Meine Seenrunde bei Burgwalden

Es ist Corona-Zeit und Vorfrühling und ich halte es einfach nicht mehr aus zu Hause. Ich muss meine Wanderschuhe schnüren, den aufgeregten Hund einpacken und eine kleine Tour unternehmen. Habe ich solche Bedürfnisse, dann ist nicht selten der Naturpark Augsburg – westliche Wälder mein Ziel. Zu schön, ruhig und waldreich ist diese Gegend. Man kann wunderschöne Touren unternehmen ohne einen Menschen zu treffen und kann Seen, Bäche, Wald und Luft genießen.

Am Rande des Naturparks gelegen besteht Burgfelden aus einigen Seen – auf der einen Seite davon chice Wohnhäuser und auf der anderen Seite ein Ausflugslokal und die Kirche mit dem unglaublich langen Namen „Unsere Liebe Frau und St. Franziskus“ – Wer sich das wohl ausgedacht hat. Zwischendrin eine ganze Anzahl künstlich angelegter Seen, wie den Mühlweiher. Ursprünglich bestimmt um eine Mühle zu betreiben. Ein großer Wanderparkplatz wartet auf mich und Freitagmittag ist er völlig leer.

Gleich hinter dem Parkplatz nehme ich den kleinen Damm auf die andere Seite des Sees. Hier beginnt ein kleiner und wunderbarer Pfad, der auf der östlichen Seite der Seen bis ans Ende führt Immer ganz nah am Ufer ist er jetzt im Frühling zwar matschig und nicht immer einfach zu laufen, er ist aber wunderschön und bietet einen traumhaften Blick nach dem anderen auf die Seen. Völlig überraschend ist hier niemand unterwegs und ich kann in vollen Zügen genießen. Selbst Maxi ist noch ein wenig mehr begeistert als sonst, und bekommt sich vor Glück kaum mehr ein.

Dicke alte Bäume, mal Buchen, mal Fichten, zieren den Weg. Vereiste Sumpflandschaft auf der einen, moosiger Waldboden auf der anderen Seite. Es ist ein Traum!

Die kleine Runde „Rundwanderung um die Seen“ mit einem Multi, 6 Tradis und einem Mysterie, führt mich den kleinen Pfad entlang zu den verschiedenen Dosen. Mal bin ich erfolgreich, mal nicht. Bei großem Muggelandrang möchte ich hier nicht suchen und als ich einen Haufen benutztes Klopapier beiseiteräumen muss, um eine Dose zu heben, habe ich eigentlich auch keine Lust mehr. Da genieße ich lieber die traumhafte Landschaft.

Meine Seenrunde bei Burgfelden verlässt jetzt die Seen, denn ich möchte nicht den gleichen Weg zurück oder die breite Forststraße nehmen. Ein kleiner Pfad biegt ein paar Meter nach dem letzten See nach Westen ab. Er ist zwar nicht ausgeschildert, aber meine Wanderkarte sagt, ich kann ihm trauen. Und so ist es auch – der wunderschöne Pfad führt mich in das einsame Tal, das der kleine Bach gegraben hat. Hier ist es unglaublich still, nur da und dort ist der Bach zu hören oder ein paar zwitschernde Vögel. Ich erklimme die kleine Staumauer des Regenrückhaltebeckens und erblicke das erste Mal den Engelshof.

Das Tal ist wirklich wunderbar einsam und schön. Weite Wiesen und saftiges Grün. Im Sommer haut es einen hier bestimmt aus den Wandersocken. Der Pfad mutiert zum Weg und ich erreiche den zugefrorenen Fischweiher. Ein Päuschen auf dem Steg in den Sonne ist tatsächlich schon drin. Eine Abzweigung führt mich langsam wieder zurück nach Burgfelden. Vorbei am ziemlich leeren Wildgehege geht es in den Wald. Und dann plötzlich den Berg hoch. Ich muss über den Engelshofer Berg, der seinen Namen zwar kaum verdient, mich trotzdem ein wenig ins Schnaufen bringt.

Der Gipfel ist bald erreicht und plötzlich sind auch ein paar mehr Menschen unterwegs. Ein klares Zeichen, dass ich bald am Parkplatz bin. Und tatsächlich, der Wald lichtet sich und ich stehe auf einem Golfplatz. Spielen will heute keiner – oder darf man das wegen Corona nicht? Zumindest spazieren wir unbeschadet über den Platz und erreichen wieder das Dorf. Von dieser Seite ist die Kirche noch schöner, doch ich habe vergessen, mein Objektiv zu putzen – die Bilder sind Müll.

Ich erreiche das Wohnmobil und ein reichlich ausgepowerter Maxi sucht sich gleich einen Platz zum Liegen. Ich packe mal aus und wechsle die Schuhe. In Gedanken lass ich die Seendrunde bei Burgfelden noch mal Revue passieren und bin noch immer begeistert. So eine schöne Tour habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Ich nehme mir fest vor, den nahen Multi „Wandern im Naturpark Westliche Wälder“ zu besuchen und starte den Motor. Die Nacht verbringe ich auf der anderen Seite des Naturparks Westliche Wälder im schönen Krumbach. Und dann komme ich doch noch mal vorbei und Wandere im Naturpark Westliche Wälder.