Die beste Fahrt ins Baltikum
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Die beste Fahrt ins Baltikum
Das Baltikum – drei kleine Länder rechts oben (okay, nordöstlich!) auf der Landkarte, die ich so richtig nicht auf dem Schirm hatte. Wie komme ich denn da hin, wenn ich da Urlaub machen will? Eine Frage, die recht einfach zu beantworten ist:
Mit dem Flugzeug oder mit dem Zug?
Will ich ohne Auto oder Wohnmobil anreisen, dann ist wahrscheinlich das Flugzeug die schnellste Wahl. Alle drei Hauptstädte haben einen Flugplatz mit Anbindung ans europäische Netz. Der Flughafen von Tallinn wurde sogar zum gemütlichsten Flughafen Europas gewählt, habe ich gelesen. Air Baltic fliegt von vielen europäischen Flugplätzen ins Baltikum, zumeist nach Riga und dann weiter. Wer nach Tallinn möchte, muss ca. 3 h einplanen und zwischen 70€ und 100€ zahlen. Fly.airbaltic.com
Nehme ich den Zug, muss ich etwas mehr Zeit einplanen – die Route führt über Berlin und Warschau ins Baltikum. Bis Tallinn brauche ich ungefähr 30 h, wobei ich nur zwei Mal umsteigen muss. Die Kosten habe ich nicht herausgefunden.
Mit dem Wohnmobil auf Fahrt ins Baltikum
Ich warte ja immer noch drauf, dass man sein ganzes Wohnmobil in den Flieger packen kann, bis es soweit ist, muss ich doch die Straße nehmen. Wobei, ins Baltikum ist das nicht ganz richtig, denn auch eine Autofähre bietet sich an.
Mit der Fähre ins Baltikum
(PS: Die Preise sind vom Sommer 2022)
Es gibt auch die Möglichkeit über Stockholm nach Tallinn zu fahren und wer Lust hat, der kann sich noch weitere Routen durch die Ostsee suchen.
Preislich und zeitlich finde ich die Fährverbindungen ziemlich ansprechend, günstiger und schneller geht es auf dem Landweg auch nicht. Natürlich sind in diesen Preisen noch keine Kojen eingerechnet und auch das Essen und der Duty-Free-Shop kommt noch hinzu.
Über die Autobahn ins Baltikum
Natürlich kann man sich auch einfach ins Wohnmobil setzen und die Fahrt durch Polen ins Baltikum nehmen. Die polnischen Autobahnen sind gut ausgebaut, relativ leer und zum Teil mautpflichtig. Einmal durch Polen dauert 8-10 h , je nachdem, von wo man startet. Reist man im Norden, fallen ungefähr 30 € Mautgebühren an. Wohnmobile über 3,5 t müssen sich ein Gerät anschaffen und höhere Gebühren zahlen.
Was ist denn jetzt die beste Fahrt ins Baltikum?
Ich kann nur für mich entscheiden – da ich im Süden Deutschlands wohne, habe ich die Fahrt über die Autobahn gewählt. Ulm – Görlitz – Warschau – Vilnius – Ca. 1500 km an 3 Fahrtagen.
Wenn ich im Norden Deutschlands gestartet wäre, hätte ich mic sicherlich für die Fähre entschieden, denn entspannter geht es kaum.
Kleiner Reisebericht zur Fahrt ins Baltikum
Montagmorgen, der Wecker klingelt um 4 Uhr in der Nacht. Ich habe vor meiner großen Tour tief und entspannt geschlafen und bin trotz der Uhrzeit schnell fit. Eine letzte Dusche mit ordentlich Platz und warmen Wasser, ein letzter Kaffee aus der guten Kaffeemaschine und ein letzter Spaziergang mit dem Hund. Dann brummt der Motor von Günther auf und 168 PS sorgen für ordentlich Vortrieb. Schnell erreiche ich die Autobahn, auf der noch wenige Lastwagen unterwegs sind. Am Autobahnkreuz Ulm fahre ich auf die leere A7, Tempomat an und cruisen!
Von Nürnberg bis Dresden
Meine Fahrt geht auf dem schnellsten Weg nach Sachsen. Also fahre ich an Nürnberg vorbei, wo es schon überraschend voll ist und dann die A9 in Richtung Hof. Die meiste Zeit ist es herrlich ruhig und ich kann in meinem Tempo fahren, wie ich möchte. Von Hof geht es auf der A72 nach Chemnitz und über die A4 nach Dresden. Nach 5 1/2 Stunden erreiche ich meine erste Zwischenstation und schlafe erst einmal in Neukirch in der Lausitz auf dem Wohnmobilstellplatz. Zwei Tage genieße ich hier die herrliche Landschaft und wandere mich glücklich…
Polen – Etappe 1 – Görlitz – Warschau
Erneut klingelt der Wecker früh und ich packe meine Siebensachen. Von Neukirch ist es nur eine halbe Stunde bis Görlitz und schon bin ich über die Grenze. Auch hier heißt die Autobahn A4, wurde freundlich von der EU finanziert und ist in wirklich gutem Zustand. Schlagartig nach der Grenze waren eigentlich nur noch Lastwagen unterwegs. Aber davon ziemlich viele und auf den ersten 25 km liefern die sich ein Rennen voller Überholvorgänge. Nervig auf der eigentlich freien Autobahn zu fahren und ständig hinter einem Lastwagen zu stecken, der einen anderen überholen will. Ich übe mich in Entspannung und je weiter weg ich von der Grenze komme, desto weniger müssen die Lastwagen überholen.
