Ein Tag auf der Sonneninsel Holmön
per person
Ein Tag auf der Sonneninsel Holmön
Vor der schwedischen Ostseeküste bei Umeå liegt die kleine Insel Holmön, dank Microklima der sonnigste Ort Schwedens und herrlich ruhiges Ausflugsziel mit viel Natur.
Ein Tag auf der Sonneninsel Holmön
Wohnmobil Günther, Hund Maxi und ich sind inzwischen schon wieder eine ganze Strecke entlang der Ostseeküste nach Süden gefahren. Hatten wir vor einigen Wochen noch den Abisko Nationalpark erforscht, war es bald darauf Jokkmokk und die Weite Lapplands. Dann ging es über Luleå und Lapplands Ostseeküste weiter in die Schären des Nordens. Zwischen Piteå und Skellefteå fanden wir vor allem viele schöne Wanderungen. Jetzt sind wir fast in Umeå, doch zuvor nehmen wir die kleine Fähre auf die Sonneninsel Holmön.
Ein Besuch auf Holmön
Die kleine Insel ist nur mit der kostenlosen Fähre zu erreiche, die in Norrfjärden ablegt. Sie fährt im Sommer nur zwei Mal morgens und zwei mal nachmittags. Rund um den Fähranlegen gibt es einige Parkplätze, die im Sommer aber nicht reihen. Die Fähre selbst bietet Platz für zwei Autos, mit dem WoMo auf die Insel ist so eigentlich nicht möglich. Achtung – manche Fahrten finden nur nach telefonischer Anmeldung statt. Infos zur Fähre hier
Ein paar Infos über die Insel
Eigentlich ist Holmön nur die Hauptinsel des ganzen Archipels – Holmöarna, das seit 1980 unter Naturschutz steht und damit das größte Schären-Naturreservat Schwedens ist. Auf den vielen kleinen und großen Inseln leben dauerhaft rund 75 Menschen, 50 davon auf der Hauptinsel. Dementsprechend beschaulich geht es zu. Auf der Insel ist jedoch alles zu finden, was einen tollen Ausflug ausmacht. Die Insel ist als Sonneninsel bekannt, denn das Microklima rund um die Insel lässt die Wolken verschwinden. Und tatsächlich, eigentlich war Regen, Regen, Regen angekündigt, aber hier scheint die Sonne. Infos über die Insel auf holmön.se
Meine Fahrt nach Holmön
Ich beschließe am Abend zuvor die erste Fähre um 7.00 Uhr zu nehmen, da gewarnt wird, wenn die zweite voll ist, kommt man nicht mit. Es ist auch das Bild einer üppigen Autofähre mit viel Platz abgebildet. Um so überraschter bin ich, als ich eine Viertelstunde vor Abfahrt an der Fähre ankomme und merke, dass Günther besser am Festland bleibt. Also in aller Eile einen Rucksack mit Vesper, Regenjacke, Trinken und IPad gepackt und auf die Fähre gestürmt. Ich werde entspannt und sehr freundlich begrüßt, sogar mit einem kleinen Plausch. Klar, es sind genau 5 Passagiere und ein Anhänger an Bord.
Rund um den Hafen
Die knallgelbe Fähre lässt uns 45 Minuten später wieder hinaus. Maxi wird noch einmal ordentlich gekrault, bevor wir den Hafen betreten. Ich bin überrascht, es ist doch schon einiges los. Im Hafen liegen einige Sportboote und eine zweite Fähre. Ich laufe direkt auf das schöne Inselrestaurant zu, dass ich nachher besuchen werde. Doch erst einmal geht es weiter. Nebenan ist ein großer Fahrradparkplatz und auch ein -Verleih. Und tatsächlich, das Fahrrad ist wohl das beste Fortbewegungsmittel auf der Insel Holmön. Ich habe keins und spaziere zum Landhandel. Der kleine Laden ist die Insel-Version der Tante Emma, es gibt alles zu kaufen, auch die Post und ein Baumarkt ist inbegriffen und im und vor dem Laden wird geplaudert. Er öffnet erst um 10.
Auf dem Weg zum Trappuden
Es gibt einige schöne Wanderungen auf der Insel und ich möchte zur Landzunge Trappuden spazieren. Also biege ich nach dem Hafen links ab und spaziere weiter. Hier gibt es Grillplätze, einen Strand und eine Bootsanlegestelle. Und Toiletten, davon gibt es auf der ganzen Insel eine Menge, eigentlich an jeder Ecke. Der Weg folgt einer kleinen Schotterstraße, die zu den kleinen Häuschen führt. Perfekt ausgeschildert werde ich dann auf einen Pfad in den Wald geführt und spaziere durch eine herrliche Landschaft. Die Küstenlandschaft mit Kiefern, Vögeln und vielen Felsen ist einmalig in Schweden und steht deswegen unter Schutz. Doch gerade ärgert mich die Natur eher in Form von Mücken. Völlig überrascht merke ich, dass ich das Mückenmittel eingepackt habe und werde anschließend nicht mehr geärgert.
