
traumhafter Blick über den See des Mūša Tyrel Moor
Der längste Bohlenpfad Litauens ins Mūša Tyrel Moor
Ich bin unterwegs auf meiner
Wohnmobiltour durchs Baltikum und bin ein ganzes Stück ins Landesinnere
Litauens gefahren. Nach einer Geocaching-Tour am
See Vainagiai ist natürlich der
Berg der Kreuze das Hauptziel. Beeindruckend und kitschig zugleich. Anschließend suche ich mir einen ruhigeren Ort und erreiche das Mūša Tyrel Moor.

WLAN am Wanderparkplatz
Vom Parkplatz in den Wald
Der Parkplatz ist perfekt für eine ruhige Nacht im Wohnmobil. Er liegt abseits, ist flach und hat eine Toilette. Und zusätzlich den Luxus eines litauischen Wanderparkplatz: Kostenloses WLAN und Handyladestation. Auch in Birzai habe ich das schon gesehen. Vorbild Litauen!
Direkt am Parkplatz startet der Bohlenweg. Auf fast 7 km geht der Weg einmal durch das Moor. Man kann die Runde etwas abkürzen, dann ist sie komplett Kinderwagentauglich (zumindest mit schmalen Kinderwägen).

Birken-Moor-Idyll
Birken-Sumpf
Einer der schönsten Abschnitte finde ich gleich zu Beginn. Die Bohlen führen durch einen Birkenwald, der komplett unter Wasser steht. Die Morgensonne blinzelt hinein und taucht alles in ein wunderschönes Licht.
Dahinter stehe ich schon mitten im Moor. Ein Aussichtsturm lädt zu einem Besuch ein und nach einem Blick über die tolle Landschaft spaziere ich weiter, tiefer ins Moor. Nach einiger Zeit erreiche ich den kleinen See in der Mitte des Moores. Hier kann man sich hinsetzen und einfach genießen.

Partisanen-Gedenkstätte
Schnurgerade in den Partisanen-Wald
Der Bohlenweg ist breit angelegt und führt fast schnurgerade durch das Moor. Maxi und ich spazieren und erinnern uns an wunderschöne Moore in Lettland und Estland. Das grandiose
Kemeri-Moor nicht weit von Riga. Oder der
Wanderpfad zum Findling Majakivi mitten im Moor. Sehr eindrücklich auch noch das
kleine Tierumnieki Moor, in dem es so herrlich nach Latschenkiefer gerochen hat.
Tief in Gedanken erreiche ich den Abzweig kurz vor der Mitte des Weges. Entweder spaziere ich schnurgerade auf dem Bohlenweg weiter oder nehme den Weg durch dehttps://find-the-silence.de/tour-item/2021-11-10-baltikum-lettland-kemeri-moor/n Wald und besuche die Lager der litauischen Partisanen. Natürlich lasse ich mir etwas Geschichte nicht entgehen und nach einigen Minuten im dichten Wald (Luchs, Wolf und Elch leben hier) erreiche ich die ehemalige Lagerstätte. Fast 200 Partisanen haben sich hier vor den Sowjets versteckt und wurden von der Bevölkerung unterstützt.

In den Wald
Schnurgerade zurück zum See
Die Infotafeln sind auch auf Englisch und so habe ich die Geschichte der Partisanen gelesen. Ich freue mich, dass die baltischen Länder die Zeit der Sowjetherrschaft hinter sich haben und sich als Reiseländer öffnen konnten. So durfte ich vier Monate in diesen wunderschönen Ländern verbringen, ein unvergessliches Erlebnis.
Ich schweife schon wieder ab. Das kann ich auch gut machen, denn der Bohlenweg führt wieder schnurgerade zurück. Das Moor ist schön, der Weg auch, aber ein bisschen fehlt die Abwechslung 🙂 Meine Besuche in den Mooren des Baltikums hat mich verwöhnt!
Als ich den See entdecke, der still und ruhig im Moor liegt, bin ich wieder voll bei der Sache.

Der Parkplatz
Heimkehr und Weiterfahrt
Nur noch eine kleine Strecke und ich bin wieder in dem kleinen und wunderschönen Birkenwäldchen. Natürlich genieße ich das noch einmal und erreiche dann wieder den Parkplatz. Von hier aus werde ich recht schnell zur
kurischen Nehrung fahren. Anschließend geht es in Richtung
Kaunas und dann findet die
Wohnmobiltour durchs Baltikum ihr Ende.
Martin Erstling
Vielen Dank für den tollen Reisebericht. Wir waren im September 2021 auch im Baltikum unterwegs, aber da scheinen wir einiges ausgelassen zu haben.
Uli