Im „Chaos-de-Gouet“ durchläuft nur wenige Kilometer von ihrer Mündung entfernt die Gouet ein wunderbares Tal voller fantastisch geformter Granitfelsen in einem sonnendurchfluteten Wald – Ein Ort voller Kraft und Natur!
Wasserfall und Strudel an der Gouet
Das „Chaos de Gouet“ oder ein Kraftort der Natur
Nur zufällig bin ich auf meiner Wohnmobiltour durch die Bretagne über ein kleines Flusstal gestolpert, das für Fotografen interessante Formationen bietet. Nicht im Traum konnte ich mir vorstellen, hier einen der wunderbarsten Momente meines Urlaubs zu finden, voller Erholung, Ruhe und einem Naturschauspiel vom Feinsten.
Die Anfahrt
Nachdem ich am Vortag eine wunderschöne Wanderung um den Stausee der Gouetgemacht hatte, fuhr ich auf gut Glück zum Wanderparkplatz beim Chaos de Gouet und fand einen kleinen Platz mit Bänkchen – perfekt für eine ruhige Nacht. Unterwegs waren am Nachmittag einige Gassigänger, ansonsten lag der Platz verwaist und ruhig in der Landschaft herum.
Das Chaos de Gouet
Ähnlich wie im wunderschönen Wald von Huelgoat ist auch das Tal der Gouet gefüllt mit beeindruckend großen Kieselsteinen – jahrmillionenalte rundgeschliffene Granitfelsen, die der Fluss rundgewaschen hat.
Der Legende nach hat der gute walisische Mönch Brieuc, nachdem die nahe Stadt Saint Brieuc benannt ist, einen Fluss mit einer rötlichen Farbe entdeckt und nannte ihn Blutfluss (Ar Gwad) – daraus entwickelte sich der Name Gouet, den ich nicht aussprechen kann. Zum Glück muss ich nur schreiben 🙂
Wanderschilder gibt’s auch
Die Wanderwege
Es gibt eine ganze Anzahl an verschiedenen Schleifen durch diese Tour, die große ist fast 12 km lang und nimmt aus dem beeindruckendsten Teil des Chaos noch einige ruhigere Passagen und die Menire der Umgebung mit. Starten kann man bei mehreren Parkplätzen in der Umgebung, anschließend wird man zielsicher in die kleine Schlucht geleitet. Hier gibt es eine Wanderkarte und Beschreibung der verschiedenen Touren zum vdownload:
Starten wir endlich
Vom Parkplatz laufe ich ein paar Minuten hinab ins Tal und befinde mich in einer anderen Welt. Ein Wunder in Grüntönen! Die Sonne kommt langsam durch das dichte Blätterdach der teils uralten Laubbäume, das Wasser plätschert über die Felsen und ich bin nach wenigen Sekunden verzaubert. Es ist wunder-wunder-schön hier und die ganze Welt gehört mir allein. Wo in Huelgoat noch Heerscharen an Touristen den Wald überfielen, so ist es hier wunderbar ruhig und einsam. Aber nicht minder schön!
Es plätschert aller Ortens
Zum Chaos de Gouet
Ich folge der Fließrichtung und befinde mich auf einem wunderschönen Naturpfad. Mal geht es hoch, mal runter, mal eben, – auch ein bisschen klettern und herumrutschen ist hier gefragt. Badelatschen sind hier definitiv nicht angebracht. Nach jeder Kurve eröffnet sich mir ein neuer Blick auf die tollen Granitfelsen und den Bach, der sich einen Weg durch das Chaos sucht. Überall plätschert es, kleine Wasserfälle und dann wieder ruhigere Abschnitte. Uralte Bäume hängen weit in den Fluss hinein und erzählen von Geschichten vor langer Zeit. Es ist ein mystischer Ort und ich atme tief ein, um das in mich einzusaugen. Und ich fotografiere… hunderte Bilder, alle paar Meter wieder….
Nach ein paar hundert Metern (für die ich locker eine Stunde brauche) weißt mich ein Schild daraufhin, dass ich im Chaos de Gouet angelangt bin – und tatsächlich, es ist noch felsiger, noch chaotischer und noch beeindruckender hier.
das Chaos de Gouet
Die Einsamkeit
Nach einer guten Stunde treffe ich die ersten Menschen im Tal – zwei Angler, die sich von Topf zu Topf angeln. Es ist ruhig hier, kaum ein Mensch kommt hier vorbei und auch der Hund trifft kaum Freunde. Nach dem großen Chaos wird auch das Wasser deutlich ruhiger, aber kein bisschen weniger schön. Wunderbare neue Blicke tun sich auf, Sonnenstrahlen bringen den Wald und das Laub zum Glühen und ich setze mich auf einen Stein zum Genießen.