Bis Breslau darf ich fast nur 110 fahren, also gondel ich gemütlich durch die flache polnische Landschaft. Es ist dünn besiedelt hier, viele Wiesen, Felder, Wälder, seltene Dörfer und ganz wenig Städte. Ich beschließe ganz fest, dass ich bald mal nach Polen reise!
In Breslau biege ich auf die S8 ab, die also nur eine Schnellstraße und keine Autobahn ist. Sie ist aber noch besser ausgebaut als die A4 und so fahre ich nun mit 120 km/h nach Nordosten. Die wenigsten Autos halten sich an das Geschwindigkeitsgebot und überholen mich fröhlich. Doch es sind sowieso fast nur Lastwagen unterwegs und die überhole ich.
In Lodsz geht es auf die A1 – wie immer nimmt der Verkehr rund um die Städte ordentlich zu um dann wieder schnell abzuschwellen. So auch diesmal und bald fahre ich wieder fast allein auf der Autobahn, bis ich auf die A2 in Richtig Warschau abbiege. Nach 25 km verlasse ich die Autobahn und erreiche meinen kleinen Übernachtungsparkplatz im Wald. 520 km in 5:10 h.
Verkehrsregeln Polen:
Autobahn 140 km/h (durfte ich eigentlich nie)
Schnellstraße zweispurig 120 km/ h (durfte ich fast immer)
Landstraße 90 km/ h
Stadt: 50 km/ h (nachts wohl 60 km/h)
Promille: 0,2 (Achtung, teure Strafen)
Tagfahrlicht oder Abblendlicht muss an sein!
Mein Übernachtungsparkplatz in Polen
Mitten im Wald und ziemlich genau auf halber Strecke ins Baltikum habe ich den Parkplatz auf Park 4 Night gefunden:
N 52° 00.958 E 020° 13.455
Parking lesny, wiata in Bartniki, Polen
Toller Wald mit Spaziermöglichkeiten drumrum!
Etappe 2 – Von Warschau ins Baltikum
Nach einer herrlichen Nacht inmitten des Waldes geht es heute morgen wieder auf die Straße. Schnell noch getankt (Schwarzer Zapfhahn ist Diesel!) geht es direkt auf die Autobahn. Erwartungsgemäß ist rund um Warschau der meiste Verkehr. Und auch die aggressivsten Fahrer. Ich werde links, rechts, oben und unten überholt, angehupt und vermutlich beschimpft, dabei halte ich mich hervorragend. Meiner Meinung. Hinter Warschau wird es bald wieder ruhiger und dann noch ruhiger und schließlich ist kaum Verkehr mehr auf der S8 nach Bialstok. Einige Kilometer vor der Stadt schickt mich Google Maps in die Landschaft auf eine kleine Landstraße nach Tykocin. Die Straße ist erst ganz ansehnlich, wird dann aber erbärmlich schlecht. Wer nicht die sehenswerte Burg in dem Örtchen ansehen will, der sollte lieber den Umweg nach Bialstok auf die S65 nehmen.
Landstraße nach Litauen
Die S65 ist ziemlich neu und sehr schön hergerichtet, aber randvoll mit Autos und Lastwagen. Es geht nur in langer Schlange aber dafür gemächlich und ausdauernd voran. Mit 60 km/ h lerne ich wieder Gemütlichkeit. In Grajewo geht es auf die viel ruhigerer S61 bis Augustow und nachdem ich den Trubel des kleinen Wandermekkas am Rande eines riesigen Waldes durchquert habe, gehört die S 16 in Richtung Litauen nur noch mir. Nach 1508 gefahrenen Kilometern überquere ich freudenstrahlend die Grenze nach Litauen.
Ganz in der Nähe suche ich mir einen ersten Stellplatz in Veisiejai und mache mich auf die Suche nach den alten Balten, bevor die Wohnmobiltour durchs Baltikum richtig losgeht.
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Interaktive Karte des Baltikums
Bleib uns verbunden!
Destination
Departure
SüddeutschlandDeparture Time
Frühling, Sommer, HerbstIncluded
BaltikumEstlandLettlandLitauenWohnmobiltour BaltikumNot Included
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