Ein gemütlicher Zwischenstopp in Oberkotzau

Ich bin unterwegs auf meiner  Wohnmobiltour durchs Fichtelgebirge. Da ich die letzte Zeit viel unterwegs war, möchte ich einen gemütlichen Stellplatz in schöner Umgebung anfahren. Ein paar Tage Pause, ein bisschen durchs Städtchen schlendern und eine kleine Wanderung steht auf dem Programm. Oberkotzau bietet dafür die perfekte Gelegenheit.

Gut ausgeschildert erreiche nah an der Ortsmitte den Wohnmobilstellplatz von Oberkotzau. Viel Positives habe ich schon darüber gelesen, die Realität ist noch besser. Ein kleiner Stellplatz mit 8 Plätzen und ausreichend Stromsäulen. Jeder Stellplatz hat seinen eigenen Freiraum und ist mit einem kleinen Grünstreifen vom nächsten getrennt. Ein kleines Sanitärhäuschen in top Zustand mit zwei Duschen, Toiletten und Waschmaschine mit Trockner steht nebenan. Das alles für 12 € inklusive Strom (2021) finde ich absolut angemessen, obwohl ich sonst eher günstigere Stellplätze bevorzuge. Hier bin ich begeistert und freue mich auf zwei ruhige Nächte.

Direkt neben dem Stellplatz ist ein kleiner Park mit allerlei Spielgeräten, Sportmöglichkeiten und einem Unikum – der Fernwehpark. Zahlreiche Ortsschilder mit lustigen Namen, aber auch von Urlaubsorten aus aller Welt hängen hier toll sortiert. Immer wieder muss ich grinsen oder erinnere mich an tolle Orte und tolle Urlaube. Eine super Idee, die auch schon eine Menge Promis besucht haben.

Hinter dem Park kann man an der Eisenbahnlinie laufen oder Radfahren, was Maxi natürlich unbedingt machen will. Gemütlich geht es am Bach entlang. Oberkotzau bietet sich auch für lange Radtouren an der Saale an.

Oberhalb des Örtchens wandere ich zum Ritterrain. Das ist die Stelle, an der sich die Adligen der Region liebevoll duelliert haben, ohne anschließend verfolgt zu werden. Man kann perfekt direkt vom Stellplatz starten, einmal die Bahnlinie überqueren und schon steht man am Ortsrand. Der Wanderweg ist leider so gut wie nicht ausgeschildert und zu Beginn ist der Weg auch nicht schön. Doch mit jedem Meter, den man an Höhe gewinnt, vergrößert sich der Blick auf Fichtelgebirge und Frankenwald. Am Wasserhäuschen darf man sich unbedingt umdrehen und den herrlichen Blick genießen.

Kurz darauf erreiche ich den Ritterrain und duelliere ich mich mit Maxi. Da ich ihn mit einem Futterstück überliste, gewinne ich das Duell! Friedlich spazieren wir weiter entlang des Waldes und wieder hinab. An der Waldgaststätte Friedrichsruh lohnt sich die Einkehr, ich spaziere aber zurück ins Dorf und erreiche nach einem weniger schönen Abschnitt am Bahnhof entlang wieder den Stellplatz.

Der Markt Oberkotzau hat ca. 5000 Einwohner, einen Bahnhof, eine schöne Kirche, ein Barockschloss und einen wirklich schönen Stellplatz (erzählte ich das schon?) Das Schloss ist heute in ein Wohnheim und in Ferienwohnungen geteilt. Dahinter liegt übrigens das schöne Freibad.

Ich spaziere am Bach entlang in Richtung Marktplatz. Die historische Brücke bietet einen schönen Blick auf die Kirche und die hübschen historischen Gebäude. Auf dem Marktplatz erinnert ein Brunnen mit ordentlich Schweinen an die Historie der Stadt. Da es schon recht spät ist, kehre ich wieder um und laufe an den Schlossstuben Oberkotzau vorbei, deren Angebot sehr gelobt wird. Dank Corona darf ich es nicht selbst testen.

Nach zwei Tagen auf dem Stellplatz Oberkotzau bin ich erholt, ausgeruht und frisch gewaschen. Also Ich und die Wäsche sind frisch gewaschen. Meine Wohnmobiltour durchs Fichtelgebirge führt mich weiter nach Süden in Richtung Kirchenlamitz. Dort wartet nicht nur ein kostenloser Stellplatz, sondern auch eine tolle Steinbruchwanderung, die an vielen verlassenen Granitsteinbrüchen vorbei hinauf zur Burgruine Epprechtstein führt. Ein Tipp!