich die Schotterstraße durch und mal blickte ich entsetzt auf verrückte Überholmanöver. Doch insgesamt ist Autofahren im Baltikum eine sehr einfach und entspannte Sache, denn außerhalb der Städte ist oft kaum jemand unterwegs.
Die Straßen
Die Straßen im Baltikum sind sehr unterschiedlich, so also auch der Verkehr im Baltikum. Während die Straßen in Estland in tollem Zustand sind und oft sogar besser sind, wie die in Deutschland, so sind die Straßen in Lettland viel schlechter und viele Straßen noch Schotterpiste. Je weiter man sich von Riga entfernt, desto schlechter sind die Straßen. Ganz im Osten sind sogar einzelne große Überlandstraßen nur geschottert. Kleine Sträßchen zu Campingplätzen oder Wanderparkplätzen sind überall nur geschottert. Wer also ein großes Wohnmobil hat oder sein Gefährt sehr liebt, der wird hier an seine Grenzen kommen.
Estland
Die Straßen in Estland sind inzwischen perfekt hergerichtet und wirklich nur noch kleine Nebenstraßen sind geschottert. Und eben die Zufahrten zu den RMK-Campingplätzen. Übrigens, den größten Schaden am Auto habe ich mir natürlich genau in Estland geholt.
Die anderen Verkehrsteilnehmer empfand ich in Estland als sehr freundlich und defensiv. Viele fuhren langsamer als ich, verrückte Überholmanöver gab es selten. Die Regeln wurden eingehalten, auch die Geschwindigkeitsbegrenzung. Das war etwas besonderes beim Verkehr m Baltikum.
Schwierigkeiten hatte ich mit den Lastwagenfahrern in Estland. Da die Straßen gut sind (und sie wohl wenig Regelungen haben) rasten die Lastwagen oft schneller wie die PKW. Und wenn du eine kleine Landstraße mit 80 entlangfährst und ein Lastwagen hängt wenige Meter hinter dir fast schon auf dem Fahrradträger, da wird dir manchmal mulmig. Zum Glück gibt es außerhalb der großen „Autobahnen“ kaum Lastwagen.
Lettland
Lettland hat ein sehr großes Straßennetz, da wirklich jeder Einzelhof im Hinterland angefahren wird. Leider ist erst ein kleiner Teil der Straßen geteert und in gutem Zustand. Rund um Riga ist fast alles gut geteert, je weiter man weg von Riga kommt, desto weniger ist das der Fall. Ganz im Osten waren sogar manche Überlandstraßen nur große Schotterpisten. Kleine Straßen sind teils in miserablem Zustand und voller Schlaglöcher. Dies scheint den Einheimischen wenig auszumachen, denn sie überholen oft sehr dynamisch.
In Lettland gibt es viele fröhliche Raser, die schonungslos über die Pisten peitschen. Nicht selten wurde ich schnell und an unübersichtlichen Stellen überholt. Hier gab es doch so manche Situation, die mich durchschnaufen lies.
Gefährlich wurde es auf den großen Überlandstraßen im Osten Lettlands hinter Daugapils. Bei trockenem Sommerwetter kam so mancher Lastwagen entgegen. Und plötzlich war man in eine riesige Staubwolke eingehüllt und die Sicht war gleich Null. Wirklich Null. Zum Glück ist der Verkehr in diesen Gebieten wirklich gering.
Litauen
In Litauen sind die meisten großen Straßen geteert und in gutem Zustand. Unterwegs beim Camping in Litauen muss man aber auch oft zu kleinen Plätze oder Seen und landet dann auf geschotterten Straßen. Die sind nicht immer gut, aber wer Zeit hat, wird das problemlos meistern.
In Litauen gibt es viele fröhliche Raser, die schonungslos über die Pisten peitschen. Nicht selten wurde ich schnell und an unübersichtlichen Stellen überholt. Hier gab es doch so manche Situation, die mich durchschnaufen lies.
Fußgänger auf der Straße
Eine Sache, auf die man in Litauen und Lettland aufpassen muss, sind Fußgänger und Radfahrer. Diese sind oft auf dem Weg zum nächsten Laden oder zurück und weil die Busse einfach kaum fahren, gehen sie zu Fuß. Und da es weder kleine Nebenstraßen gibt und erst recht keine Gehwege, laufen sie auf der Straße. Egal ob Schotter oder Asphalt.
Entspanntes Fahren durch das Baltikum
Jetzt habe ich natürlich alles aufgezählt, was mir am Verkehr im Baltikum so aufgefallen ist. Die Wahrheit ist aber – selten war ich so entspannt unterwegs wie in den drei Ländern. Auch wenn manche Teilnehmer nicht so entspannt waren wie ich – es gibt einfach kaum andere Teilnehmer. Auf Hiiumaa fuhr ich mal fast eine Stunde auf tollen Straßen und begegnete niemandem. Kein einziges Auto. Wer schon mal in Schweden war – ähnlich, aber noch entspannter 🙂 Also keine Angst, auch mit dem Wohnmobil fährt es sich klasse.
Die 100%-beachtete Regel
Vor allem in Litauen und Lettland sind Verkehrsregeln nur Anhaltspunkte, die man nur selten befolgt. Bei einer Regel wurde ich aber niemals Zeuge, dass sie nicht befolgt wurde, egal ob es nötig war oder nicht:
Stopp vor unbeschrankten Bahnübergängen
Diese Bahnübergänge sind gar nicht mal so selten und kommen bei kleinen und großen Straßen vor. Manchmal sieht man nicht viel, manchmal alles. Züge habe ich so gut wie nie entdeckt. Aber jedes, wirklich jedes Auto stoppte zu 100% vor dem Bahnübergang. Auch in einer Schlange stoppte wirklich jedes Auto. Auch die, die mich wenige Sekunden zuvor halsbrecherisch überholt hatten. Spannend – warum ist das so?
Hobby: Auto
Spannend auch noch – In Litauen und Lettland ist das Auto Statussymbol und Hobby der jungen Erwachsenen. In Kaunas musste ich in der Nacht von meinem Parkplatz am Kloster umziehen, weil werktags bis nachts um 3 die Jungs die Straße zur Rennstrecke machen. Auf den Parkplätzen in der Nähe der Stadt treffen sie sich am Wochenende und bestaunen ihre Flitzer. Schwierigkeiten gab es dabei aber nie, nur einmal wurde ich nachts angehupt. Und das bei über 100 Nächten.
Romantischer Sonnenuntergang im Auto
Ein besonderes Hobby der Esten konnte ich auch beobachten, das Sonnenuntergangsgenießen im Auto. Dabei fährt man mit dem Auto möglichst nah an die Küste, stellt sich mit der Windschutzscheibe direkt zum Strand und bleibt sitzen. Ein Strandspaziergang oder Aussteigen kommt nicht in Frage. Nur gucken und im Auto bleiben. Und sonst was machen… vielleicht. Bei meinem Besuch in Tallinn bin ich abends zum Fotografieren vom Stellplatz Richtung Stadt geradelt und alle 50 m war eine Parkbucht in der Böschung – alles voll 🙂 Aber gehört das noch zum Verkehr im Baltikum?
Tankstellen
Gibt es an jeder Ecke im Baltikum. Die Preise waren zu meiner Zeit in Litauen am günstigsten (gut 20 Cent billiger als in Deutschland) und in Estland ungefähr auf deutschem Niveau.
Auch Autowerkstätten habe ich häufig gesehen aber zum Glück nie gebraucht. Man findet in jeder kleinen Stadt eine Werkstatt, am einfachsten über Google Maps.
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Interaktive Landkarte
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