Die kurische Nehrung ist eine 100 km lange Halbinsel, auf der hohe Sanddünen eine UNESCO geschützte Landschaft mit Kiefernwäldern, Wanderwegen und Aussichten bilden.
Dünenblick
Die kurische Nehrung – Dünen, Sandstrand, Urlaubsfeeling
Die kurische Nehrung – fantastische Halbinsel in der Ostsee Litauens
Auf meiner Wohnmobiltour durchs Baltikum darf natürlich eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Litauensnicht fehlen – die kurische Nehrung. Nachdem ich auf dem Weg zum Berg der Kreuze tief ins Landesinnere vorgedrungen bin, erreiche ich in Klaipėda wieder das Meer und nach einer kurzen Fährfahrt auch die kurische Nehrung.
traumhaftes Bänkchen mit Blick
Die kurische Nehrung
Unzweifelhaft ist die Naturlandschaft der kurischen Nehrung weltbekannt. Eine 100 km lange Halbinsel, die sich zwischen Russlands Enklave Kaliningrad und Litauen aufteilt. Zwischen 400m und 4 km ist sie etwa breit und eigentlich besteht sie nur aus hohen Sanddünen. Nachdem sie im großen nordischen Krieg gerodet wurde, begannen sie wieder zu wandern und besonders die Düne bei Nida verschüttete schon mehrere Dörfer. Am Ende der kurischen Nahrung bei Klaipeda mündet da kurische Haff und damit die Memel in die Ostsee.
Beide Seiten – also Litauen und Russland – der kurischen Nehrung stehen unter Naturschutz, inzwischen auch von der UNESCO zum Welterbe hinzugefügt.
UNESCO- Weltkulturerbe
Mit dem Wohnmobil auf die kurischen Nehrung
Es ist gar nicht so einfach auf die kurische Nehrung zu kommen, denn es gibt keine Brücke. Im Winter gibt es von Klaipeda aus zwei Fähren – eine für Fußgänger und eine für Autos. Wer wie ich mit dem Wohnmobil auf die kurische Nehrung will, der nutzt die Autofähre.
Die Überfahrt mit Wohnmobil kostet 13 € (2021) – bei der Überfahrt wird gleich Hin- und Rück bezahlt, bei der Rückfahrt gibt es dann keine Kontrolle.
Der Eintritt in das Naturschutzgebiet fällt mit 15 € (Wohnmobil / Winter) – 30 € (Sommer) recht üppig aus. Dabei ist egal, wie lang man bleibt.
Das wilde Campen auf der kurischen Nehrung ist verboten. Da sich im Sommer die Touristen stapeln, denke ich, dass auch kontrolliert wird. Ich habe den einzigen Campingplatz in Nida aufgesucht, der ziemlich gut am Wanderweg zur Paczinski Düne liegt.
Was machen auf der kurischen Nehrung?
Nirgendwo im Baltikum habe ich ein so gut ausgebautes und langezogenes Netz an Radwegen gesehen wie hier. Wundervolle Wege führen am Strand entlang oder durch die ewigen Wälder voller Küstenkiefern. Auch hinauf auf die Dünen darf man fahren, sollte dann aber doch dickere Reifen haben. Das Fahrrad ist damit die beste Möglichkeit, die kurische Nehrung zu erleben.
Ein Besuch in den kleinen Orten auf der kurischen Nehrung gehört ebenfalls zum Programm. Juodkrantė ist ein kleiner Fischerort, der natürlich zunehmend touristisch wird. Im Süden startet der kleine Weg auf den Hexenberg.
Nida ist mit 1100 Einwohnern der Hauptort. Als ich ihn besuchte, war vor lauter Baustelle kaum etwas zu sehen und kein Durchkommen. Ab 2022 wird der Ort vermutlich in neuem Glanz zu einem Besuch einladen. In Nida gibt es einkaufsmögichkeiten, Restaurants, Hotels, eine Promenade und im Sommer eine Fußgängerfähre. mit 1100 Einwohnern der größte Ort und Zentrum des Tourismus. Es bietet eine lange Promenade, einen kleinen Hafen, Einkaufsmöglichkeiten und einige Hotels und Ferienwohnungen. Als ich die kurische Nehrung besuchte, war halb Nida eine Baustelle und ich brach meinen Besuch wieder ab. Kein Durchkommen, weder beim Besuch mit Fahrrad, noch mit Auto. Bis zum Sommer 2022 hat sich das aber erledigt!
beeindruckende Schnitzereien
Ein Besuch auf dem Hexenberg
Nahe dem Fischerdorf Juodkrante führt ein kleiner Rundweg über den Hexenberg. Über 200 spannende Holzschnitzereien erzählen von Hexen, Gnomen und Teufeln aus der baltischen Mythologie und lassen die kleine Wanderung zu einem besonderen Erlebnis werden. Die kleine Wanderung ist fast 3 km lang und jetzt im Herbst war ich allein im Wald. Ein Spaziergang, der sich lohnt!
