Vom Ammerland nach Friesland – Willkommen im Norden

Von Süden kommend erreiche ich das Ammerland. Hier beginnt meine Wohnmobiltour Ostfriesland, auch wenn es gar nicht zu Ostfriesland gehört. Denn das Ammerland ist ein eigener kleiner Landkreis und hat seinen eigenen Flair, was ich schnell herausfinden werde.

Zwischen Oldenburg und Friesland gelegen findet sich der kleine Landkreis, der geschichtlich seine ganz eigenen Wurzeln hat. Denn hier lebte lange ein Volksstamm der Sachsen, von breiten Hochmoore fast völlig abgetrennt von den Gebieten der Friesen. Noch heute kann man die Moore durch eine weite Graslandschaft erkennen. Das Ammerland liegt in der Geest, der Region mit sandigen Böden. Die weiten Wiesen, kleinen Wäldchen und Heckenlinien haben ihm die Bezeichnung „Parklandschaft“ eingebracht. Die letzte Parklandschaft, die ich besucht habe, war das Münsterland auf meiner wunderschönen Wohnmobiltour Münsterland.

Der erste große Unterschied, den ich im Ammerland erkenne – es gibt eine Menge Wanderwege durch das Gebiet. In Ostfriesland habe ich nur wenige solcher Touren gefunden, hier wandert man entweder auf dem Deich oder halt nicht. Da freue ich mich doch über das Ammerland, das zahlreiche Wandertouren um die Seen, die Moore und in die Wälder der Region anbietet. Gemütlich stöbere ich im Angebot „Start » Grenzenlos Aktiv„.

Sehr zu empfehlen ist der kleine Lehrpfad zur Trinkwassergewinnung am Wasserwerk. Infotafeln aber auch viele Mitmachstationen mit und ohne Wasser laden zu einem interessanten Spaziergang für die ganze Familie ein. Parken kann man direkt davor am Wasserwerk.

In der ganzen Region Friesland finden sich zahlreiche Übernachtungsparkplätze für Wohnmobile. Ich fahre also von Wasserwanderweg nach Wiefelstede nebenan und stelle mich vors Schwimmbad, wo zwei kleine Plätze ohne jeden Service ausgezeichnet sind. Das Prinzip der Übernachtungsparkplätze finde ich seit meinem Besuch in der Bretagne super – einfache Parkmöglichkeiten zum Schlafen, mehr nicht. Hier in Ostfriesland wimmert es davor. Mehr Infos unter „Camping in Ostfriesland“.

Meine Fahrt geht nach Norden, vorbei am kleinen Jaderberg. Dort liegt der Jaderpark, eine Mischung aus Tier- und Freizeitpark. Und tatsächlich, von außen erinnern die vielen Achterbahnen, Karussells und andere Freizeiteinrichtungen nicht an einen Zoo. Doch als ich an den Eingang gehe, höre ich Tierstimmen aller Art. Der Park macht Winterpause und so ist es ruhig genug. Für Familien sicherlich eine tolle Idee, ich habe viel Gutes über den Park gehört. Ach.. und auf der ruhigen Rückseite des Parkplatzes finden sich kostenlose Stellplätze für Wohnmobile, ruhig und mit schönem Blick über die Geest. Hier geht’s zum Jaderpark.

Meine Wohnmobiltour Ostfriesland führt mich hinein nach Friesland und durch Varel. Die größere Stadt hat viele schöne Backsteingebäude, eine Fußgängerzone und die bekannte Schlosskirche. Ich habe ausgiebig Zeit, die Stadt von Günther, dem Wohnmobil, aus zu beobachten, denn ich stehe ständig an der roten Ampel. Dann endlich geht es nach Westen weiter und ich bin wirklich auf meiner Tour.

Seit über 100 Jahren ist der Wald zwischen Zetel und Bockhorn ein Naturschutzgebiet und darf vor sich hinleben, wie er will. Die kleine Waldhütte im Norden des Waldes ist ein bekanntes Fotomotiv, das ich natürlich auch besuchen muss. Ansonsten ziehen sich zahllose Wanderwege durch den Wald. Diese sind nach einem besonderen Knotensystem geordnet, jede Wegkreuzung ist ein Knoten. Man merkt sich einfach die Knotennummern und kann dann recht problemlos durch den Wald spazieren. Maxi und ich nutzen das natürlich aus und machen eine tolle kleine Wanderung durch den wunderschönen Forst. Und das schönste – es gibt gleich mehrere Übernachtungsparkplätze hier und wir schlafen auf einem einsamen Wanderparkplatz direkt unter dem Stellplatzschild. Mehr Infos zum Neuenburger Urwald

Unsere Wohnmobiltour Ostfriesland führt nach Friedeburg, wo ich von Amerika bis Russland laufe und weiter bis zum Stellplatz in Hesel. Dann besuche ich auch schon die Stadt Leer.