Nyksund, romantisches Fischerdorf im Nordmeer
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Nyksund, romantisches Fischerdorf im Nordmeer
Ganz einsam im Norden der Vesterålen liegt Nyksund, ein klitzekleines Fischerdorf mit einer bewegten Geschichte, einem wildromantischem Blick aufs Nordmeer und vielen Touristen.
Nyksund, romantisches Fischerdorf im Nordmeer
Wir kommen auf unserer Wohnmobiltour zu den Lofoten in den Norden der Vesterålen und finden das kleine Dörfchen Nyksund. Zuvor hatten wir erst die Lofoten besucht und waren dann auf eine Wanderung auf den Haugnyken. In einem Bericht hatte ich die Geschichte des Ortes gelesen und jetzt rumpeln wir über die Schotterpiste nach Nyksund.
Die Anfahrt
Wir verbrachten einen herrlichen einsamen Tag in den abgelegeneren Inseln der Vesterålen, hier verirrt sich kaum ein Tourist her und es ist wunderschön. Wir nehme die Straße nach Myra, einer größeren Stadt im Nordwesten. Von hier sind es noch knapp 10 km über eine schmale Schotterstraße bis Nyksund.
Am Ort gibt es einen Wohnmobilstellplatz mit herrlichem Blick aufs Meer. Bezahlbar mit Vipps – ob es auch Zahlmöglichkeiten für Nicht-Norweger gibt, weiß ich nicht. Ebenfalls einen Parkplatz für Autos vor dem Dorf. Ein dickes Schild weißt darauf hin, dass Nyksund gerne autofrei sein will und ich freue mich.
Die Geschichte hinter dem Dorf
Hier am Ende der Welt leben schon lange Menschen. Doch das Leben war hart und immer wieder verließen die Menschen das Dörfchen. Mitte des 20 Jahrhunderts wurde klar, dass der Hafen zu klein für moderne Fischerboote war und so waren die Häuser 1977 komplett leer. Nyksund wurde zur Geisterstadt.
1985 entdeckte ein deutscher Sozialpädagoge von der TU Berlin das Dörfchen. Gemeinsam mit einer Gruppe Jugendlicher zog er hierher, wohnte kostenfrei und renovierte das Dörfchen. Das Projekt überdauerte nur ein paar Jahre, dann zogen wieder einige Menschen ein und Nyksund wurde alternatives Künstlerörtchen. Wie spannend, denke ich und freue mich auf den Besuch.
Ab ins Dorf
Ich spaziere die kleine Strecke vom Womo-Stellplatz ins Dorf. Tolle Holzhäuser erwarten mich, ein natürlicher Hafen in einer kleinen Bucht ist wirklich perfekt. Große Holzhäuser auf Stelzen in alle Farben waren wohl ehemalige Lagerhäuser. Die meisten sehen gut aus, manche sind aber noch immer nicht renoviert. Ich bin noch keine 10 m im Dorf, da rauscht schon das dritte Auto an mir vorbei. In einem Affentempo und ohne Gruß – ja, leider erlebe ich die Norweger selten als freundlich. Das ganze Dorf steht voller Autos. Wollte es nicht autofrei sein?
Restaurant, Schnickschnack und Co
Ich bin im Dorf und bleibe erst einmal überrascht stehen. Hier trudelt es. Gruppen von Menschen steigen ins Schlauchboot und wieder aus. Einige sitzen auf der Terrasse der Restaurants, andere kaufen gerade irgendeinen Kruscht in der „Galery“ ein, der wahrscheinlich in China produziert wurde. Hammer – hier hat es endlose Touristen wie ich es mir sonst nur in Smögen oder Reine vorstellen kann. Ich schüttle noch überrascht den Kopf, als mich schon wieder ein Auto beinahe über den Haufen fährt.
Aussicht
Läuft man die Hafenmauer entlang kommt man in den hinteren Teil des Dörfchens. Ein schmucker Aussichtspunkt lädt zu einem Foto des Dorfes ein. Oder man blickt versonnen aufs Meer hinaus. Alles schön. Bis man vom startenden Motor der beiden Schlauchboote aus jedem romantischen Traum gerissen wird. Ich laufe ein paar Schritte weiter und finde ein großes Metallfass. Einst war es Proberaum, heute rostet es nur noch vor sich hin. Das Geschäft hat die Alternativen vertrieben.
Die Kirche
Ich spaziere ein wenig traurig zurück. Das Dorf ist soooo schön. Aber sooooo voll mit Touristen. Man sollte im Mai hierherkommen. Ein kleines Weglein führt hinauf zur kleinen Kirche. Die ist nicht groß und trotzdem zu groß für die 20 Einwohner der Stadt. Sie wurde um die Jahrhundertwende gebaut. Damals bemerkte der Pfarrer aus der nächsten Stadt, dass hier in Nyksund deutlich mehr Schnaps gesoffen wurde, als in den anderen Fischerdörfchen. Um dem entgegen zu wirken, wurde eine große Kirche gebaut. Ob’s geholfen hat, weiß ich leider nicht.
Der Königinnenweg
Ich bin zurück am Wohnmobilstellplatz. Direkt am Platz startet der bekannte Königinnenweg. Er führt auf einer anspruchsvollen Strecke hinauf in die Berge und an der Küste wieder zurück. Und anspruchsvoll heißt auch wirklich anspruchsvoll. Weder Maxi noch ich haben dazu heute Lust und so fahren wir wieder weg von Nyksund. Ein wirklich hübscher Ort, der leider hoffnungslos überlaufen ist und alles andere als autofrei.
Weiterfahrt
Wir finden einen kleinen Parkplatz im Osten der kleinen Insel. Außerdem einen wunderbaren und einfachen Wanderweg, der uns zum Leuchtturm auf Gisøla bringt. Dann erst fahren wir weiter in Richtung Sortland, bevor es dann weiter in den Norden nach Andenes und hinüber auf Senja geht. Viel zu tun auf der Wohnmobiltour Lofoten.
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