Blick auf die höchste Düne der kurischen Nehrung
Strandkiefernwaldwege
Spaziergang zur Vecekruga Düne (67m)
Die höchste Düne der kurischen Nehrung heißt Vecekruga Düne und ist mit 67,2m eine der höchsten Dünen Europas. Ein gemütlicher Wanderweg führt vom Parkplatz durch den Küstenkiefernwald auf den beeindruckenden Aussichtsturm. Okay, der Turm ist nicht beeindruckend, aber die Aussicht schon. Wann sieht man schon mal an beiden Seiten das Meer. Zumindest, wenn man nicht bei Nebelwetter kommt, so wie ich!
Die großen Sanddünen
Wanderung zur Parnidis-Düne und ins Death Valley
Das Highlight bei meinem Besuch ist natürlich die Wanderung auf die Parnidis-Düne gewesen, mit 60m Europas zweithöchste Wanderdüne. Man kann bis fast
Wüstenfeeling
hinauf fahren und von der Sonnenuhr einen tollen Blick genießen. Viel schöner ist es aber, die Düne und die kleine Wüste davor zu erwandern. Man kann beim Parkplatz oder so wie ich direkt vom Campingplatz aus starten. Der Weg führt durch den Küstenwald ins Death Valley, einem Gebiet, in dem außer Sand und Flechten nicht viel zu finden ist. Dann geht es an der Küste zum Haff zurück. Man hat einen herrlichen Blick auf Nida und plötzlich steht man in der Wüste. Nichts als Sand um einen herum. Beim Aufstieg kommt man ordentlich ins Schnaufen und dann steht man an der Aussichtsplattform.
Fischerhäuschen
Lohnt sich der Besuch auf der kurischen Nehrung?
Nein! – Wer wie ich das ganze Baltikum bereist, der hat unglaublich lange Sandstrände, tolle Küstenwälder, wunderschöne Dünenlandschaften und tolle Fischerorte gefunden, die der kurischen Nehrung in nichts nachstehen. Und diese sind auch im Sommer oft menschenleer, ganz im Gegensatz zur kurischen Nehrung! Warum sich dann mit dem Auto durch die Stadt Klaipeda quälen (ja, das war wirklich eine Quälerei!), 26 € für die Fähre, 30 € für den Eintritt und noch mal 25 € für den Campingplatz bezahlen… Nee! Würde ich nicht nochmal machen!
Ja – Die kurische Nehrung ist ein unglaublich schönes Naturschutzgebiet mit fantastischen Orten. Nirgendwo in Litauen findet man sonst einen so schönen Sandstrand wie hier. Perfekt zum Baden! Traumhafte Radwege gibt es ebenfalls und ein Besuch auf der Parnidis-Düne gehört zu den Highlights eines Baltikum-Urlaubs. Es führt einfach kein Weg an der kurischen Nehrung vorbei!
Fazit!
Ich bin also unentschlossen, sorry. Ich glaube bei meinem nächsten Besuch in Litauen würde ich mich auf dem Campingplatz in Vetaineeinmieten und dann mit der kleinen Fähre nach Nida fahren. Einmal die Räder mitnehmen und an einem Tag alles rund um Nida erforschen. Und dann lieber noch einen Abstecher nach Lettlandmachen, da ist der Sandstrand nämlich menschenleer und ewig lang!
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Ein paar Tipps für gute Wanderführer
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Galerie
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Übernachten
Das wilde Campen auf der kurischen Nehrung ist verboten. Da sich im Sommer die Touristen stapeln, denke ich, dass auch kontrolliert wird. Ich habe den einzigen Campingplatz in Nida aufgesucht, der ziemlich gut am Wanderweg zur Paczinski Düne liegt.