Spaziergang zur Altmühlquelle

Es ist endlich soweit. Wir starten auf unsere Wohnmobiltour Altmühltal, die uns einmal entlang dieses wunderschönen Flusses von Nord nach Süd bis nach Kelheim an der Donau führen wird. 220 Kilometer ist der Fluss lang und wir werden ihn komplett einmal folgen. Dabei werden uns wohl wunderschöne Felsen wie die 12 Apostel, fantastische Täler, ganz viel Natur, aber auch wunderschöne kleine Dörfchen wie Herrieden begegnen. Heute ist unser erster Tag und wir starten, wie es sich gehört, an der Altmühlquelle.

Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn es gibt sie eigentlich gar nicht. Es gibt ein Altmühlquellgebiet, denn die ganze Ecke hier ist ein einziges großes Sumpf- und Feuchtgebiet. Viele Quellen, viele kleine Bäche, viele Kanäle sprudeln an allen Ecken. Wo die wirkliche Quelle ist, ist eine ganz andere Frage, aber heute wollen wir sie einfach einmal suchen.

Lang der kleinen Straße, inzwischen Burg Bernheim, gibt es nahe des Waldgasthofs Wildbad einen größeren Wanderparkplatz. Hier stellen wir Günther ab, spazieren los und sind auch schnell im Wald. Es ist unglaublich ruhig hier heute Abend und kaum jemand ist unterwegs. Nein, kaum jemand ist noch übertrieben, wir sind ganz alleine. Gemütlich spazieren wir auf dem Wasserscheideweg, denn hier ist die Europäische Wasserscheide und wir suchen die Altmühl, die in Richtung Donau und damit zum Schwarzen Meer führt. Schon nach wenigen Schritten merken wir, dass links und rechts des Weges überall feuchte Wiesen und feuchte Waldböden zu sehen sind. Es ist ein richtiges Feuchtgebiet hier.

So verwundert es auch nicht, dass wir nach wenigen Minuten den Hirschteich entdecken. Ein großer und wunderschöner See inmitten des Waldes mit einer kleinen Insel mit Vogelhäuschen. Ein richtiges Vogelparadies ist das hier. Wir setzen uns einige Minuten auf die Bank vor der Hütte und Maxi springt natürlich voller Freude in den See. Dann spazieren wir weiter durch die Wälder entlang der Altmühl. Wir nehmen den Wanderweg immer entlang des Wasserscheidewegs. Der ist zwar zwischendurch recht feucht und von Waldarbeitern mitgenommen, aber insgesamt kann man ihn sehr gut laufen.

Die Sonne lacht und ist relativ kühl für das Frühlingsgefühl, das wir eigentlich haben. Der Weg führt immer wunderschön durch den Wald. Es gibt einige alte Eichen zu sehen, viele Buchen und noch mehr Tannen und Fichten. Ansonsten ist der Weg recht unspektakulär. Bald entdecken wir rechts von uns einen kleinen Bach, der durch den Wald führt. Ist das die Altmühl? Es könnte sein. Wir biegen ab und laufen in Richtung der Straße, die wir immer mal wieder zwischendurch hören. Dabei überqueren wir die Altmühl, wir sehen einen kleinen See und den plätschenden Bach. Durch einen wunderschönen Waldabschnitt landen wir an der Straße.

Hier steht ein großes Parkplatzschild und darunter Altmühlquelle. Sind wir etwa auf dem richtigen Weg? Gegenüber ist ein Schild: Hier geht es zur Altmühlquelle. Vor uns liegt ein Wiesengebiet mit einigen Feldern und mittendrin zwei einsame Bauernhöfe. Hinter dem ersten Hof liegt die Altmühlquelle versteckt. Es ist allerdings ein Privatweg und man darf ihn mit dem Auto nicht befahren. Aber wir sind ja sowieso her spaziert, was eine gute Idee war. Es sind nur ein paar Meter bis zum Haus und wir müssen mitten durch den liebevoll gestalteten Hof laufen. Ein Osterstrauch mit vielen bunten Ostereiern steht herum und wunderschöne Narzissen leuchten. Einmal durch den Hof entdecken wir das nächste Schild zur Altmühlquelle und nach ein paar Schritten ist es soweit. Wir stehen an Ursprung der Altmühl. Ein kleiner, plätschernder Quellbach, der hier aus dem Boden kommt. Eine richtige Quelle, wie man es sich vorstellt.

Wenn ich schon so blöd frage, sie ist es natürlich nicht. Sie ist die Quelle des Erlachbaches. Es gibt keine eigentliche Altmühlquelle, denn es gibt hier so viele Quellen, die aus diesem Feuchtgebiet entspringen, dass man keine wirkliche Altmühlquelle entdecken kann. Deswegen haben Wissenschaftler den Abfluss aus dem Hohnauer Weier als den offiziellen Quellen der Altmühlquelle genannt. Das ist allerdings reichlich unromantisch und deswegen nehmen wir doch lieber die Quelle hier hinter diesem Hof.

Wir spazieren über die Wiese hinter dem Hof und landen wieder im Wald. Ein kleiner Pfad führt uns auf einen größeren Wanderweg und wir nehmen einen weiteren Wanderweg parallel zur Straße. Hier ist es noch ruhiger wie vorher, nur die Straße hört man ein bisschen durch die Bäume. Aber auch hier ist kaum Verkehr. Ein Hase hoppelt entsetzt davon, als ich Maxi rufe. Und gleich darauf eine ganze Horde an Rehen. Mindestens drei, die entsetzt das Weite suchen, haben sie hier doch sonst ihre Ruhe. Maxi ist zichtlich durcheinander und würde gerne Hallo sagen und darf es leider nicht. So spazieren wir wieder in Richtung Straße, überqueren wir diese und landen wieder am Hirschteich. Von hier ist es nur ein Katzensprung zurück zum Wanderparkplatz.

Da wir erst heute Nachmittag angekommen sind, reicht es für heute und wir fahren in das nahegelegene Burgbernheim, das einen eigenen Wohnbestellplatz hat und noch dazu einen richtig schönen. Er befindet sich am Rande des Dörfchens an einem Freibadparkplatz mit einem herrlich ruhigen Abschnitt zwischen den Obstwiesen. Er ist jetzt an Ostern ordentlich gefüllt, denn er ist nicht weit von der Autobahn entfernt. Der Wohnmobilstellplatz ist kostenlos, es gibt Wasser, es gibt Entsorgung und es gibt Strom und es gibt Wanderwege, die direkt hinter dem Wohnmobilstellplatz beginnen. Hier geht’s zum schönen Stellplatz

Morgen soll unsere Tour weiter nach Süden fahren in Richtung Kollenberg und in Richtung  Leutershausen. Ich bin gespannt, was uns die Wohnmobil-Tour Altmühltal so bringen wird und freue mich auf den nächsten Tag.