Ein Besuch in Vilnius
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Ein Besuch in Vilnius
Vilnius begrüßt mich mit beeindruckenden Gebäuden, wundervollen Gassen und einer großen Altstadt, die zurecht UNESCO-Weltkulturerbe ist.
Ein Besuch in Vilnius
Ich bin noch nicht einmal eine Woche unterwegs auf meiner großen Wohnmobiltour durchs Baltikum und schon erwartet mich mit der Vilnius ein absolutes Highlight. Die Hauptstadt Litauens ist nicht nur eine der größten Städte des Baltikums, sondern mit der gewaltigen Altstadt auch eine der beeindruckendsten. Drei Tage habe ich mir Zeit genommen, die Stadt zu entdecken und zu fotografieren.
Ein paar Fakten
Das Gebiet an der Vilna ist seit der Steinzeit besiedelt, die heutige Stadt wurde im 14 Jahrhundert gegründet. Der Sage nach schlief Fürst Gediminas, der übrigens im nahen Trakai residierte, an der Vilna, als er im Traum einen eisernen Wolf sah, der wild heulte. Grund genug hier eine erste Festung zu bauen um die sich im Laufe der Jahrhunderte eine Stadt entwickelte.
Vilnius hat heute 560000 Einwohner und ist damit die zweitgrößte Stadt des Baltikums. Die Altstadt ist nicht nur eine der größten, sondern auch eine der schönsten Europas. Die Universität gilt als eine der ältesten des Kontinents. In Vilnius stehen über 50 Kirchen, die zu den beeindruckendsten Gebäuden zählen.
Vilnius – die weltoffene Stadt
Nicht nur Fürst Gediminas, sondern auch die späteren Herrscher waren tolerant und weltoffen. In Vilnius waren Religionen aller Art erlaubt und die Universität zog bald Denker und Dichter an. Im 1700 Jahrhundert lebten gerade mal 2% Litauer in der Stadt, ein großer Teil der Bevölkerung waren Juden, Russen und Polen. In dieser Zeit herrschte der Großfürst über ein Reich von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer. Leider war diese Zeit der Toleranz mit der Eingliederung ins russische Zarenreich, die Besetzung durch das dritte Reich und die Sowjets vorbei. Erst seit der Unabhängigkeit versucht man die Toleranz wieder zu leben!
Ein Spaziergang durch die Altstadt von Vilnius
Ich starte meinen Rundgang in dem kleinen Künstlerviertel Uzupis, das sich halb-ernst vor einigen Jahren unabhängig erklärt hat. Das ehemalige Armenviertel bietet heute Platz für Künstler aller Art, Cafés, Restaurants und Freigeister. Es herrscht eine fröhliche, entspannte Atmosphäre hier und es ist viel gemütlicher als in der restlichen Stadt. Ein Grund, warum mir das Viertel besonders gut gefallen hat.
1 & 2 Der Kathedralenplatz und der Großfürstenpalast
Zentraler Platz von ganz Vilinus. Hier steht die Kathedrale mit dem separierten Kathedralenturm (darf man besteigen). Daneben der Großfürstenpalast, den ich von außen wenig beeindruckend empfand. Innen ist inzwischen ein bekanntes Museum (Besuch erst ab 10 Uhr!) Oberhalb des Kathedralenplatzes thront der Gediminas-Turm, der kleine Rest der ehemaligen Festung. Von hier hat man einen tollen Blick über die Stadt.
Der Präsidentenpalast
Nur ein kurzer Spaziergang und man steht auf einem dreieckigen Platz und Blick auf den Präsidentenpalast. Er ist nicht nur von außen beeindruckend, sondern auch von innen. Führungen sind oft, aber nicht immer möglich!
3 Die Universität von Vilnius
Für mich mit der schönste Platz in Vilnius ist die wunderschöne Universität. Ein Besuch in einigen der 12 Innenhöfe ist sehr zu empfehlen. Die meisten sind inzwischen liebevoll restauriert und ich muss zugeben, ich bin neidisch wie die Socke. Mein Studium verlief in Betonbauten und einer trostloser Atmosphäre, während hier die Geschichte und die Klugheit aus jeder Mauerritze kleckert. Wahnsinn! Bis 10 Uhr hat das Putzpersonal die Universität ziemlich für sich. Beste Zeit für einen Besuch!
4 Der Präsidentenpalast
Vor einem dreieckigen Platz. auf dem es übrigens herrlich ruhig ist, steht der Präsidentenpalast. Er steht direkt neben der Universität und ich glaube, die Nähe ist kein Zufall. Sowohl Präsident wie auch Regierungschefin haben zuvor in der Universität gearbeitet und doziert. Kein weiter Weg von links nach rechts. Auf dem dreieckigen Platz hat bereits Papst Paul (glaube ich) eine Messe gelesen!
5. Das Rathaus
Nur ein paar Meter weiter wartet das Rathaus auf uns. Der Bau sieht fast aus wie ein Tempel. Auf dem großen Platz gibt es eine Unmenge an Restaurants und Cafes, die zum Besuch einladen, Wenn der Verkehr nicht wäre…
6. St. Kasimir und St. Dvasios
Die beiden Lilifee-Kirchen sind im zarten Rosa gehalten. St. Kasimir steht an bester Stelle und beeindruckt durch die tolle Fassade. Etwas weiter die Straße hinauf wartet die orthodoxe Kirche im nicht weniger strahlenden Rosa. Das rosa Tor an der Straße lädt zum Durchspazieren ein und schon steht man an der Kirche.
