Das Meeresmuseum in Käsmu
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Das Meeresmuseum in Käsmu
Das kleine Kapitänsdorf Käsmu im Lahemaa Nationalpark blickt auf eine spannende Geschichte zurück, die ich im Meeresmuseum hautnah erlebe.
Das Meeresmuseum in Käsmu
Seit ein paar Tagen bin ich an der Nordküste Estlands unterwegs auf meiner Wohnmobiltour durchs Baltikum. Vor ein paar Tagen war ich noch in Narva, der östlichsten Stadt Estlands, seitdem genieße ich die herrliche Natur, tolle Herrenhäuser und tolle Wanderwege in Oande. Auf meinem Weg entlang der Küste besuche ich erst das niedliche Dorf Altja und erreiche etwas später Käsmu. Da ich ein paar Dinge benötige, suche ich einen Laden. Gegenüber lacht mich „Meresmuseum Käsmu“ an, also lasse ich Günther und Maxi zurück und spaziere hinüber.
Sammelleidenschaft
Ich durchquere die Eingangstür und befinde mich mitten in einer Sammlung an allem, was mit Schiffahrt und Käsmu zu tun hat. In jeder Ecke stapeln sich die Dinge, nicht immer zusammenpassend aber insgesamt verbreitet es sich eine herrliche Stimmung. Ich werde sehr freundlich begrüßt von der Dame des Hauses. Sie ist die Museumsdirektorin, einfach, weil sie mit dem Sammler der Ausstellung verheiratet ist und … weil sie hier wohnt. Das Haus ist Wohnhaus und Museum in einem, zwischen all den Ausstellungsdingen wohnen die beiden, leben hier: „way of life“ sagt sie selbst dazu.
Die Geschichte von Käsmu
Sie erklärt mir, dass Käsmu eine besondere Geschichte hinter sich hat. Als General Nikolai von Dellingshausen das Gebiet um Käsmu pachtete, brachte er einige neue Ideen mit sich. Wie überall an der Küste war das Land kaum in der Lage, die Menschen zu ernähren. Also musste das Meer dies übernehmen. War es an der Küste sonst üblich, dass jeder Bewohner eines Dorfes im Fischfang mit den anderen Bewohnern konkurrierte. Von Dellinghausen führte ein, dass ein Dorf zusammenlegte, gemeinsam große Schiffe kaufte und sich so ganz neue Fischgründe eröffnete. Zusätzlich installierte er ein Rentensystem, dass sich auch um Verletzte oder Witwen kümmerte. Ein Vorreiter.
Die Kapitänsschule
Um 1900 wurde eine Kapitänsschule in Käsmu eröffnet und fast 2000 Kapitäne ausgebildet. Viele blieben im Ort wohnen, da es hier viele Schiffe gab. So verdiente man in Käsmu in dieser Zeit das Zehnfache von dem in Tallinn.
Das Meeresmuseum ist heute in der ehemaligen Grenzstation des russischen Zarenreiches untergebracht, so wie es eine Zeit lang auch die Kapitänsschule war.
Die Ausstellung
Ich spaziere einmal durch die Räume des Hauses. Überall stehen Gegenstände, Schiffsmodelle, Werkzeuge und manche anderen nicht identifizierbaren Dinge herum. Sie sind nicht beschriftet, aber immer wieder kommt die Direktorin vorbei und erklärt mir ein weiteres Teil der Geschichte des Dorfes. Spannend! Zwei Zimmer sind die „Grandmother-Suite“, eingerichtet, wie damals die Oma eben im Hause lebte. Dahinter der Wintergarten, der eigentlich ein Sommergarten ist, weil sich das Heizen im Winter nicht lohnt. Ach ja heizen – in einigen Räumen stehen Holzöfen, viel mehr ist da nicht. Winter werden wohl lang.
Die Küche
Schließlich spaziere ich in die Küche, wohl der Wohnort der Direktorin, denn hier ist es warm und es läuft ein estnischer Radiosender. Überall hängen getrocknete Gewürze an der Decke, und auch hier stehen überall Ausstellungsstücke herum. In diesem Moment spaziert der Hausherr hinein, Sammler der ganzen Stücke.
Käsmu – Ein Erlebnis der besonderen Art
Das Meeresmuseum in Käsmu ist ein absolutes Highlight auf meiner Tour und ein Muss, wenn man an der Küste vorbeifährt. Nicht, weil es die Ausstellungssensationen hat oder wie das Museum in Narva beeindruckende Museumspädagogik vorweist. Es ist einfach ein Unikat und so etwas erlebt man wahrscheinlich nur einmal. Zwei Menschen, die in einem Museum leben, deren Sammelleidenschaft so viel zusammengetragen hat, dass es für ein Museum reicht. Dazu die fundierten Erklärungen der Museumsdirektorin und eine unglaubliche Stimmung! Unvergesslich!
Weiterfahrt
Nach Käsmu geht es weiter durch den Laheemaa Nationalpark und meine Wohnmobiltour durchs Baltikum führt mich eine Nacht zur Purekarri Halbinsel, dem nördlichsten Punkt des Baltikums. Hier gibt es mehrere Parkplätze und einen RMK Camping für Zelte. Jetzt im September stehe ich alleine hier und genieße einen Abend das Gefühl, an drei Seiten vom Meer umgeben zu sein.
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