Baden, Grillen, Genießen
Es geht auf dem tollen Pfad durch den Wald und über Felsen. Ich entdecke die Landzunge Trappuden und werfe einen Blick auf die Ostsee. Doch es ist zugig hier, so spaziere ich weiter. Zehn Minuten später lande ich an einer kleinen Bucht mit Sandstrand und Grillplatz. Was ein kleiner Traum. Ich beschließe, mich ein wenig hinzulegen und den Schlaf nachzuholen. Holmön hält, was es versprochen hat. Während ich noch liege wird es immer wärmer und die Sonne kommt hervor. Hätte ich jetzt noch eine Wurst und Feuer, ich würde hierbleiben. So raffe ich mich nach 90 Minuten auf und spaziere weiter. Nicht weit davon treffe ich die nächste Toilette, einen weiteren Strand und einen Grillplatz. Dann geht es auf der bekannten Schotterstraße zurück.
Mittagessen
Wer Holmön besucht, hat nicht viele Möglichkeiten. Es gibt den Landhandel, wo es auch Sitzgelegenheiten gibt, ein Cafe und und das Restaurant. Da ich richtig Hunger habe, geht es direkt auf die Terrasse des Restaurants, Maxi darf sowieso nicht rein. Es ist einfach aber schön gehalten. Typisch schwedisch wird die Terrasse im vollen Betrieb erweitert und während die Kappsäge röhrt, entspannen die Gäste. Witzig, aber eben typisch schwedisch entspannt. Die Auswahl ist nicht groß, es gibt drei Burger, ein paar Fischgerichte und Kindermenüs. Aber lecker ist es und für schwedische Verhältnisse nicht mal sonderlich teuer.
In den Ortskern
Nach dem Essen spaziere ich einmal durch die „Stadt“ – um ehrlich zu sein, es sind ein paar vereinzelte Häuser, die sich mit viel Platz und Abstand auf der Nordseite der Insel verteilen. Ich komme wieder an den Fischerhütten vorbei, dann das Inselmuseum, an dessem Eingang immer eine Frau mit Hund sitzt – aber nein, es ist jedesmal eine andere Frau und ein anderer Hund…. spannend. Dann laufen wir wieder am Inselladen vorbei und nehmen die Straße zum „Theater“. Und tatsächlich, am Dorfgemeinschaftshaus findet das Sommertheater statt. Gerade ist Pause und alle Einwohner (so scheint es) spazieren lachend durch den Garten). Gegenüber ist das Inselcafe, hier bekommt man leckere Kleinigkeiten und es ist sehr hübsch. Gerade sind nur alle im Theater. Die Straße ist neu geteert udn ich denke, das Fahrrad ist das beste Fortbewegungsmittel für die Insel, dann kann man auch den Leuchtturm und das Naturschutzgebiet im Süden anschauen. Ich beende meine Tour an der Kirche, die schon fast wieder einsam auf einem Hügel steht. Mit Kirchturm nebenan, versteht sich.
Das weitere Angebot
Während ich auf die Fähre warte, finde ich, dass Holmön einen längeren Besuch wert ist. Ich sehe Zimmerangebote für gerade mal 300 Kronen. Der Zeltplatz ist einfach, aber kostenlos. Es gibt wirklich tolle Möglichkeiten. Täglich finden Veranstaltungen statt, Tanzabende und sogar ein Theater hat täglich Vorführungen. Gleichzeitig sind hier nur Schweden unterwegs und auch davon nicht viele. Holmön ist wirklich ein toller Ausflug!
Rückfahrt
So bin ich ein bisschen traurig, als ich auf der Fähre sitze, die mich von Holmön zu Günther bringt. Der Nachteil von Touren mit dem Wohnmobil ist, dass man wirklich immer unterwegs ist, neues entdeckt und nicht auf längere Verbleibe eingerichtet ist. Andererseits hätte ich Holmön auch niemals kennengelernt, wenn ich nicht eine entspannte WoMo-Tour machen könnte.
Ich erreiche Günther und suche mir einen ruhigen Schlafplatz im Wald. Morgen geht es nach Umeå. Die ehemalige Kulturhauptstadt Europas soll sehr schön sein und bietet zum Beispiel kostenlose Museen. Nach einer ruhigen Nacht in der Nähe fahre ich einen Schwung nach Süden, denn die Hohe Küste wartet auf mich, eine weitere Region des UNESCO Welterbes.
Ein paar Tipps für Reiseführer
* Affiliate Links – Werbung! Mit dem Kauf eines Artikels unterstützt du diesen Blog – für dich kostet es keinen Cent mehr. Danke!
Galerie
Zum Starten einer Diashow einfach auf ein Bild klicken, zurücklehnen und genießen!
Die Tour auf Komoot
Download GPX der Tour
Die GPX ist aus technischen Gründen als ZIP gepackt.
Interaktive Landkarte & Tipps
Bleib uns verbunden!
Destination