7 Das Tor der Morgenröte- Gate of Dawn
Bekanntestes Heiligtum von ganz Lettland ist die Kapelle im Tor der Morgenröte. Viele ältere Bewohner von Vilnius bleiben ehrfürchtig unter dem Tor stehen und sprechen ein Gebet. Das Tor selbst gehört zur Stadtmauer, die man von außen gut erkennen kann. Teils restauriert und teils ziemlich verfallen kann man Teile der Mauer begehen. Während der morgendlichen Messen ist kein Zugang zur Kapelle möglich. Der Eingang ist ziemlich versteckt, eine kleine Tür etwa 30 m vor dem Turm.
8. Das Künstlerviertel Uzopis
An drei Seiten von der Vilna umgeben wartet das Künstlerviertel Uzipis oder Uzpio auf uns. Kaum über die Brücke, dem offiziellen Grenzübergang der Republik, herrscht plötzlich Gemütlichkeit. Vorbei ist das hektische Leben der Hauptstadt, hier ist es entspannt. Zahlreiche Cafes und Restaurants erwarten Gäste. Viele Gemälde und andere Kunstwerke sind zu sehen. Ein perfekter Spaziergang am Abend um den Tag ausklingen zu lassen. Uzopis war lange Zeit das Armen- und Problemviertel der Stadt, bis die Künstler es entdeckten. Absolute Besuchsempfehlung!
9. Das Barockesemble St. Anna und Bernhardinerkirche
Schon von weitem kann man die leuchtend roten Kirchen in Klinkerbauweise entdecken. Vorne steht die St. Anna Kirche, die Ende des 15. Jahrhunderts entstanden ist. Der gotische Bau beeindruckt mit vielen Zwirbeln und Zacken. Dahinter steht St. Bernhard, die nicht wirklich der Hunderasse Bernhardiner gewidmet ist, sondern den Heiligen Franz und Bernhard. Im neugotischen Stil passt es perfekt zur älteren Kirche davor.
Warum stehen in Vilnius so viele Kirchen? In Vilnius entwickelte sich eine starke Reformationsbewegung. Die katholische Kirche setzte alles daran, dem Einhalt zu gewähren und finanzierte den Bau unzähliger Kirchen. Erfolgreich – während Riga und Tallinn protestantisch sind, ist Vilnius streng katholisch.
10. Die Pilies Gatne – Pilius-Gasse
Wohl die schönste Straße der Altstadt ist die Pilies Gatne vom Kathedralenplatz einmal durch die Altstadt. Wunderschöne kleine Häuser mit farbigen Fassaden laden zu einem Besuch in den vielen kleinen Cafés und Restaurants ein. Die Gasse ist die einzige Fußgängerzone, die ich entdecken konnte. Eigentlich ziemlich schade!
11 und 12. Aussichtspunkte
Vilnius ist recht hügelig und bietet daher eine Anzahl von Aussichtspunkten. Natürlich am Gediminas-Turm. Ein ebenfalls sehr schöner Punkt ist an der drei Kreuzen auf der anderen Seite der Vilna. Ein Besuch lässt sich mit einem tollen Waldspaziergang verbinden, nur sollte man auf einige steile Höhenmeter vorbereitet sein.
Leichter zu erreichen ist der Aussichtspunkt bei der Festung. Auch von hier ist ein toller Blick geboten.
Ein paar Tipps zu Vilnius
Vilnius ist eine Auto-Stadt, überall fahren Autos und das ziemlich schnell und übel. Fußgängerüberwege zählen ziemlich wenig. Radwege hören plötzlich auf, Fußwege sind matschig. Es gibt zwar viel Grün in Vilnius, dort sammeln sich aber auch viele Menschen.
Der typische litauische Hund ist der Pudel. Das ist die perfekte Größe für Vilnius. Hunde die viel laufen müssen, haben es nicht leicht. Es ist übrigens normal, dass die Pudel hinlaufen, wo sie wollen.
Überall stehen Elektroroller herum, die man mieten kann. Das ist ein tolles Fortbewegungsmittel und einfacher als das Fahrrad. Der Fahrstil der Einheimischen ist übrigens auch hier alles andere als zurückhaltend. Ich habe den Eindruck, wer hier eine Klingel benutzt, wird sofort verhaftet 🙂
Camping in Vilnius
Mit dem Wohnmobil kann man gut auf einigen Ganztagesparkplätzen übernachten. Wer es etwas gemütlicher haben will kann im City-Camping aufschlagen oder wie ich im Downtown Forest Hotel, das einen kleinen Campingplatz dabei hat (unbedingt reservieren). Von hier sind es 500m nach Uzupis und kaum mehr in die Altstadt. Jugendherbergsflair inklusive!
Ein Resümee
Vilnius ist eine tolle Stadt, die Altstadt ist wirklich gewaltig und einen Besuch wert! Sie ist aber auch eine hektische Autostadt und passt so überhaupt nicht zur Gemütlichkeit, der Natur und der Ruhe, die ich im Baltikum entdecken will! Nach drei Tagen bin ich glücklich meine Wohnmobiltour durchs Baltikum fortzusetzen. Ich fahre weiter zum Mittelpunkt Europas und in den einsameren Norden nach Oberlitauen
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Galerie
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Die Tour auf Komoot
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