Bald habe ich die erste Brücke erreicht (eigentlich ist es die mittlere der drei) und komme anschließend in den ruhigsten Teil meiner Tour. Fast lieblich und unschuldig plätschert der Bach hier durchs Tal. Die nächste Brücke ist dann ein beeindruckendes Felsdings – Felsplatten, die über den Bach gelegt wurden. Alt oder jung ist mir unbekannt, aber beeindruckend auf alle Fälle.
Wieder zurück
die alte Brücke über die Gouet
Ich habe für die 1500m gute 2 Stunden gebraucht und beschließe, auf der anderen Bachseite zurück zu laufen. Wanderfreunden lege ich die ganze Tour ans Herz, hier ist sicher noch viel wunderbares zu entdecken! Auf dem Rückweg werde ich erst einmal von einem Mountainbiker überholt, der sein Rad schiebt und auf dem Weg nicht mal das schafft. Er ist der erste Bote der Rentnergruppe „rüstige Rentner schieben besser“, die sich wohl in der Tour geirrt haben, denn auf diesen Wegen kann kaum einer Radfahren. Die Herren können nicht mal laufen, und so segeln sie alle paar Meter vom Weg. Wir sind fasziniert.
Weiter fotografiere ich mich langsam voran, doch inzwischen prügelt die Mittagssonne herab und die Motive sind nicht mehr so perfekt.
Strudel
Das Highlight am Ende
Ich entdecke einige Felsen wieder, die ich gleich am Anfang gesehen habe und merke, dass die Tour dem Ende zugeht. Eine letzte Brücke bringt mich wieder auf die richtige Flussseite. Während ich über die Brücke gehe, höre ich es lauter rauschen als gewöhnlich und entdecke hinter dem Gebüsch einen kleinen Wasserfall – natürlich muss ich da noch hin. Und tatsächlich, der Fluss plätschert einige Stufe herab, windet sich um einige Felsen, kreiselt sich und lässt sich von der Sonne wärmen. Ein wunderschöner Ort, den ich einmal mit der Kamera festhalte, für mich nicht nur der Ort, sondern auch das Bild des Tages.
Fotografie
Ein bisschen ärgere ich mich, denn mein Ultraweitwinkel hat einen Sprung in der Linse! Meine Versicherung wird sich freuen! So kam mein Weitwinkel (21-50 mm) zum Dauereinsatz. Aufgeschraubt hatte ich einen ND Filter und alles war natürlich sanft auf dem Stativ gebettet. Die Sonne hat wunderschöne Farben hervorgezaubert und an manchen Stellen ganz besondere Fotos ermöglicht, der starte Kontrast zwischen den hellen und dunklen Stellen hat das Fotografieren aber erschwert und eine umfangreiche Nachbearbeitung vonnöten gemacht. Einfach ist es sicher an einem bewölkte Tag.
Mein Traum vom Chaos de Gouet
So langsam neigt sich meine Tour dem Ende zu und ich weiß, dass diese Tour eine meiner absoluten Erlebnisse bleiben wird. Die Bretagne bietet wundervolle Ecke, das Meer und die Strände sind einfach nur schön, der GR 34 beeindruckend. Huelgoat natürlich nicht minder, doch hier in diesem Ort fließt das Leben, er ist wunderschön und gleichzeitig einsam und ruhig. Trotz des dauernden Rauschen des Wassers kann ich sagen – Find the silence – hier habe ich habe es gefunden!
Leider ging es anschließend weiter auf meiner Wohnmobiltour durch die Bretagne, doch das Chaos de Gouet werde ich im Herzen behalten!
Der Lac de Guerlédan ist der größte See der Bretagne und liegt ruhig und entspannt in der Mitte des traumhaften Landes. Fotografie, Wandern, Schwimmen, hier ist alles möglich.
Vom Mont St. Michel im Norden bis Saint Nazaire im Süden verläuft der Zöllnerpfad oder GR34 fast 2000 km entlang von wunderschönen Küsten, entlang weißer Strände und durch die schönsten Küstenstädte der Bretagne.
Kanal-Radtour am Nantes-Brest-Kanal bei Pont Triffen
Entlang des Kanal-Radwegs am Nantes-Brest-Kanals genieße ich eine entspannte Kanal-Radtour durch die tolle Natur mit Schleusen, Wasser und Wald bis zur Mündung in die L`Aulne bei Pont Triffen.
Im "Chaos-de-Gouet" durchläuft nur wenige Kilometer von ihrer Mündung entfernt die Gouet ein wunderbares Tal voller fantastisch geformter Granitfelsen in einem sonnendurchfluteten Wald - Ein Ort voller Kraft und Natur!
Die Bretagne ist ein fotogenes Land ob am Meer oder im Landesinneren. Leuchttürme, Sonnenuntergänge oder Ruinen, hier findest du meine Fotospots in der Bretagne.